KALININGRADER WOCHENBLATT Nr. 50-2012

Ausrichterstadt der Fußballweltmeisterschaft 2018
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domizil
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KALININGRADER WOCHENBLATT Nr. 50-2012

Beitrag von domizil »

Stadt- und Gebietsportal Kaliningrad im RusslandForum
AUSRICHTERSTADT DER FUSSBALL – WELTMEISTERSCHAFT 2018
Kaliningrad – Stadt mit deutscher Geschichte und russischer Zukunft

Wöchentliche Kurznachrichten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
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Weitere Infos aus Kaliningrad: http://www.kaliningrad.aktuell.ru
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Der Kampf um die Privatisierung des „Rossgarten Tor“, heute Restaurant gleich neben dem Bernsteinmuseum, hat einen weiteren Schlusspunkt gefunden. Das Oberste Vertragsgericht der RF entschied zugunsten des jetzigen Inhabers. Somit hat der Kaliningrader Gouverneur sein selbstgestecktes Ziel, die Rückgabe des Gebäudes bis Ende 2012, nicht erreicht.
Quelle: http://kaliningrad.ru/news/item/24277-a ... stvennosti

In elf Monaten hat die Kaliningrader Eisenbahn 12,1 Mio. Tonnen Fracht transportiert. Das ist 1,6 Prozent mehr als geplant und 0,9 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
Quelle: http://www.newkaliningrad.ru/news/econo ... uzov-.html

Migranten im Kaliningrader Gebiet kostet das Russisch-Examen 3.000 Rubel (75 Euro). Seit dem 1. Dezember sind alle Arbeitsmigranten verpflichtet, ein Examen zu Kenntnissen der russischen Sprache abzulegen. Sie erhalten darüber ein Zertifikat. Die Kaliningrader KANT-Universität hat ab dem 13. Dezember mit den Prüfungen begonnen.
Quelle: http://www.klops.ru/news/Obschestvo/630 ... 3-tys.html

Alexander Sujew, Stellvertreter Verwaltungschef Kaliningrad, hat vorgeschlagen das Stadtzentrum Autofrei umzugestalten. Er ist der Meinung, das Kaliningrad so klein ist, das man das Zentrum innerhalb von 10-15 Minuten durchlaufen kann und dabei seiner Gesundheit noch etwas Gutes tut. Diese Initiative seitens Sujew ist zurückzuführen auf die endlosen Diskussionen über das Gesetz zum Abschleppen von Falschparkern. Seine sehr radikale Meinung relativierte er in einem drei Tage später erschienenen Interview. Was er nun aber wirklich anstrebt blieb letztendlich offen.
Quelle: http://kaliningrad.ru/news/item/24293-z ... ntr-goroda

Der 12.12.12 war auch für Kaliningrad der Tag der Hochzeitspaare. 143 Paare gaben sich das „Ja“-Wort. Zu anderen runden Daten wie 07.07.07 heirateten 204 Paare, 08.08.08 279 Paare, 09.09.09 72 Paare und 10.10.10 waren es 47 Paare. Am 11.11.11 heirateten 200 Paare.
Quelle: http://kaliningrad.ru/news/item/24288-v ... k-143-pary


Ein Kaliningrader RusslandDeutscher siegte im gesamtrussischen Wettbewerb „Junger Unternehmer“. Lew Allerborn betreibt in Kaliningrad eine Reihe privater Kindergärten. Er lebte lange in Deutschland und brachte diese Idee von dort mit. Er siegte unter 2.500 Teilnehmern aus 63 Regionen. Siehe auch hierzu unseren Kommentar der Woche.
Quelle: http://rugrad.eu/news/561932/

Der Gouverneur Kaliningrads möchte ein neues Denkmal errichten. Es soll den Helden des ersten Weltkrieges gewidmet werden. Die Idee kam dem Gouverneur, nachdem Putin aufgefordert hatte, auch den Opfern des ersten Weltkrieges die notwendige Ehre zu erweisen. Da auf dem Gebiet Ostpreußens auch im ersten Weltkrieg schwerste Kämpfe stattfanden, befinden sich noch viele Gräber und Friedhöfe im Kaliningrader Gebiet, welche durch spezielle Initiativgruppen gepflegt werden.
Quelle: http://kaliningrad.ru/news/item/24354-c ... ovoj-vojny

