Der deutsche Kleingarten

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Norbert
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Re: Der deutsche Kleingarten

Beitrag von Norbert »

Also in Novosibirsk gibt es noch Частные секторы, aber die machen nach und nach 24-Etagern Platz. Die echten Datschen sind 1 Stunde in der Elektrischka oder Sonntagabend 1-2 Stunden im Stau.
m1009

Re: Der deutsche Kleingarten

Beitrag von m1009 »

Nun. Einen Schrebergarten assoziere ich nicht wirklich mit einer russischen Datscha.

Was braucht der Russe? 6 cotok, Wald, Fluss/See in Fussnaehe, Banja, 2 Reihen Kartoffeln und ein Gewächshaus. Da nimmt er auch gern 1 oder 2h Fahrt, mit dem Vorortzug/Kfz, in Kauf. Von wegen dem Wald mit Beeren und Pilzen. Und Fischen. Und Baden. Macht sich inmitten der Großstadt dann doch irgendwie schlecht.

Der Deutsche? Sat-Schuessel, getrimmter Rasen mit Gartenzwergen und eine, mit dem Haarlineal, geschnittene Hecke. ;) Und Grillen nur zwischen 17 und 19 Uhr. Nach 20 Uhr keine laute Musik. UND DIE RASENMAEHERPROBLEMATIK! :lol:
Zuletzt geändert von m1009 am 26 Jun 2022, 07:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Bluewolf
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Re: Der deutsche Kleingarten

Beitrag von Bluewolf »

m1009 hat geschrieben: 26 Jun 2022, 01:46 Nun. Einen Schrebergarten assoziere ich nicht wirklich mit einer russischen Datscha.

Was braucht der Russe? 6 cotok, Wald, Fluss/See in Fussnaehe, Banja, 2 Reihen Kartoffeln und ein Gewächshaus. Da nimmt er auch gern 1 oder 2h Fahrt, mit dem Vorortzug/Kfz, in Kauf. Von wegen dem Wald mit Beeren und Pilzen. Und Fischen. Und Baden. Macht sich inmitten der Großstadt dann doch irgendwie schlecht.

Der Deutsche? Sat-Schuessel, getrimmter Rasen mit Gartenzwergen und eine, mit dem Haarlineal, geschnittene Hecke. Und Grillen nur zwischen 17 und 19 Uhr. Nach 20 Uhr keine laute Musik. UND DIE RASENMAEHERPROBLEMATIK! :lol:
Ich empfehle noch einmal meinen Beitrag zu lesen. Deine Sicht ist irgendwie so ... Altmodisch? Deutschland besteht nicht nur aus Berlin. Lade Dich gerne ein, wenn Du mal wieder westlich der Oder- Neisse Linie bist 😉
m1009

Re: Der deutsche Kleingarten

Beitrag von m1009 »

Bluewolf hat geschrieben: 26 Jun 2022, 03:02 Deine Sicht ist irgendwie so ... Altmodisch?
Ich hab da mal noch ein Smiley angefuegt. ;)
Nikolaus
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Re: Der deutsche Kleingarten

Beitrag von Nikolaus »

m1009 hat geschrieben: 26 Jun 2022, 01:46 Nun. Einen Schrebergarten assoziere ich nicht wirklich mit einer russischen Datscha.

Was braucht der Russe? 6 cotok, Wald, Fluss/See in Fussnaehe, Banja, 2 Reihen Kartoffeln und ein Gewächshaus. Da nimmt er auch gern 1 oder 2h Fahrt, mit dem Vorortzug/Kfz, in Kauf. Von wegen dem Wald mit Beeren und Pilzen. Und Fischen. Und Baden. Macht sich inmitten der Großstadt dann doch irgendwie schlecht.

