Als Russe in Deutschland?

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justmee
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Als Russe in Deutschland?

Beitrag von justmee »

Hier im Forum dreht sich ja viel um den Aspekt, wie man was als Deutscher in Russland macht bzw. machen kann.

Heute geht es mir mal genau um die andere Seite der Medaille, allerdings bin ich mir grad nicht sicher, ob das hier das richtige Unterforum dafür ist. Ich bitte darum das Thema ggf. zu verschieben.

Es geht um meinen Schwager, der in Russland derzeit recht unzufrieden ist. Da er deutsche Wurzeln hat, könnte er sich vorstellen auch hier in Deutschland zu arbeiten. Er ist studierter Lehrer, 26, und könnte sich vorstellen sowas auch hier in Deutschland zu machen, stellt sich aber auch ansonsten nicht blöd an.

Jetzt ist die Frage, an welche Stellen er sich wenden kann, um einen Job mit Arbeitsgenehmigung zu erhalten. Soweit mir bekannt müssen ja in Deutschland bei gleicher Qualifikation zunächst Deutsche eingestellt werden.
Gibt es irgendwo zentral eine Stelle für Lehrerberufe? Wie man hört gibt es in einigen Bundesländern ja durchaus Lehrermangel.
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lixil
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Re: Als Russe in Deutschland?

Beitrag von lixil »

Ohne mich wirklich gut mit der Materie auszukennen, würde ich mal behaupten, dass er hier nicht ohne weiteres als Lehrer wird arbeiten können.
Daher gibt es in meinen Augen nur den weg hier als Aussiedler einzureisen und ein neues Studium beginnen. Da sein Studium in Russland wahrscheinlich nicht anerkannt wird, wird er Bafög bekommen.
Na und bei richtiger Fächerwall wird er später auch keine Probleme auf dem Arbeitsmarkt haben.
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justmee
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Re: Als Russe in Deutschland?

Beitrag von justmee »

Naja das Problem ist, dass die Sache mit der Aussiedelei über die Oma hätte gehen müssen. Die war aber, als von Stalin deutsch verboten wurde erst fünf. Entsprechend sprach sie dann bei diesem Test auch kein deutsch mehr, bzw. merkte man, dass es in einem Sprachkurs aufgefrischt/neu erlernt wurde.
Die älteren Schwestern der Oma sind aber alle in Hannover...das soll mal einer verstehen [frust]

Ich glaube kaum, dass er sich nochmal ein Studium antuen will; hab aber mal gehört, dass einige Schulen wohl auch unstudierte nehmen, weiß da jemand was?
Oder hat jemand eine Ahnung, ob man gegen die Ablehnung von damals noch irgendwie vorgehen kann?
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lixil
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Re: Als Russe in Deutschland?

Beitrag von lixil »

justmee hat geschrieben:Naja das Problem ist, dass die Sache mit der Aussiedelei über die Oma hätte gehen müssen. Die war aber, als von Stalin deutsch verboten wurde erst fünf.
Tja, da habe ich Glück gehabt, dass meine Oma auf Stalin gesch... hat. In ihrem Haus wurde nämlich bis zur Auswanderung nach Deutschland deutsch gesprochen.

Ich glaube kaum, dass er sich nochmal ein Studium antuen will; hab aber mal gehört, dass einige Schulen wohl auch unstudierte nehmen, weiß da jemand was?
Ich kenne nur Fälle bei denen Leute die etwas nicht auf Lehramt studiert haben, anschließend als Lehrer arbeiten konnten.
Es gibt hier in Deutschland viele Lehrer unter den Aussiedlern, die hier nicht als Lehrer arbeiten dürfen, obwohl sie den deutschen Pass (Arbeitserlaubnis) haben und auch gutes deutsch sprechen. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass dein Schwager eine Cance hat.
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Sibirier
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Re: Als Russe in Deutschland?

Beitrag von Sibirier »

Ohne mich jetzt genau auszukennen, aber wenn es bei der Oma nur am Sprachtest gelegen hat, so sollten die "Abstämmigkeit" ja schon bewiesen sein und er müsste nur selber den Antrag mit der ganzen "Ahnengalerie" abgeben und selber den Sprachtest nachweisen. Das dürfte aber für einen 26-jährigen Lehrer nur ein Problem vom 1/2 bis 1 Jahr sein....

Also ich persönlich sehe schwarz, ohne die deutsche Staatsangehörigkeit, ohne deutschen Ehegatten usw. eine Arbeitsstelle als Lehrer in DE zu bekommen. Vielleicht bei einer russischen Botschaft in DE bewerben?
Ha, Waschmaschine verarscht. Socken einzeln gewaschen....
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justmee
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Re: Als Russe in Deutschland?

Beitrag von justmee »

Sibirier hat geschrieben:Ohne mich jetzt genau auszukennen, aber wenn es bei der Oma nur am Sprachtest gelegen hat, so sollten die "Abstämmigkeit" ja schon bewiesen sein und er müsste nur selber den Antrag mit der ganzen "Ahnengalerie" abgeben und selber den Sprachtest nachweisen. Das dürfte aber für einen 26-jährigen Lehrer nur ein Problem vom 1/2 bis 1 Jahr sein....
Geht das so "einfach"? Bisher dachte ich, dass es nur über die Oma ginge, d.h. wenn sie durchfällt haben auch sämtlich Kinder und Kindeskinder die A...karte gezogen.
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Sibirier
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Re: Als Russe in Deutschland?

Beitrag von Sibirier »

Also ich würde mich da echt erkundigen...

Nur, weil die Oma nicht als "migrationsfähig" eingestuft wurde, bedeutet dies doch nicht gleich für die "ganze Sippschaft".....

Und soweit ich weiß, müssten sowieso alle Volljährigen einen einzelnen Antrag stellen...
Ha, Waschmaschine verarscht. Socken einzeln gewaschen....
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justmee
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Re: Als Russe in Deutschland?

Beitrag von justmee »

Das Problem ist, dass in den Pässen ursprünglich nicht Nationalität deutsch vermerkt war, das wurde erst kurz vor dem Versuch der Einbürgerung umgeschrieben.
An wen kann er sich im Zweifelsfall wenden für konkretere Hilfe?
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Norbert
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Re: Als Russe in Deutschland?

Beitrag von Norbert »

justmee hat geschrieben:Jetzt ist die Frage, an welche Stellen er sich wenden kann, um einen Job mit Arbeitsgenehmigung zu erhalten. Soweit mir bekannt müssen ja in Deutschland bei gleicher Qualifikation zunächst Deutsche eingestellt werden.
Gibt es irgendwo zentral eine Stelle für Lehrerberufe? Wie man hört gibt es in einigen Bundesländern ja durchaus Lehrermangel.
Soweit ich weiß, gibt es Arbeitsgenehmigungen grundsätzlich nicht in allen Branchen. Nur Technologie, IT sowie ab einer bestimmten Einkommensgrenze. Aber ein Lehrer fällt mit hoher Sicherheit nicht darunter, zumal ein russischer Lehramtsabschluss nur sehr selten anerkannt wird - selbst bei Russlanddeutschen.

Wenn die Oma anerkannt worden wäre, wäre es einfacher als Familiennachzug mitzugehen. So muss er selber nachweisen, dass er Deutscher ist. Eventuell ist da der Haken.
herlit
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Re: Als Russe in Deutschland?

Beitrag von herlit »

Das ist ja sehr interessant: Mein neues Buch trägt den Titel "Als Deutscher in Russland".
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