Der Gouverneur Kaliningrads rechnet damit, dass das Gebiet in vier Jahren zur landwirtschaftlichen Selbstversorgung übergeht. Schon heute befindet sich das Gebiet im Rating unter den ersten zehn Regionen zum Umfang der landwirtschaftlichen Produktion. Damit antwortete der Gouverneur auf die von Putin im Rahmen seiner Rede an die Nation gestellten Aufgabe, in ganz Russland die landwirtschaftliche Selbstversorgung zu organisieren und Russland zum größten Exporteur landwirtschaftlicher Produkte in der Welt zu machen.
Quelle: http://kaliningrad.ru/news/item/24362-c ... etyre-goda

Die Kaliningrader Polizei bekennt, dass es sehr schwer ist, das Gesetz über das Verbot des nächtlichen Verkaufs von Alkohol durchzusetzen. Das Gesetz über die Einschränkung des Verkaufes in der Nacht ist völlig richtig, aber die Einzelhändler entwickeln eine überdurchschnittliche Phantasie und Initiative diese Gesetze mit gesetzlichen Mitteln zu unterlaufen, so dass die Polizei keine Chancen hat.
Quelle: http://kaliningrad.ru/news/item/24361-u ... -alkogolya

Im Kaliningrader Gebiet sind 12.000 Alkoholkranke registriert. Seit 2006 ist diese Tendenz rückläufig. 2006 waren noch 18 Prozent mehr registriert. 68 Prozent aller behandelten Alkoholsüchtigen wird leider wieder rückfällig – so der Gesundheitsminister Wolf.
Quelle: http://kaliningrad.ru/news/item/24358-v ... lkogolikov

Moskau beschleunigt die Rekonstruktion des Kaliningrader Airports. Es werden vorfristig finanzielle Mittel aus dem föderalen Haushalt zur Verfügung gestellt, um den Um- und Ausbau des Airports zu beschleunigen. Dies zeugt davon, dass Kaliningrad schneller an neue Aufgaben im Rahmen föderaler Interessen herangeführt werden soll, als bisher geplant war.
Quelle: http://rugrad.eu/news/562133/

Kaliningrad wird bunter. Nicht nur, dass die Stadt die zukünftige Fassadengestaltung reguliert. Auch die Pflasterung der Bürgersteige ist nun geregelt. Graue Pflastersteine dürfen zukünftig nicht mehr verwendet werden. So eine Anweisung von A. Jaroshuk, dem Bürgermeister von Kaliningrad. Einige Baufirmen haben diese Weisung bereits vor Monaten im vorauseilenden Gehorsam in die Praxis umgesetzt – sehr zur Freude der Fussgänger.
Quelle: http://kaliningrad.ru/news/item/24380-y ... uyu-plitku

In den letzten fünf Jahren sind 16.000 Übersiedler in das Kaliningrader Gebiet gekommen. Ein Ergebnis des staatlichen Programmes zur Förderung der vaterländischen Rückübersiedler. Weitere 11.288 Übersiedler warten auf eine Genehmigung zur Übersiedlung nach Kaliningrad. Wie der Gouverneur betont, ist Kaliningrad nicht mehr in der Lage, den Arbeitsmarkt mit eigenen Arbeitskräften sicherzustellen und ist für eine weitere ökonomische Entwicklung auf diese Übersiedler dringend angewiesen.
Quelle: http://kaliningrad.ru/news/item/24404-z ... reselencev

Der Gouverneur des Kaliningrader Gebietes hat den Vertreter des russischen Präsidenten in der Nord-West-Region gebeten, den Zuzug von Migranten aus Zentralasien nach Kaliningrad zu stoppen. Er begründet dies mit dem Anwachsen der Aids-Erkrankungen und Tuberkulose in Kaliningrad. Im letzten Halbjahr sind 17.000 Usbeken in Kaliningrad eingetroffen und keiner weiß wo diese jetzt abgeblieben sind. Zukünftig sollen, nach Forderung Zukanows, die Migranten nur noch mit Reisepass und Gesundheitsausweis einreisen dürfen.
Quelle: http://kaliningrad.ru/news/item/24399-c ... alnoj-azii

Für das Jahr 2013 rechnet die Leiterin der Tourismusagentur des Kaliningrader Gebietes mit 550.000 Touristen. Im Jahre 2011 besuchten 400.000 Touristen Kaliningrad. Für das Jahr 2012 wird die gleiche Anzahl erwartet. Einem größeren Anwachsen des Touristenstroms sieht die Leiterin der Agentur mit Vorsicht entgegen. Es fehlt die notwendige Infrastruktur und das geltende Visaregime wirkt sich negativ aus.
Quelle: http://rugrad.eu/news/562610/