Der Deutsche? Sat-Schuessel, getrimmter Rasen mit Gartenzwergen und eine, mit dem Haarlineal, geschnittene Hecke. ;) Und Grillen nur zwischen 17 und 19 Uhr. Nach 20 Uhr keine laute Musik. UND DIE RASENMAEHERPROBLEMATIK! :lol:
Ja, so erlebe ich auch die Situation in Dresden und Moskau. Ok, in Dresden etwas oertlich begrenzter - in 1-2 Stunden ist man ja schon in Berlin oder in Tschechien oder Polen! Und auch in Moskau fahren nur die Armen wegen 6 соток 1-2 Stunden mit der Elektritschka - den Rest erwartet da deutlich mehr. :)
Die mikroskopischen Kleingaerten im Stadtgebiet von Dresden (i.d.R. wohl um die 200 m2) mit Verbot von Uebernachtungen, ... sind ja wirklich weniger zur Entspannung, als vielmehr zum Ueberleben den ganz Armen von der "Elite" zugestanden worden. (Ok, dorthin bewegt sich ja unser Gemeinwesen nun wieder hin.) Gleichzeitig wird "unsere Bevoelkerung" in bewaehrter Weise davon abgehalten, sich nach Feierabend Gedanken ueber die Ursache ihrer sich nicht verbessernden bescheidenen Lebensumstaende zu machen - die gegenseitige Ueberwachung der "Regeln fuer Leibeigene" reicht ja voellig ... :lol:
Die 600m2 der Sowjetmacht folgten freilich eben diesem Vorbild, nur etwas komfortabler und ein wenig mehr "Freiheit", je weiter man von der Macht weg ist. Aber in Ru hat man da eben schon eher bissel Platz ...
Ja, ausserhalb von Dresden kann man fuer "angemessenes Entgelt" durchaus menschenwuerdige Erholungsgrundstuecke erwerben ... Und gegen die Vielzahl von auch da bestehenden, zunehmend EU-idiotischen und oft willkuerlich ausgelegten Regeln kann man sich nach meiner Erfahrung auch gerichtlich wehren - man kann es sich ja leisten.
Aber aus dem System von "Blockwarten" in Form von Vorstaenden, Gemeinderaeten, ... kommt man nie. Und so blueht eben die "Bakschisch-Freiheit". Die einen erfinden immer neue unsinnige Regeln, damit die anderen sich davon "freikaufen" - ein uraltes Prinzip der Macht, ob nun in D oder Ru.
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Jenenser
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Re: Der deutsche Kleingarten

Beitrag von Jenenser »

Wladimir30 hat geschrieben: 24 Jun 2022, 12:59 Das ist einer der Unterschiede zwischen Russland und Deutschland. Es gibt ein vollkommen anderes Empfinden für Raum und Zeit. Was die einen (Deutschen) als weit und lange empfinden, ist für die anderen (Russen) nah und schnell.
Unser Juri aus Jekaterinburg, schon weit in die 60, fährt 50 km bis zur Datscha aufs Dorf. Früher mit der Elektritschka, heute mit dem пежо. Seine 3 Mädels (Frau, Tochter, Enkelin) zeigen an seinem Hobby wenig Interesse und wunderten sich noch obendrein, dass meine Frau und ich da unbedingt mal hin wollten. Um zu schauen und um ein wenig mitzumachen.

Raum und Zeit: Im Sommer muss regelmäßig gegossen werden. Und auch im Winter darf die Erholung, ja vor was wohl, nicht zu kurz kommen. Und so lebt er tagelang dort alleine. Im OBI hat er sich noch einen Kaminofen gekauft. "Bei minus 25 C`muss ich spätestens um 4 Uhr nachheizen, sonst erfriere ich..."
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Re: Der deutsche Kleingarten

Beitrag von bella_b33 »

Jenenser hat geschrieben: 29 Jun 2022, 13:49 Seine 3 Mädels (Frau, Tochter, Enkelin) zeigen an seinem Hobby wenig Interesse
Vollblut-Städter :)
Gut, wir sind jetzt auch nicht die Mega Anbauer, aber so n bisschen Kleinzeugs haben wir als Alibi in ein paar sauberen eingefassten Beeten am Grundstücksrand. Tepliza, Nicht :lol:
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Re: Der deutsche Kleingarten

Beitrag von arghmage »

Es gibt ja noch einen Unterschied bei Kleingärten in Ost und West. Wir hatten im Osten auch eine größere "Laube", in der man auch gut wohnen könnte. Nach den heutigen Satzungen müßte die weg. Lustigerweise fällt im Osten jetzt vielerorts der Bestandsschutz weg. Wir haben ein paar Bekannte, die haben jetzt ein kleines bzw. großes Problem, weil Gartenhaus zu groß. Bin mal gespannt, wie das ausgeht aber der Amtsschimmel trabt sich schon warm.
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Bobsie
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Re: Der deutsche Kleingarten

Beitrag von Bobsie »

Wenn dann das Gartenhaus vom VEB Ferighausbau (früher die Firna Gädecke Fertighäuser) kommt, dann besteht da noch das Aspest Problem.
Die Aussenwände sind komplett aus Aspest. Und das hat damals Niemanden gestört.
arghmage
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Re: Der deutsche Kleingarten

Beitrag von arghmage »

Bobsie hat geschrieben: 06 Jul 2022, 12:33 Wenn dann das Gartenhaus vom VEB Ferighausbau (früher die Firna Gädecke Fertighäuser) kommt, dann besteht da noch das Aspest Problem.
Die Aussenwände sind komplett aus Aspest. Und das hat damals Niemanden gestört.
War auch bei unserem Kleingarten im Westen so, da war das Dach vom Haus aus Asbestplatten. Wird nur nervig, wenn man das Haus abreißen will (muß man gesondert entsorgen), ansonsten interessiert das niemanden.
Unser Wohnhaus ist außen auch mit Asbestplatten verkleidet, ist auch kein Problem. Man ist halt dazu angehalten, nicht zu bohren, die Platten ansich sind ja nicht gefährlich.
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