Zukunft?

Hier kann alles diskutiert werden, dass in die anderen Unterforen nicht passt. Aber bitte keine politische Diskussion anzetteln, dafür ist das Politikforum da.
Nopper
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Re: Zukunft?

Beitrag von Nopper »

Spätestens hier spreche ich Dir jede Ahnung ab, Sorry!
Nun, jedem seine Sichtweise. Ich zwinge zumindest niemand meine Meinung hier auf! Ich versuche eben, eine Verhältnismäßigkeit im Konflikt aufzuzeigen! Dass dies mit Vergleichen nicht eins zu eins geht, liegt auf der Hand. Schließlich ist für mich nicht die Sprache hier nicht der Aspekt, sondern die Geringschätzung, die dahinter stand. Ich hatte Verachtung eben in Frankreich vernommen, aber da war ich auch nicht alleine. Es ist eben die Richtung der Wahrnehmung, die ich meine!
Denke weiter, ich bin näher in Sachen Russland dran, als wahrscheinlich wie wohl jeder andere hier. Aber nun, es tut vielleicht auch nichts zu Sache.
Allerdings, ob ich Ahnung habe, würde ich nicht von solchen Kommentaren bewerten lassen!
Diese Erfahrung, die ich dort beschrieben habe, habe ich in Russland schon mit ganz anderen Leuten in Diskussionsforen diskutiert!
Selbst hochrangige russische Politiker haben dem zugestimmt und in ihre Argumentationen gerne mit aufgenommen!

Übrigens:
Ca. 1,5 Millionen Afrikaner leben meist in den 5 größten Städten in Frankreich. Fast alle in bestimmten Vierteln. Ca. 1 Million haben davon keinen Schulabschluss. Mal abgesehen von den vielen Menschen, die als Staatsbürger aus den ehemaligen Kolonialstaaten kommen!

Zur Erinnerung: Was war da noch während der Fussball WM los in Frankreich? Oder noch schlimmer, in so manchen Demos früher? - Es ging mir dabei nur darum klar zustellen, wie geht ein Land zweifelhaft mit den Problemen im eigenen Land um, möchte aber woanders den moralischen Zeigefinger erheben! Dort gibt es absoluten sozialen Sprengstoff, weil die Perspektive für diese Menschen fehlt!
Weitere Beispiele aus anderen Bereichen gibt es ja zudem genügend, wie hier Katar, usw.......
Aber nun, jedem seinen Tellerrand! :?
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Bluewolf
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Re: Zukunft?

Beitrag von Bluewolf »

Nopper hat geschrieben: 22 Feb 2023, 23:38
Spätestens hier spreche ich Dir jede Ahnung ab, Sorry!
Die meist ungebildeten Schwarzafrikaner sind einfach ohne Zukunft dort. In Gruppen wird dort gebettelt, geraubt oder Geld erpresst. Mir scheint, ganze Viertel sind dort nicht mehr unter Kontrolle. Das ist eine tickende Zeitbombe dort!
Ich bezog mich eindeutig auf Deine Einlassung (siehe Zitat) bzgl. Schwarzafrikanern. Wer alleine schon hier in der Grenzregion alles aus Nigeria, Äthiopien, Senegal, aber auch aus Eritrea und Somalia (aka Flüchtlinge) etc. in Krankenhäusern oder als Ingenieur arbeitet ... Und Du sprichst pauschal von meist ungebildeten Schwarzafrikanern. Das ist eine Meinung, aber keine Ahnung. Ich bezweifle ja auch gar nicht, dass Du, und andere hier, weit mehr Ahnung über Russland und wie das dort gehandhabt wird, hast. Dann versuch aber auch nicht anderen was einzureden, von dem Du außer Hörensagen nichts weißt. Die Probleme existieren seit ich denken kann, aber Frankreich gibt es immer noch. Wie übrigens auch Deutschland, dass ja auch schon mehr als einmal untergegangen sein müsste wenn man einschlägigen Prognosen und Prophezeiungen glaubt, ganz zu schweigen von der EU insgesamt.

