Heirat in Deutschland - ein Erlebnisbericht
Moderator: Dietrich
- Norbert
- Globaler Moderator
- Beiträge: 13623
- Registriert: 30 Jun 2006, 11:25
- Wohnort: Nowosibirsk, Dresden
- Kontaktdaten:
Re: Heirat in Deutschland - ein Erlebnisbericht
Das wird ein komplizierter Fall. Wenn Ihr Glück habt, bekommt Ihr auf die UdSSR-Urkunde in Russland eine Apostille, denn Russland ist an sich der Rechtsnachfolger der UdSSR. Wenn Ihr Pech habt, sagen sie aber, dass dieses Dokument auf dem heutigen Gebiet Usbekistans ausgestellt wurde, dann bräuchtet Ihr die Apostille aus Taschkent - welche aber von Deutschland nicht anerkannt wird (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Apostille# ... einkommens). In diesem Fall müsstet Ihr die Urkunde legalisieren, was leider wesentlich aufwändiger ist als die Apostille.
(Ich habe vor einiger Zeit über den absurden Fall einer Geburtsurkunde aus Transnistrien gehört, was noch komplizierter ist, weil dieses Land für Deutschland gleich gar nicht existiert.)
(Ich habe vor einiger Zeit über den absurden Fall einer Geburtsurkunde aus Transnistrien gehört, was noch komplizierter ist, weil dieses Land für Deutschland gleich gar nicht existiert.)
-
- Neuling
- Beiträge: 3
- Registriert: 04 Jun 2015, 23:53
Re: Heirat in Deutschland - ein Erlebnisbericht
Schon mal Danke für die Antworten. Dann werden wir es wohl erst mal mit der UDSSR Geburtsurkunde probieren. Hierzu noch eine Frage: muss die Apostille auf die ursprüngliche Orginalurkunde oder (da diese ja nicht neu ausgestellt werden kann) auf eine notariell beglaubigte Kopie und das Orginal wird mit übergeben?
Danke!
Danke!
- Wladimir30
- Globaler Moderator
- Beiträge: 5919
- Registriert: 07 Okt 2014, 11:14
- Wohnort: Celle / Wladimir
Re: Heirat in Deutschland - ein Erlebnisbericht
Ja, kann ich bestätigen. Das hat enorme Probleme bei uns gebracht. Meine (damals noch zukünftige) Frau hat dann alle Seiten des Inlandpasses kopiert und ich habe vom russ. Konsulat in DEU ein Schreiben bekommen, dass wenn auf der Seite "Familienstand" kein Eintrag steht, dass es dann bedeutet, dass sie ledig (also damit "ehefähig") ist.lausi hat geschrieben:Stimmt.klny2 hat geschrieben: Zur Ehefähigkeit: Ich habe mehrfach gelesen, dass es dieses Dokument in der RF nicht gibt.
Nach dem Kaffee ist vor dem Kaffee
Re: Heirat in Deutschland - ein Erlebnisbericht
Ich könnte unseren aktuellen Fall beisteuern, da meine Frau in Abchasien geboren ist und keine in DEU anerkannte Apostille auf ihre Geburtsurkunde bekommt ... von wegen Ehefähigkeitszeugnis für Heirat in DEU oder Eintragung in das Deutsche Eheregister. Interessant von Euch zu lesen, dass man das - wenn auch aufwendig - umgehen könnte.Norbert hat geschrieben: (Ich habe vor einiger Zeit über den absurden Fall einer Geburtsurkunde aus Transnistrien gehört, was noch komplizierter ist, weil dieses Land für Deutschland gleich gar nicht existiert.)
-
- Grünschnabel
- Beiträge: 11
- Registriert: 28 Aug 2015, 09:59
Re: Heirat in Deutschland - ein Erlebnisbericht
Hallo Wladimir30,
habt ihr die Kopien einfach per Post an (welches?) russische Konsulat geschickt?
