Eröffnungsfeier zur Olympiade in #Sotschi

Russlands beliebtestes Reiseziel und Austragungsort der Winter-Olympiade "sochi 2014"
Frank1010
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Re: Eröffnungsfeier zur Olympiade in #Sotschi

Beitrag von Frank1010 »

fugen hat geschrieben: Wieso sollte es nur an Orte mit bestehender Infrastruktur?
Dann haben andere keinen Anreiz in dem Maße zu investieren.

Ich betrachte es als eine Investition in die Zukunft!
Olympia hat ein wenig von der Kohle wieder reingebracht und die Leite können jetzt hoffen, dass es zu einem touristengebiet wird und die Sportstätten für die Jugend.

Bestes Beispiel ist die Rodelbahn und die Schlittschuhbahn.
Ganz einfach, Sinn und Zweck war die unglaublichen Kostenexplosionen in den Griff zu bekommen und zu deckeln. Zumal sich die Investitionen wegen Olympia nicht rechnen. Überhaupt nicht. Niemals. Man sollte hier auch immer mal schauen, ob sich die Privatwirtschaft trauen würde zu investieren. Dann könnte daraus etwas mit Augenmass werden. Immer wenn sich die Politik um solche Investitionsvorhaben kümmert läuft das aus dem Ruder bzw. endet in einer Katastrophe. Nicht nur in Russland sondern auch in D (wie man am Beispiel der Berliner Flughafens oder der Elbphilharmonie in Hamburg prima sehen kann).

Also entweder sollten solche Ereignisse da veranstaltet werden, wo eine Infrastruktur vorhanden ist, oder wo Nicht-staatliche Unternehmen bereit sind zu investieren. Der jeweilige Staat kann von mir aus etwas für die Entwicklung der Verkehrinfrastruktur tun (aber nicht so abstruse Projekte wie eine Strasse für geschätzte 8 MRD Dollar bauen). Alle Investitionen in und um Sotchi kamen vom Staat bzw. staatlich kontrollierten Unternehmen (die das Geld dafür mit verbilligten Zinsen wiederum vom Staat erhalten haben - und diese Kredite werden sicher auch noich abgeschrieben ...). Also kein Risiko und keine privatwirtschaftlichen Investitionen. Das geht immer schief.

Und ob das eine gute Investition "in die Zukunft" war, wird sich noch zeigen.

Gruss
Frank
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fugen
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Re: Eröffnungsfeier zur Olympiade in #Sotschi

Beitrag von fugen »

Frank, es war eine rhetorische Frage ;-)

Natürlich lohnt sich das, außer man versucht alles mit € zu begründen.

Wenn es danach geht was die Privatwirtschaft macht dann müssten die meisten Schulen, Krankenhäuser, Personennahverkehr und Museen geschlossen werden, weil sie ja kein plus bringen.

Also bist du dafür Sport nur in den Ländern zu veranstalten wo was dafür vorhanden ist und alle anderen können bleiben wo der Pfeffer wächst.

Dafür bin ich überhaupt nicht, denn wenn man so denkt, dann würde es nichts geben und wir würden noch in "Düsseldorf" wohnen.
Frank1010
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Re: Eröffnungsfeier zur Olympiade in #Sotschi

Beitrag von Frank1010 »

Schulen sind davon sicher ausgenommen, obwohl es Privatschulen (swie auch private Unis) gibt, die sich sehr wohl rechnen. Krankenhäuser werden (zumindest hier in D) massiv von privaten Konzernen aufgekauft - siehe die jüngsten Übernahmeschlachten. Das rechnet sich also sehr wohl für private Investoren. Und im Personennahverkehr gibt es auf der Schiene immer mal wieder Anläufe, die aber meist von der Bahn nach Kräften behindert bzw. torpediert werden. Ich denke man muss hier zwischen hoheitlichen und nicht hoheitlichen Aufgaben unterscheiden. Hoheitliche Aufgaben sind für mich der Unterhalt einer Verkehrsinfrastruktur, ein funktionierendes Sozial- und Bildungssystem. Keine hoheitlichen Aufgaben sind dagegen die Veranstaltung und Ausrichtung von Spielen jedweder Art. Das sollte der Privatwirtschaft überlassen werden. Und Du wirst sehen wie schnell die Kosten wieder auf ein normales Mass zurückgefahren werden würden.

