Unterstützt das Deutsche Moskauer Konsulat Abzockerei?

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herlit
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Unterstützt das Deutsche Moskauer Konsulat Abzockerei?

Beitrag von herlit »

Als deutscher Einladender wird man auf den Abschluss einer Krankenversicherung für den russischen Gast hingewiesen und muss dies und andere Verpflichtungen durch Unterschrift auf der so genannten "Verpflichtungserklärung" bestätigen. Aus bekannten Gründen schließe ich eine Krankenversicherung für den Gast erst dann ab, wenn er bei mir in Deutschland gelandet ist. Beantragt nun der Gast beim Moskauer Konsulat ein Visum, verlangt der Mitarbeiter des Konsulats den Nachweis einer Krankenversicherung für die gesamte Zeit seines Aufenthaltes. Ein guter Bekannter (Russe), der seine deutsche Ehefrau (!) besuchen wollte, wurde abgewiesen, weil er keine Versicherung nachweisen konnte. Also musste er das "Versäumnis" bei einem der vielen Versicherungsvertreter, die vor den Eingängen lauern, nachholen (für einen stolzen Preis). Folglich gibt es dann zwei Versicherungen - eine Deutsche und eine Russische. Auf Anfrage schrieb mir ein Mitarbeiter des Konsulats: "Ein entsprechender deutscher Krankenversicherungsnachweis reicht normalerweise aus." Auf meinen Einwand, der Visa-Antragsteller sei doch gar nicht im Besitz eines solchen Nachweises, die Antwort: "Bei Beantragung eines Schengenvisums muss normalerweise ein Krankenversicherungsnachweis vorgelegt werden. Wenn ein entsprechender deutscher Nachweis (mit Zahlungsbeleg) vorgelegt wird, dann reicht das aus." Ich habe den Eindruck, die verantwortlichen Mitarbeiter dort, sind von der Praxis sehr weit entfernt. Was heißt "normalerweise"? Nun wissen wir, dass an den Schaltern überwiegend russische Mitarbeiter die Anträge entgegen nehmen. Russische Bürger sind auch die vielen Versicherungsvertreter. Besteht da ein Zusammenhang?
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Spätzleskosake
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Re: Unterstützt das Deutsche Moskauer Konsulat Abzockerei?

Beitrag von Spätzleskosake »

ich lade häufig russische Gäste zu Besuchen im Rahmen des Kulturaustausches ein. Ich bin froh, dass bei der Visaerteilung eine Krankenversicherung verlangt wird. Ohne hätte ich ein flaues Gefühl im Magen. Übrigens wenn ich nach Russland reisen will, wird von mir auch eine Krankenversicherung verlangt.
Ich gehe in der Zwischenzeit so weit, dass ich für meine Gäste sogar eine Haftpflichtversicherung abschliese.
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bella_b33
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Re: Unterstützt das Deutsche Moskauer Konsulat Abzockerei?

Beitrag von bella_b33 »

Es wird Eine Krankenversicherung benötigt. Ob die in DE oder Ru abgeschlossen wird ist egal. Man muss lediglich die Police bei der Visabeantragung in der Botschaft mit vorlegen, anders hab ich es noch nie gehandhabt und bisher ging das immer!
Nachträglich abschliessen? Da könnte ja jeder kommen ;)

Es gibt glaube auch Versicherungen, die den Preis zurückerstatten, wenn die Reise nie angetreten wurde. Kann mich irgendwoher an sowas erinnern

Gruß
Silvio
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GastroService
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Re: Unterstützt das Deutsche Moskauer Konsulat Abzockerei?

Beitrag von GastroService »

herlit hat geschrieben:Aus bekannten Gründen schließe ich eine Krankenversicherung für den Gast erst dann ab, wenn er bei mir in Deutschland gelandet ist.
Wie bitteschoen soll diese Vorgehensweise ueberprueft werden? Kommt man mit der Police dann zur Einreise-Passkontrolle und "loest" den Gast, durch Vorzeigen der Versicherung, "aus" ???
Ich denke, das ist das Unpraktikabelste (von Welt).
Gruss
Guenter
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harald63
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Re: Unterstützt das Deutsche Moskauer Konsulat Abzockerei?