Ich kann leider keine privaten Nachrichten lesen/schreiben (keine Berechtigung) um auf diesem Wege danach zu fragen.
Anna und ich planen in naher Zukunft die Eheschließung und das ist auch für uns ein spannendes Thema. Wir haben alle Dokumente beisammen, bis auf diese Bescheinigung, auf welche unser Standesamt besteht :-(
Dafür waren sie sehr kulant, was andere Dokumente anging. Geburtsurkunde benötigte keine Apostille, lediglich eine Übersetzung mit Beglaubigung.
Grüße
Andreas
habt ihr die Kopien einfach per Post an (welches?) russische Konsulat geschickt?
Ich kann leider keine privaten Nachrichten lesen/schreiben (keine Berechtigung) um auf diesem Wege danach zu fragen.
Anna und ich planen in naher Zukunft die Eheschließung und das ist auch für uns ein spannendes Thema. Wir haben alle Dokumente beisammen, bis auf diese Bescheinigung, auf welche unser Standesamt besteht :-(
Dafür waren sie sehr kulant, was andere Dokumente anging. Geburtsurkunde benötigte keine Apostille, lediglich eine Übersetzung mit Beglaubigung.
Grüße
Andreas
- Wladimir30
- Globaler Moderator
- Beiträge: 5919
- Registriert: 07 Okt 2014, 11:14
- Wohnort: Celle / Wladimir
Re: Heirat in Deutschland - ein Erlebnisbericht
Nee, ich hatte selber ein Schreiben aufgesetzt, deutsch und russisch, in welchem ich den genannten Sachverhalt dargestellt habe. So in der Art: wenn die Seiten im Pass (insbesondere die Seite "Familienstand") ohne Eintrag sind, dann bedeutet dies nach russsichem Recht, dass einer Heirat nichts im Wege stehe.Andreas_HR hat geschrieben: habt ihr die Kopien einfach per Post an (welches?) russische Konsulat geschickt?
Dann habe ich beim nächsten Konsulat nachgefragt, wer der dort für derartige Fragen zuständig ist. Habe dem dann am Telefon die Lage erklärt und gefragt, ob er dieses Schreiben auf Konsulatsbriefbogen ausdrucken und unterschreiben könnte. Hab's ihm dann per Einschreiben zugeschickt, und er hat es dann auch gemacht.
Das hat dem Standesbeamten gereicht.
Nach dem Kaffee ist vor dem Kaffee
Re: Heirat in Deutschland - ein Erlebnisbericht
Hat jemand Erfahrungen wie es in folgender Konstellation mit der Geburtsurkunde zu regeln ist:
Russin, die in Russland wohnt mit Russischem Pass, die aber zu DDR-Zeiten in Berlin in einem russischen Militärkrankenhaus geboren wurde.
Haben die deutschen Behörden in so einem Fall eine Geburtsurkunde ?
Russin, die in Russland wohnt mit Russischem Pass, die aber zu DDR-Zeiten in Berlin in einem russischen Militärkrankenhaus geboren wurde.
Haben die deutschen Behörden in so einem Fall eine Geburtsurkunde ?
Re: Heirat in Deutschland - ein Erlebnisbericht
Meines Wissens wurde in solchen Fällen immer Moskau als Geburtsort angegeben (es gab wohl ein bestimmtes ZAGS, das dafür zuständig war).
So war es zumindest bei einem Bekannten, der als Diplomatenkind in Bangkok auf die Welt kam.
So war es zumindest bei einem Bekannten, der als Diplomatenkind in Bangkok auf die Welt kam.
-
- Insider/in
- Beiträge: 159
- Registriert: 05 Jan 2010, 14:15
Re: Heirat in Deutschland - ein Erlebnisbericht
Ehefähigkeitszeugnis war bei unserer Hochzeit nicht nötigt, weil Heiraten im russischen Pass eingetragen werden. Der Pass musste sowieso übersetzt werden und damit hatten wir dann auch das Ehefähigkeitszeugnis (ohne Mehrkosten). Meine Frau hatte allerdings vorher nicht geheiratet, also gab es im Pass auch keinen Eintrag. Kein Eintrag = ehefähig. Geburtsurkunde (auch SU) war vorhanden. Musste nur eine Apostille und Übersetzung besorgt werden. War sehr preiswert.