Das könnte doch auch mit dem nötigen Wettbewerb prima funktionieren. Die Sponsoren / Fernseh- und Rundfunkrechte für solche Grossveranstaltungen bringen ja schonmal Unsummen. Dazu noch eine Investition privater Investoren (z.B. in Hotels usw) gepaart mit einer staatlichen Intervention in den nötigen Ausbau der Verkehrs-Infrastruktur (eventuell gedeckelt auf 20% des Gesamtbudgets) und alles wäre geritzt.

Wenn denn solche Spiele notwendig sind, sollten diese nicht zu einer derart katastrophalen Ausgabelage für den Staatshaushalt führen und unter Kontrolle eines Gremiums (Kassenwart) stehen um die überbordende Korruption wenigstens etwas in den Griff zu bekommen. So sehe ich das. Denn das meiste Geld was beispielsweise in und um Sotchi verbuddelt wurde, wurde dem russischen Volk entzogen. Und der Gegenwert für die Zukunft ist bestenfalls ein Bruchteil dessen, was da ausgegeben wurde.

Gruss
Frank
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Re: Eröffnungsfeier zur Olympiade in #Sotschi

Beitrag von fugen »

Privatschulen rechnen sich mir aus einem Grund, weil die Eltern es sich leisten können ;-)
Krankenhäuser/Altenheime sind ein gutes Thema, weil die Qualität der Versorgung und die Löhne bei den Menschen die dort arbeiten ja immer steigen.

Sorry Frank aber ohne O-Spiele wäre Sotchi noch Sowjetunion und ohne modernen Skilifte, hotelanlagen, Eisenbahn und und und.

Einerseits wird immer bemängelt dass es alles veraltet, was auch stimmt, ist und andererseits wird mal investiert und trotzdem machst es keinem Recht.
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Re: Eröffnungsfeier zur Olympiade in #Sotschi

Beitrag von Frank1010 »

Mir muss das niemand recht machen. Ich mache keinen Urlaub in Russland. Ich reise nach Russland aus geschäftlichen Gründen und/oder um meine Freundin zu besuchen. Und unseren Urlaub verbringen wir in Spanien, Griechenland, Deutschland, oder irgendeinem der Warmwasser-Länder (Oman, Malediven, Mauritius, Domrep) oder anderen. Die Welt ist gross.

Bevor Russland in den Fokus von Urlaubern rückt, müsste man sich dort erstmal um ein Tourismus-Konzept gedanken machen. Das gibt es nämlich nicht. Genauso wenig wie ein Touristenamt, dass sich um die Vermarktung nach Aussen bemüht (jedes kleine Land leistet sich heute so etwas). In Russland gibt es nur die Politik kleiner Kinder, denen man die Bonbons weggenommen hat (Ihr macht Visa-Erschwerung für unsere Bürger? Dann machen wir das umgekehrt auch!). Als Tourist nach Russland zu reisen hat immer so was von "Du bist hier nicht willkommen". Und genau aus diesem Grund wird Sotchi nach Olympia international betrachtet wieder in den Dornröschen-Schlaf verfallen ...

Mag durchaus sein, dass Sotchi ohne die Spiele noch in der Sowjetzeit wäre. Aber für einen Bruchteil der 50 Mrd USD hätte man die Region auch entwickeln können. Und wenn dort Potential wäre, dann hätten sich längst private Investoren und Immobilienentwickler darum gekümmert. Von den Profis werden aber in der Regel erstmal umfassende Studien über die Machbarkeit und die Rentabilität angestellt. Und da liegt Russland (mal abgesehen von Moskau und St Petersburg) nunmal nicht ganz vorne bei internationalen oder lokalen Investoren.