Beitrag von harald63 »

Ich verstehe das Problem nicht ganz. Beim Visaverfahren heisst es klipp und klar, dass ein Krankenversicherungsnachweis bei Visabeantragung vorgelegt werden muss.
Was verstehst Du unter "Aus bekannten Gründen schließe ich eine Krankenversicherung für den Gast erst dann ab, wenn er bei mir in Deutschland gelandet ist."?
Welche "bekannten Gründe"? Und was passiert, wenn der Gast die Gangway runterstürzt?
Ich verstehe nicht ganz, worüber du dich echauffierst.
achim

Re: Unterstützt das Deutsche Moskauer Konsulat Abzockerei?

Beitrag von achim »

Es gibt da schon einen Punkt, der nachdenklich stimmen sollte. Wenn meine Frau z.B. ein Jahresvisum für Deuschland beantragt, dann verlangt das Konsulat unsinnigerweise bei der Dokumentenabgabe einen "Krankenversicherungsschein".

Meine Frau hält sich selbstverständlich nicht das ganze Jahr in Deuschland auf. Deswegen haben wir uns mit Erfolg bisher geweigert ein ganzes Jahr zu versichern, obwohl dies bei der Abgabe der Dokumente zuersteinmal "verlangt" wurde.

Es wurde dann pauschal irgendein Krankenversicherungsabschluss (ca. 1 Woche mit eventuellem Reisedatum) verlangt.

Das ist in der Tat absurd und war bisher oft eine überflüssige Ausgabe, weil wir dann doch zu einem ganz anderem Zeitpunkt nach Deutschland gereist sind.

Ich möchte den Konsulat keinefalls Abzockerei vorwerfen, eine gewisse sture Beamtenmentalität und Praxisferne allerdings schon.
m1009

Re: Unterstützt das Deutsche Moskauer Konsulat Abzockerei?

Beitrag von m1009 »

genau so ist das.


bei der beantragung fuer ein jahresvisum, reicht ein versicherungspolice fuer den zeitraum der ersten 2 wochen.

wie achim schon sagt.. absurd...
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Dietrich
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Re: Unterstützt das Deutsche Moskauer Konsulat Abzockerei?

Beitrag von Dietrich »

Also ich kann mich erninnern, dass ich damals handschriftlich auf einen Zettel
"Wir verpflichten uns, vor jeder Reise nach Deutschland eine entsprechende Krankenversicherung abzuschließen"
geschrieben und unterschrieben habe.

DAS reichte.

P.S: Gibt es da nicht sogar entsprechende Formulare dafür?
"Each one hopes that if he feeds the crocodile enough, the crocodile will eat him last."
W. Churchill (1940)
achim

Re: Unterstützt das Deutsche Moskauer Konsulat Abzockerei?

Beitrag von achim »

Das klappt nur bei denjenigen die wie anständige Deutsche aussehen. :D
Uns (meiner Frau) stand diese Option nicht offen ... Die Leiterin bestand darauf, dass wir rausgehen und eine Versicherung abschließen.

Wie ich schon immer gesagt habe, im Konsulat der Deutschen Botschaft in Moskau herrscht Willkür.
m1009

Re: Unterstützt das Deutsche Moskauer Konsulat Abzockerei?

Beitrag von m1009 »

Dietrich hat geschrieben:Also ich kann mich erninnern, dass ich damals handschriftlich auf einen Zettel
"Wir verpflichten uns, vor jeder Reise nach Deutschland eine entsprechende Krankenversicherung abzuschließen"
geschrieben und unterschrieben habe.

genau, trotzdem wurde die versicherung gefordert. aber wie schon von achim geschrieben, sinnfrei das ganze.
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