Uwe Niemeier

Kaliningrad: Thema der Woche

An dieser Stelle wird durch mich ein Kaliningrader Thema etwas ausführlicher dargestellt oder kommentiert. Weitere Kommentare zu Kaliningrad finden Sie auch in meinem BLOG „… mit deutschem Akzent“ – im Bemühen, wöchentlich einen neuen Beitrag zu schreiben.

http://www.blog.aktuell.ru/category/kal ... em-akzent/

Vor ungefähr vier Monaten, wir kamen mal wieder zum wöchentlichen Trefftisch Deutschsprachiger im „Zötler“ zusammen, sahen wir ein neues Gesicht in unserer Runde. Da wir miteinander sehr formlos und ungezwungen umgehen, stellte sich der junge Mann auch locker und ungezwungen vor. Und es war eben dieser Lev Allerborn, der jetzt den gesamtrussischen Preis junger Unternehmer gewonnen hat.

Das es private Kindergärten in Kaliningrad gibt, war mir bekannt. Allerdings nicht, wer der Organisator ist. Ab und zu las man in den Medien, dass dem Betreiber dieser Kindergärten allerhand Unzulänglichkeiten bei der Organisation seiner Kinder-Betreuungsstätten nachgewiesen wurden. Vieles davon erwies sich als nicht zutreffend. Er erzählte unserer Runde, dass er jahrelang in Deutschland gelebt hat (er ist RusslandDeutscher) und nun in Kaliningrad so viele private Kindergärten einrichten will, wie es eben nur möglich ist. Erfahrungen hat er aus Deutschland mitgebracht, wo er wohl schon auf diesem Gebiet tätig war. Seine Kindergärten sind in kleinen Häusern untergebracht. Bei der Organisation sind eine Unmenge gesetzlicher Bestimmungen zu beachten – bei Kindern kennt der russische Staat keine Toleranzen. Mit seinen Kindergärten erreicht er einen Umsatz von 14 Mio Rubel (350.000 Euro) und einen Reingewinn von 800.000 Rubel (20.000 Rubel). Wer sich etwas mehr mit diesem jungen Mann und seinem Projekt in Kaliningrad beschäftigen will und die russische Sprache lesen kann, kann hier nachschauen:
http://allerborn.ru/s_chego_nachat.html

Vieles in Kaliningrad ist im sozialen Bereich noch nicht organisiert, nicht perfekt organisiert oder existiert überhaupt noch nicht. Kindergartenplätze sind Mangelware – ich weiß, ein schlechtes Wort. Aber leider wird ein Kindergartenplatz wie Ware gehandelt. Erst in den vergangenen Wochen gingen wieder Meldungen durch die Medien zu Schmiergeldzahlungen an Leiterinnen von Kindergarteneinrichtungen.

Vor kurzem hat der Gouverneur aufgerufen Investoren zu finden, die bereit sind, das Seniorenbetreuungssystem in Kaliningrad zu organisieren. Ein fast „unbeackertes Feld“. Aber, er hat auch gleich zugegeben, dass dies keine Aufgabe ist um schnell Geld zu verdienen. Hier wird jemand mit Fachkenntnissen benötigt, der bereit ist auf lange Sicht zu arbeiten. Eine Amortisation innerhalb von 12 Monaten, wie es allgemein in Russland angestrebt wird, ist hier Illusion.

Insgesamt gibt es auch im medizinischen System, begonnen bei der Schnellen medizinischen Hilfe bis hin zu qualifizierten Fachärzten einen enormen Bedarf. Während es ausreichend Zahnärzte gibt, die bestens ausgebildet und ausgerüstet sind, sieht es bei Allgemeinmedizinern, Augenärzten, Orthopäden usw. eher bescheiden aus. Also genügend Platz auch für ausländische Interessenten. Der Nachteil ist, dass es einerseits gute Ärzte gibt, diese aber kein Geld haben um eine moderne Praxis einzurichten.
Aber nun noch kurz zur Preisverleihung für junge Unternehmer. Auch in Kaliningrad gibt es eine staatliche Organisation, die sich die Förderung junger Unternehmer auf die Fahnen geschrieben hat. Wenn ich „jung“ schreibe, so meine ich nicht das menschliche Alter sondern jung als Unternehmer, als „Start-Upler“. Zweimal im Jahr kann man sein Geschäftsmodell bei einer Jury einreichen und diese beurteilt dann die Qualität. Findet die Geschäftsidee den Beifall der Jury erhält der Jungunternehmer eine einmalige finanzielle Unterstützung bis zu 10.000 Euro. Natürlich gehört ein wenig Bürokratie dazu und die Verwendung der Gelder muss zweckgebunden nachgewiesen werden, aber für diese Summe lohnt sich wohl jede Anstrengung.