Es ist eben nach meiner Meinung viel zu viel investiert worden und völlig ohne Augenmass. Und im Gleichschritt mit einer Korruption nie da gewesenen Ausmasses. Und das ganze Geld ist der russischen Bevölkerung vorenthalten worden. Das ist der Umstand den ich bemängele ... Sonst nix.
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Re: Eröffnungsfeier zur Olympiade in #Sotschi

Beitrag von fugen »

Das stimmt wohl :-))

Ich finde es ist einen Versuch wert, evtl lernt man den Umgang noch(bin selbst skeptisch was das anbetrifft).

Mich würden die einzelnen Summen mal interessieren, gibt es eine Auflistung irgendwo?
Nikolaus
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Re: Eröffnungsfeier zur Olympiade in #Sotschi

Beitrag von Nikolaus »

Frank1010 hat geschrieben:Ich habe weder die Eröffnungsfeier, noch die Abschlussfeier, noch sonst irgendwas von der grossen Kommerzveranstaltung (oder von den zaristische Spielen) gesehen ...
:lol: Da hast Du ja eine ganz hervorragende Basis, um kompetent hierzu zu urteilen. ;)
Das ist aber hier nicht sonderlich originell; unsere nationalistischen Braeunlichen machen das hier im Forum schon lange systematisch genau so. :lol:

Aber im Prinzip teile ich Deine Vorbehalte hinsichtlich der Kommerzialisierung der Spiele, allerdings weltweit, nicht beschraenkt auf Russland. Wenn nicht die Staaten, sondern die Interessierten (Firmen, Institutionen, Menschen) das alles finanzieren muessten, wuerde sich das wohl von selbst auf ein vernuenftiges Mass "zurechtruetteln". Ich glaube aber nicht, dass es dazu kommt, es ist ein zu bequemes Propagandainstrument, in der ganzen Welt.
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Re: Eröffnungsfeier zur Olympiade in #Sotschi

Beitrag von Frank1010 »

fugen hat geschrieben: Mich würden die einzelnen Summen mal interessieren, gibt es eine Auflistung irgendwo?
Das bezweifele ich. Da ist der ganz grosse Deckel drauf denn die Zahlen sind eigentlich so peinlich und beschämend, dass die auf keinen Fall irgendwie aufgeschlüsselt veröffentlicht werden dürfen. :lol:
Frank1010
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Re: Eröffnungsfeier zur Olympiade in #Sotschi

Beitrag von Frank1010 »

Nikolaus hat geschrieben: Das ist aber hier nicht sonderlich originell; unsere nationalistischen Braeunlichen machen das hier im Forum schon lange systematisch genau so. :lol:

Aber im Prinzip teile ich Deine Vorbehalte hinsichtlich der Kommerzialisierung der Spiele, allerdings weltweit, nicht beschraenkt auf Russland. Wenn nicht die Staaten, sondern die Interessierten (Firmen, Institutionen, Menschen) das alles finanzieren muessten, wuerde sich das wohl von selbst auf ein vernuenftiges Mass "zurechtruetteln". Ich glaube aber nicht, dass es dazu kommt, es ist ein zu bequemes Propagandainstrument, in der ganzen Welt.
Naja, zu den braeunlichen zaehle ich mich eher nicht. Eher gar nicht würde ich sagen.

Sicher kommt es dazu nicht, denn dazu sind solche Spiele ein viel zu gutes Instrument für Propaganda und um einer privilegierten Clique zu ermöglich kräftig Rahm abzuschöpfen. Und natürlich beziehe ich meine Äusserungen nicht nur auf Russland. Brasilien mit der WM ist nur ein weiteres Beispiel. Aber so schlimm wie in Russland hat es noch keine Clique vorher getrieben. Diese Zahlen sind bisher einzigartig in der Geschichte solcher Veranstaltungen.

Gruss
Frank
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Re: Eröffnungsfeier zur Olympiade in #Sotschi

Beitrag von fugen »

Ist doch auch logisch, weil eben komplett neu gebaut.
Bei anderen wurde etwas modernisiert, weil es eben schon da war ist es auch günstiger.

Wenn man danach geht bliebe alles bei gleichen, gleiche Länder, gleiche Anlagen usw.
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