Die Franzosen haben meist Probleme mit Nordafrikanern, weniger mit Schwarzafrikanern. Und jeder, der sich nicht nur in seinem Ghetto verkriecht, hat zunächst mal eine Zukunft. Das ist in Frankreich das gleiche wie z. B. in Belgien oder Schweden, mit ebenfalls hoher afrikanischer Einwanderungsquote. Und überall sind es die Nachwirkungen der Kolonialzeit.
Ansonsten, wo bitte hast Du Deine Zahlen her? 1,5 Mio.?
Insgesamt leben rund 3,2 Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner in Frankreich, die meisten von ihnen stammen aus Algerien, Marokko oder Tunesien.
Insgesamt 6,8 Millionen und damit rund ein Zehntel der französischen Bevölkerung sind Einwanderer; von ihnen haben knapp 2,5 Millionen einen französischen Pass und dürfen somit ihre Stimme abgeben.
Und die Demos, aka Gelbwesten, waren Schwarzafrikaner? Aha, hoch interessant, wieder was gelernt.
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Re: Zukunft?

Beitrag von Nopper »

https://de.statista.com/statistik/daten ... rankreich/

Wer schon einmal in Paris bei einer Demo dabei gewesen ist, der weiß, wo ich von spreche. Das sind die Demos der Gelbwesten noch ein Kindergeburtstag dagegen!
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Fritz
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Re: Zukunft?

Beitrag von Fritz »

Natürlich ist "Wertewesten" kein geografischer Begriff. Die westlichen Werte bezeichneten die "demokratischen" Werte, die die westliche Führungsmacht USA gegenüber dem kommunistischen Ostblock vertrat, zu dem ja auch etwa Kuba gehörte.

Sonderlich viel steckt nicht dahinter, denn die m.E. wirklich wertvollen europäischen Werte aus der gelungenen Symbiose von Christentum und Aufklärung sind wohl nicht gemeint. "Westliche Wertegemeinschaft" klingt halt positiver als Zwangsbündnis. Dieses setzte den Kalten Krieg nach 1991 einseitig fort, trug seine zunehmend hohlen und erodierenden Werte umso plakativer zur Schau und exportierte sie immer aggressiver - durch (nicht nur LBGT-)Propaganda, Farbrevolutionen und auch militärische Interventionen, die aber natürlich niemals nicht "Angriffskriege" waren. Jene, die mit dieser Entwicklung nicht einverstanden sind, haben dafür erst in jüngster Zeit den spöttisch-abwertenden Begriff "Wertewesten" erfunden. Sein Gebiet ist deckungsgleich mit der neuen Koalition der Willigen gegen Rußland und umfaßt Nordamerika, Europa ohne RU, Australien und was man in Asien gegen China aufbieten kann.

Den Eindrücken von der WM kann ich mich anschließen. Zum Glück sind die deutschen Miesepeter und Moralweltmeister schnell ausgeschieden (obwohl sie mir nach dem aufopferungsvollen Kampf im letzten Spiel fast wieder leid taten) und man konnte sich auf Fußball konzentrieren. Großartige Spiele in der KO-Runde, und die Besten mit dem Allerbesten an der Spitze haben schließlich verdient gewonnen. Die Übertragungen auf МАТЧ.TV haben mich an den ORF erinnert: Begeistert und fachkundig, obwohl das eigene Land nicht dabei ist. Hat mir unerwartet richtig Spaß gemacht. Ja, diese "Events" schauen heutzutage überall gleich aus, aber genau deshalb ist es auch ziemlich wurscht, wo sie stattfinden.

Wenn nur endlich mal der Elfmeter abgeschafft würde! :D Gibt es in keiner anderen Sportart: Torchance Lichtjahre entfernt, einer fällt oder es springt ein Ball an die Hand - Strafstoß, Tor, Spiel (fast) entschieden. Dieser Zufallsfaktor behindert den fairen Wettstreit erheblich. Ich schweife ab, aber wir sind ja an der Kaffee-Bar...EDIT: Nein, daneben. Sind wir ja gar nicht.
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Re: Zukunft?