Da ich in der Vergangenheit immer wieder für Kaliningrad geworben habe und für ein mögliches Engagement auch durch Deutsche, wäre dies vielleicht auch eine Möglichkeit, finanzielle Starterleichterungen zu bekommen. Wer sich hierzu informieren möchte. Hier ist der Link für den „Kaliningrader Fond für die Unterstützung von Unternehmern“: http://www.fpmp39.ru/.

Ich staune auch immer wieder, welche Möglichkeiten nun Schritt für Schritt durch föderale Strukturen, aber auch Gebietsstrukturen geschaffen werden, um Unternehmer und Geschäftsgedanken zu fördern. Vor einiger Zeit hatte ich die Schaffung einer regierungseigenen Aktiengesellschaft „Kooperation für die Entwicklung des Kaliningrader Gebietes“ erwähnt. Diese Firma ist mit Kapital aus dem Gebietsbudget ausgestattet und hat die Aufgabe Infrastrukturen so vorzubereiten, dass Investoren schlüsselfertige Objekte übergeben werden können. Also nicht so wie früher, wo jeder Investor sich selber überlassen blieb und er sich selber um Wasser, Gas, Strom, Straßen- und Gleisanschluss kümmern musste. Also auch hier ein Schritt vorwärts und interessant für Investoren. Wer sich weiter informieren möchte, hier der Link: http://www.kgd-rdc.ru/

Quelle: Eigenkommentar

Uwe Niemeier
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Axel Henrich
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Re: KALININGRADER WOCHENBLATT Nr. 50-2012

Beitrag von Axel Henrich »

Mal so ein paar kurze Gedanken zu einigen Beitraegen ...
domizil hat geschrieben:Der 12.12.12 war auch für Kaliningrad der Tag der Hochzeitspaare. 143 Paare gaben sich das „Ja“-Wort. Zu anderen runden Daten wie 07.07.07 heirateten 204 Paare, 08.08.08 279 Paare, 09.09.09 72 Paare und 10.10.10 waren es 47 Paare. Am 11.11.11 heirateten 200 Paare.
Waere mal interessant, ich meine mal sowas schon gesehen zu haben, wieviel dieser "Paarungen" Bestand haben ... ;)
domizil hat geschrieben:Der Gouverneur Kaliningrads rechnet damit, dass das Gebiet in vier Jahren zur landwirtschaftlichen Selbstversorgung übergeht. Schon heute befindet sich das Gebiet im Rating unter den ersten zehn Regionen zum Umfang der landwirtschaftlichen Produktion. Damit antwortete der Gouverneur auf die von Putin im Rahmen seiner Rede an die Nation gestellten Aufgabe, in ganz Russland die landwirtschaftliche Selbstversorgung zu organisieren und Russland zum größten Exporteur landwirtschaftlicher Produkte in der Welt zu machen.
Die Idee an sich klingt ja im Sinne von Patriotismus nicht schlecht, ist aber Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten heuer, nur eine Worthuelse. Selbst mit dem WTO-Beitritt ist sowas gar nicht moeglich ... und wirtschaftlich vlt. sogar unsinnig. Welches Land ist denn Selbstverpfleger ...
domizil hat geschrieben:Die Kaliningrader Polizei bekennt, dass es sehr schwer ist, das Gesetz über das Verbot des nächtlichen Verkaufs von Alkohol durchzusetzen. Das Gesetz über die Einschränkung des Verkaufes in der Nacht ist völlig richtig
Naklar ist es richtig. Ich habe - zwar nicht in dem Zusammenhang, aber als IMHO passendes Beispiel - heute eine erschreckende Gegenueberstellung gelesen. In Deutschland sind mit den strengen Waffengesetzen 160 Menschen durch Schusswaffen umgekommen, in USA knapp 10000 ... :shock:
Die Gesetze sind schon wichtig, auch wenn man damit nix 100%ig verhindert. Aber 100pro gibt es eh nirgends.
domizil hat geschrieben:Kaliningrad: Thema der Woche

