Gott sei Dank war ich noch nie einer, der die rosarote Brille auf hatte. Ich bin dennoch dankbar über die vielen Erfahrungen und auch Warnungen, weil sicher genug Auswanderer sowas nicht auf dem Schirm haben oder gewissen Illusionen erlegen sind und dann später das böse Erwachen kommt. Sicherlich haben mir hierbei die vielen Aufenthalte in Russland, das mehrmonatige Wohnen dort und am Ende die russische Familie dabei geholfen. Doch auch schon bei meinem ersten Besuch war ich nicht geschockt ob der teilweise für manche Deutsche erschreckenden "Verhältnisse". Ich wusste von Anfang an, auf was ich mich einlasse und bin mit offenem Herzen dort hingegangen. Mein Bruder kam zur Hochzeit nach Russland und hatte eine gänzlich andere Sicht auf die Dinge wie ich.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich dort mein Herz gelassen und schließlich die Liebe meines Lebens kennengelernt habe.
In Russland ist nicht alles ideal, das weiß ich aus Erfahrung und aus der Familie. Ebenso wie bei uns in Deutschland nicht alles ideal ist. Ich bin kein Traumtänzer, der sich in Russland die ideale Welt vorstellt. Denn diese gibt es nicht. Weder hier, noch dort.
Ich fühle einfach in mir, dass mir persönlich dort inzwischen mehr Punkte in der individuellen Lebensgestaltung zusagen, wie hier in Deutschland. Zusätzlich zu sehr persönlichen und familiären Gründen, die ich so öffentlich nicht darlegen will.
Es ist am Ende eines jeden persönliche Entscheidung, die ich inzwischen für mich getroffen habe. Russland treibt mir die Tränen in die Augen, wenn ich daran denke oder etwas darüber anschaue. Ich habe da wie gesagt einfach mein Herz gelassen.
Mir ist klar, was für eine Bürokratie auf mich zukommt. Ist nicht das erste Mal...aber es war auch nicht einfach, meine Frau nach Deutschland zu bekommen. Ich war gefühlt der erste Privatpatient Deutschlands, der eine "Drittstaatlerin" zum Familiennachzug holen wollte. Lässt sich am Ende alles regeln, wenn man die Nerven behält und entspannt ist.
Ich gehe jetzt wie gesagt bedacht und in aller Ruhe diesen Weg. Ich habe Zeit. Die Vorbereitungen laufen.
Vielen Dank nochmal an alle und ich werde mich wieder vertrauensvoll melden, wenn die nächste Etappe angelaufen ist oder ich Hilfe brauchen kann
