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Leseprobe - Allein unter Russen (PDF)
Russische Bergsteiger: "Ich Vova. Hände hoch. Hitler kaputt!"
Sie baden bei minus 15 Grad im See, klettern mit einfachster Ausrüstung auf die schwierigsten Gipfel: Mit russischen Abenteurern können Bergsteiger die verrücktesten Touren erleben. Eine Liebeserklärung an die wahren Helden der Berge.
Sibirische Eigerxpedition: Und nach der Nordwand noch ein Bad im Thunersee ...Im Winter 2006 lud ich meine Freunde aus dem sibirischen Krasnojarsk in die Alpen ein. Ich wusste, dass meine Freunde aus dem "Land der immergrünen Tomaten" bei minus fünfzig Grad in den Kodarbergen Erstbegehungen gemacht hatten, gute Bigwall-Kletterer waren, erfahrene Winterspezialisten. Das Erste, was sie machten, war, zur Abhärtung zu baden - bei minus 15 Grad im Thuner See.
14 Biwaks später hatten meine Freunde bei sehr schlechten Bedingungen eine neue, äußerst schwierige Route durch die Eiger-Nordwand erschlossen, die direkteste bislang. Dummerweise verwendeten sie dabei Funkgeräte, die auf der Frequenz des Schweizer Polizeifunks operierten. Folgende Sequenz ist dabei überliefert: "Hello, this ist Swiss Police. You are not allowed to use this radio in Switzerland! Shut it down now!" Was tun? Keiner versteht Englisch, Vova sucht verzweifelt nach den wenigen deutschen Worten, die er hauptsächlich aus Kriegsfilmen kennt.
"Hallo! Ich Vova. Ich Eiger. Hände hoch - Hitler kaputt!"
-ah-Vier Mann, ein Schlafsack und vier Liter Cognac – jetzt hat die Eigernordwand auch eine «Russenroute»: Eine kühne Viererseilschaft aus Sibirien kletterte in einer vierzehntägigen Direttissima auf den Eiger – allerdings nicht gerade so, wie man das von Berggängern sonst gewohnt ist.
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Die oberflächlichen Erfrierungen an Evgeni Dimitrienkos Zehen bleiben mit viel Glück die einzige schmerzhafte Erinnerung an das zweiwöchige Himmelfahrtkommando: Der Gute kletterte das Abenteuer seines Lebens mit herkömmlichen Trekkingschuhen, weil er seine soliden Bergschuhe schlicht zuhause vergessen hatte.