Ab und zu las man in den Medien, dass dem Betreiber dieser Kindergärten allerhand Unzulänglichkeiten bei der Organisation seiner Kinder-Betreuungsstätten nachgewiesen wurden. Vieles davon erwies sich als nicht zutreffend.
[...]
Bei der Organisation sind eine Unmenge gesetzlicher Bestimmungen zu beachten – bei Kindern kennt der russische Staat keine Toleranzen.
Schau dir mal, wenn du moechtest, bei Gelegenheit den folgenden Beitrag aus der Reihe "Пусть говорят" von und mit Малахов an ...:

[youtube]kHymCG7__og[/youtube]

-ah-
domizil
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Re: KALININGRADER WOCHENBLATT Nr. 50-2012

Beitrag von domizil »

Axel Henrich hat geschrieben:Waere mal interessant, ich meine mal sowas schon gesehen zu haben, wieviel dieser "Paarungen" Bestand haben ...
... ich hatte einen Beitrag zur angefragten Statistik aus Deutschland gehört. Die Scheidungsraten von Ehen, die an solchen besonderen Daten geschlossen wurden, sind nicht mehr und nicht weniger als sonst auch. Also das Datum, und wenn es auch noch so schön ist, hat absolut nichts mit dem Bestand der Ehe zu tun. Und ich denke mal, in Russland wird das ganz genau so sein.
Axel Henrich hat geschrieben:Welches Land ist denn Selbstverpfleger ...
... der eigentliche Sinn der Einlassung vom Gouverneur ist ein anderer. Natürlich will weder Kaliningrad noch Russland sich zu hundert Prozent selber versorgen. Das war mal das Ziel zu den tiefsten Tiefen der Entwicklung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, als der Genosse Breshnew 1982 das Lebensmittelprogramm für die Sowjetunion ins Leben rief. Während ich dieses Programm für meine politische Ausbildung studieren mußte, habe ich trocken Brot gegessen, weil es keine Butter gab.
Heute geht es darum (in Kaliningrad), das genügend aus Eigenproduktion angeboten wird und somit auch die Preise konkurrenzfähig werden. Kaliningrad liegt ja isoliert. Die Logistikkosten sind enorm und deshalb zählt Kaliningrad auch zur drittteuersten Stadt in Russland. Die Leute fahren nach Polen, weil sie dort die Lebensmittel um 50 Prozent und die Medizin um 70 Prozent billiger bekommen. Der Gouverneur hatte dies wohl im Auge. Dazu kommt noch, das in Kaliningrad jede Menge landwirtschaftlicher Nutzflächen einfach ungenutzt rumlümmeln - hier gibt es auch Reserven ... Also die Eigenversorgung, wie Du sie vermutest ist hier in diesem wortwörtlichen Sinne nicht gemeint.
Axel Henrich hat geschrieben:Naklar ist es richtig. Ich habe - zwar nicht in dem Zusammenhang,
... in Kaliningrad ist der Verkauf von Alkohol in der Zeit von 22.00 bis 10.00 Uhr verboten. Viele Geschäfte, die bisher eingetragen sind als Einzelhandelsgeschäfte oder Minishop oder so was in der Art, haben sich nun umbenannt, z.B. in Bistro oder Stehkaffee. Also sind ab sofort die kleinste ´Geschäftseinheit in der Kategorie "Restaurant" und können somit weiterhin Alkohol verkaufen. Das Volk ist eben immer schlauer als der Gesetzgeber und findet immer einen Ausweg. Und wenn der Gesetzgeber nun auch diesen "Hahn zudreht", dann beginnt eben das, was 1983 war (ähnliche Situation). Die Taxifahrer haben alles was trinkbar eingekauft und dann aus dem Kofferraum weiterverkauft - ganz einfach ... Mit Verboten hat man noch nie ein Übel beseitigt.

Das beigefügte Video schaue ich mir etwas später an. Es geht über rund 45 min. und mir sitzt jetzt ein wenig die Zeit im Nacken.
Aber was die Schwierigkeiten anbelangt, die der Jungunternehmer mit seinen Kindergärten hatte. Hier war weniger die Staatsmacht schuld, als vielmehr die Anwohner. Sie haben sich immer über den Kinderlärm beschwert und sich alle möglichen Dinge ausgedacht, damit die Kindergärten geschlossen werden und sie wieder ihre Ruhe haben.

Uwe Niemeier
http://www.blog.aktuell.ru/category/kal ... em-akzent/
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