Beitrag von Nopper »

Ein aus meiner Sicht sehr zustimmenswerter Beitrag Fritz

Da ich nicht nur öfter mal durch meine russische Frau in Russland bin, sondern durch meine Tochter bedingt auch öfter mich in Marokko aufhalte, ist das Thema "Wertewesten" öfter mal in der Diskussion. So bekomme ich dort die Argumente verschiedener Kulturgruppen um die Ohren gehauen. In der Tat haben solche Länder auch ihre Jahrhundertelangen, Traditionen, Werte, Umgangsformen, Gebräuche usw. Dieses anzuzweifeln, monieren oder gar verändern zu wollen, ist in der Tat anmaßend vom sogenannten Wertewesten, keine Frage. Die kulturelle Identität der Menschen in den verschiedensten Regionen der Welt sollte unangetastet bleiben.
Die USA haben z.b. bekanntlich schon viele Kriege in den verschiedensten Ländern angezettelt, um dort ihre Werteansicht den Menschen zukommen zu lassen. Ist zumindest im letzten Jahrzehnt irgendwo etwas grundsätzlich besser geworden? Mir ist dies jedenfalls nicht bekannt, aber ich lasse mich gerne hier berichtigen........
Für mich konnte ich zum Beispiel jetzt feststellen, dass Länder, die mit vielen grundsätzlich verschiedenen Kulturen zusammenleben, es unterschiedliche Lösungen gibt, wie dies möglichst friedlich klappt. Das geschieht logischerweise in Marokko völlig anders als in Russland. Am Ende muss schließlich das jeweilige Volk damit klarkommen. Von daher ist wieder die Frage, warum muss der Westen vielen Ländern seine Werte aufzwingen?
Sicher gibt es auch Länder wie aktuell Afghanistan, da kann darüber geredet werden, wie man ihnen helfen kann. Aber auch hier sollte am Ende als Ziel die Selbstbestimmung ihrer Werte sein.
Aber wie so oft, steht irgendwann der wirtschaftliche Wert über dem menschlichen Wert, leider! Tolle Moral und Quintessenz, die immer wieder kehrt!
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GIN
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Re: Zukunft?

Beitrag von GIN »

Nopper hat geschrieben: 25 Feb 2023, 01:01 Ein aus meiner Sicht sehr zustimmenswerter Beitrag Fritz

Da ich nicht nur öfter mal durch meine russische Frau in Russland bin, sondern durch meine Tochter bedingt auch öfter mich in Marokko aufhalte, ist das Thema "Wertewesten" öfter mal in der Diskussion. So bekomme ich dort die Argumente verschiedener Kulturgruppen um die Ohren gehauen. In der Tat haben solche Länder auch ihre Jahrhundertelangen, Traditionen, Werte, Umgangsformen, Gebräuche usw. Dieses anzuzweifeln, monieren oder gar verändern zu wollen, ist in der Tat anmaßend vom sogenannten Wertewesten, keine Frage. Die kulturelle Identität der Menschen in den verschiedensten Regionen der Welt sollte unangetastet bleiben.
Die USA haben z.b. bekanntlich schon viele Kriege in den verschiedensten Ländern angezettelt, um dort ihre Werteansicht den Menschen zukommen zu lassen. Ist zumindest im letzten Jahrzehnt irgendwo etwas grundsätzlich besser geworden? Mir ist dies jedenfalls nicht bekannt, aber ich lasse mich gerne hier berichtigen........
Für mich konnte ich zum Beispiel jetzt feststellen, dass Länder, die mit vielen grundsätzlich verschiedenen Kulturen zusammenleben, es unterschiedliche Lösungen gibt, wie dies möglichst friedlich klappt. Das geschieht logischerweise in Marokko völlig anders als in Russland. Am Ende muss schließlich das jeweilige Volk damit klarkommen. Von daher ist wieder die Frage, warum muss der Westen vielen Ländern seine Werte aufzwingen?
Sicher gibt es auch Länder wie aktuell Afghanistan, da kann darüber geredet werden, wie man ihnen helfen kann. Aber auch hier sollte am Ende als Ziel die Selbstbestimmung ihrer Werte sein.
Aber wie so oft, steht irgendwann der wirtschaftliche Wert über dem menschlichen Wert, leider! Tolle Moral und Quintessenz, die immer wieder kehrt!
"Warum muss der Westen vielen Ländern seine Werte aufzwingen". Damit die USA, bzw. ihre Wertevorstellungen und ihre Leite an der Macht bleiben. Dafür brauchen sie ein Heer von Billiglöhnern, wenn es geht auch noch ausgebildet. Rohstoffe... Rohstoffe.. Rohstoffe... Absatzmärkte zu den eigenen Regeln...