Dokumente in Deutschland muss man nicht beim Notar übersetzen lassen. Es muss nur ein vom Gericht anerkannter Übersetzer sein. Ich habe einen im Internet gesucht. Der war schon aus unserem Gebiet nach Berlin gezogen, hatte aber den wichtigen Stempel noch. Habe ihm alle Dokumente eingescannt und per E-Mail geschickt. Übersetzung kam dann (ca. 50 Euro für alles, einschließlich aller russischen Zeugnisse für Bewerbungen!) per Post. Ich hatte allerdings schon alles vorübersetzt, so dass es nur noch ein paar Korrekturen gab.
Geheiratet haben wir während einer dienstlichen Auslandsreise meiner Frau nach Deutschland. Sie ist danach nach Russland zurückgekehrt und hat dann dort das Familiennachzugsvisum beantragt und sich in Russland auch noch einen neuen Pass mit dem neuen Namen geholt. Dafür brauchten wir dann eine deutsche Apostille auf der Heiratsurkunde. Die gab es bei der Polizei.
Eigentlich hätte sie nach Heirat auch in Deutschland bleiben können. Ausländeramt sieht das nicht so gerne, aber kann die Ehefrau nicht zurückschicken, wenn sie schon mal hier ist.
Verpflichtungserklärung musste ich keine besorgen, wahrscheinlich weil meine Frau einen Job hatte. Verdienstbescheinigung musste bei Antrag Visum zum Familienzusammenzug allerdings vorgelegt werden. Deutschprüfung hatte meine Frau schon gemacht (Goethe Institut). Bei der Vorbereitung zur Prüfung habe ich ihr per Skype geholfen. Meine Frau hatte schon vorher am Goetheinstitut Deutsch gelernt, unabhängig von der Heirat. Die Prüfung war dann nur eine Formsache.
Dokumente in Deutschland muss man nicht beim Notar übersetzen lassen. Es muss nur ein vom Gericht anerkannter Übersetzer sein. Ich habe einen im Internet gesucht. Der war schon aus unserem Gebiet nach Berlin gezogen, hatte aber den wichtigen Stempel noch. Habe ihm alle Dokumente eingescannt und per E-Mail geschickt. Übersetzung kam dann (ca. 50 Euro für alles, einschließlich aller russischen Zeugnisse für Bewerbungen!) per Post. Ich hatte allerdings schon alles vorübersetzt, so dass es nur noch ein paar Korrekturen gab.
Geheiratet haben wir während einer dienstlichen Auslandsreise meiner Frau nach Deutschland. Sie ist danach nach Russland zurückgekehrt und hat dann dort das Familiennachzugsvisum beantragt und sich in Russland auch noch einen neuen Pass mit dem neuen Namen geholt. Dafür brauchten wir dann eine deutsche Apostille auf der Heiratsurkunde. Die gab es bei der Polizei.
Eigentlich hätte sie nach Heirat auch in Deutschland bleiben können. Ausländeramt sieht das nicht so gerne, aber kann die Ehefrau nicht zurückschicken, wenn sie schon mal hier ist.
Verpflichtungserklärung musste ich keine besorgen, wahrscheinlich weil meine Frau einen Job hatte. Verdienstbescheinigung musste bei Antrag Visum zum Familienzusammenzug allerdings vorgelegt werden. Deutschprüfung hatte meine Frau schon gemacht (Goethe Institut). Bei der Vorbereitung zur Prüfung habe ich ihr per Skype geholfen. Meine Frau hatte schon vorher am Goetheinstitut Deutsch gelernt, unabhängig von der Heirat. Die Prüfung war dann nur eine Formsache.