In Europa und auch Russland sollte man mal genau verstehen das die ganze Globalisierung bis vor "Corona" die Konzeption von Gesellschaft, wie sie der Französischen und der US-Amerikanischen Revolution zugrunde liegt, das Politische den bürgerlichen (Eigentums-)Rechten unterordnet.
Eigentumsrechte machen Sinn, doch im Kapitalismus a la Globalisierung wird das Eigentum deswegen in erster Linie zum Privileg, weil es Menschen erlaubt, sich die Ergebnisse der Arbeit anderer, die gesellschaftlich schlechter gestellt sind, anzueignen. Damit steht die Realität des Eigentumsrechts in einem gewissen Konflikt zu seiner theoretischen Begründung: „Das Recht auf Eigentum ist das, das jedem Bürger erlaubt, seine Güter, seine Einkünfte, den Ertrag seiner Arbeit und seines Fleisses zu geniessen“, sagt die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1793 (Art. 16). Wie der Karl Marx durchaus gut erarbeitete... widersprüchlich, denn wenn die Güter und Einkünfte besonders umfangreich sind, sind sie nahezu immer die Produkte der Arbeit und der Fleisses anderer.
Die reichsten Menschen der Welt (fast nur Personen im Dunstkreis der USA) sind ausnahmslos Firmeneigentümer (Meta etc...) oder (erheblich seltener) Eigentümerinnen. Das Frauen immer noch kaum eine Rolle spielen, ist aller Bekundungen trotz auch ein massives Problem des Wertewestens. Nicht der eigene Fleiss, sondern der Fleis ihrer Angestellten hat die Oligos ( und damit meine ich nicht die Russen) reich gemacht, bzw. die Kaufkraft erzeugt durch die Buchhungswunder der FED. Ohne den FED, auch keine Metas und Co. Oder wie sollte zbs. ein Bill Gates in Zentralafrika oder Kongo genug Kaufkraft für seine Produkte finden, wenn er dort seine Firma hätte? Nun dieser Werte-Westen mit seiner angeblichen Libiralität will ein Recht auf Ausbeutung“ und diese Form von Eigentum ist kein Recht, sondern ein Privileg dass es zu dämpfen und am besten abzuschaffen gilt. Der Kampf gegen Privilegien steht aber nicht im Widerspruch zur Rechteperspektivesondern ist vielmehr ein Teil von ihr.
Ich sehe schlicht keinen Nutzen, warum immer weniger Personen immer mehr Kapital in der Welt binden. Richtiger wäre es, wenn in Zukunft Arbeitnehmer (wie in Singapur oft praktiziert) an den Firmen sich mit Aktien beteiligen können. Auch in der Schweiz ist das in Mode gekommen. Dadurch wäre die Welt gerechter, will aber der "Wertewesten" nicht. Er (die USA natürlich und Co ) ist schlicht nicht bereit zu teilen, weshalb wir jetzt die Kriege immer näher an unsere eigenen Hintern spüren.
Nopper
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Re: Zukunft?

Beitrag von Nopper »

Sicher nachdenkliche Zeilen GIN!

Vieles ist nicht falsch, was dort steht, aber die Welt lässt sich so einfach nicht ändern! Die Realität sieht leider (noch) anders aus!
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