Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?
Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?
Vor zwei Wochen wurde hier in Nowosibirsk ein 28-jähriger umgebracht, nachdem die beiden 18- und 19-jährigen Täter erfahren hatten, dass er Programmierer sei und deswegen vermuteten, er habe größere Mengen Geld im Haus.
http://news.ngs.ru/articles/2427823/
Nun steckt sicher auch in manchen Köpfen die Assoziazion "der redet deutsch, der hat sicher Geld". Schließlich würde ohne entsprechende Bezahlung kaum jemand von Deutschland nach Russland oder Sibirien zum Arbeiten gehen... und die eigene Herkunft kann man wegen des Akzents schlecht verheimlichen. ;-)
Wie schützt man sich also vor dummen Jungen, die nicht nur evtl fälschlicherweise meinen, man verdiene viel Geld, sondern auch noch denken, man lagere das sicher alles gut zugänglich zu Hause? Bei dem 28-jährigen war jedenfalls nix zu holen. Der verdiente zwar gut, hat davon aber in erster Linie den Kredit der neuen Wohnung abbezahlt und natürlich zu Hause auch kein Geld gehabt.
http://news.ngs.ru/articles/2427823/
Nun steckt sicher auch in manchen Köpfen die Assoziazion "der redet deutsch, der hat sicher Geld". Schließlich würde ohne entsprechende Bezahlung kaum jemand von Deutschland nach Russland oder Sibirien zum Arbeiten gehen... und die eigene Herkunft kann man wegen des Akzents schlecht verheimlichen. ;-)
Wie schützt man sich also vor dummen Jungen, die nicht nur evtl fälschlicherweise meinen, man verdiene viel Geld, sondern auch noch denken, man lagere das sicher alles gut zugänglich zu Hause? Bei dem 28-jährigen war jedenfalls nix zu holen. Der verdiente zwar gut, hat davon aber in erster Linie den Kredit der neuen Wohnung abbezahlt und natürlich zu Hause auch kein Geld gehabt.
- Wladimir30
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?
Gute Frage. Ich habe lange Zeit vermieden, in der Öffentlichkeit was zu sagen. Gerade aus diesem Grund. Inzwischen werde ich nur selten als Ausländer erkannt. Es ist ja nicht nur der Akzent, sondern das ganze Verhalten, was einen Ausländer als solchen erkenntlich macht. Und wenn ich direkt gefragt werde, weiss ich inzwischen, wem ich was erzähle.
Grundsätzlich bin ich persönlich zutiefst davon überzeugt, wen es erwischen soll, den erwischt es. Aber das ist dann schon ein anderes Thema.
Grundsätzlich bin ich persönlich zutiefst davon überzeugt, wen es erwischen soll, den erwischt es. Aber das ist dann schon ein anderes Thema.
Nach dem Kaffee ist vor dem Kaffee
- bella_b33
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?
Wladimir hat schon recht, den Meisten fällt man gar nicht als Ausländer auf, da man ja wahrscheinlich eh nie laut deutsch redend durch die Öffentlichkeit läuft. Ich bin als Deutscher eigentlich allein in meiner Gegend...von daher.
Wie man sich sonst noch schützen kann? Nicht alles Wertvolle nach aussen tragen, ein bisschen Vernunft. Ich hatte mal nen Einbruchsversuch, seitdem bin ich in der Hinsicht noch ruhiger geworden und antworte nichtmehr ehrlich auf alle Fragen von Fremden.
Wie man sich sonst noch schützen kann? Nicht alles Wertvolle nach aussen tragen, ein bisschen Vernunft. Ich hatte mal nen Einbruchsversuch, seitdem bin ich in der Hinsicht noch ruhiger geworden und antworte nichtmehr ehrlich auf alle Fragen von Fremden.
“Warum machen wir eine Wattwanderung?"
"Meer war nicht drin"
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?
Nunja, mit meiner Familie rede ich draußen deutsch. Muss ja meiner Tochter die Welt erklären, und das möglichst eben auf deutsch. Und das fällt Leuten schon auf, das sieht man an ihren Blicken. Bisher hat das allerdings noch nie zu negativen Reaktionen geführt. Dieser Mord an dem 28-jährigen Programmierer passierte hier allerdings zwei Häuser weiter. Und in diesem Viertel wohnen eigentlich sehr viele Universitäts- und Institutsmitarbeiter, die es auch mal in die landesweiten Nachrichten schaffen, weil sie ihren Wald erfolgreich gegen gierige Bauherren und Klinikbesitzer verteidigen. Also eigentlich haben wir hier relativ aktive und gebildete Bevölkerung, eben auch reiche Programmierer und, wie es scheint, asoziale Mörderkinder.bella_b33 hat geschrieben:Wladimir hat schon recht, den Meisten fällt man gar nicht als Ausländer auf, da man ja wahrscheinlich eh nie laut deutsch redend durch die Öffentlichkeit läuft.
Ich auch, aber das macht es ja eher gefährlicher, wenn man als einziger in der Gegend mit seiner Tochter deutsch spricht. ;-)Ich bin als Deutscher eigentlich allein in meiner Gegend...von daher.
Zum Glück trage ich noch meine nach 10 Jahren mittlerweile schon löchrigen T-Shirts aus Studententagen... wenn ich dann noch erzähle, ich arbeite an der Uni, kriegen es die Leute ja eher mit dem Mitleid als mit der Gier. ;-)Wie man sich sonst noch schützen kann? Nicht alles Wertvolle nach aussen tragen
Im Prinzip hätte das Opfer aber genau so gut mein Nachbar oder ich selbst sein können, wobei ich halt nicht irgendwelche Leute auf dem Sportplatz kennenlerne und zu mir nach Hause einlade...
Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?
Das alles hat tiefliegende Grunde, Programmeier arbeitet oft für ausländische Firma, für USA oft oder Europa, und verdient etwa 100 000 Rubel, ein Schnäppchen für Ausländer die in eigenen Land 4 mal mehr bezahlen müssen für gleiche Arbeit. Andere Möglichkeiten Geld zu verdienen haben ausländische Handlanger in Russland vernichtet. Man kommt nicht auf preiswerte Kredite, und wenn - du wirst unter Druck von Beamten gesetzt, die arbeiten offenbar auch für Ausland, nicht für Putin. Man könnte in Russland nicht mit ausländischen Firmen konkurrieren - die bekommen immer mehr Geld als du, und können immer preiswerter als du verkaufen, und zwar unbegrenzt lange Zeit lang. Und Strafe für diese Politik - Gewalt, es liegt in der Natur. Wenn Junge Leute wieder Aussichten bekommen Geld zu verdienen und aus eigene Arbeit gut zu leben - das Problem wird sich von selbst lösen. Wenn USA seine expansive koloniale Politik beendet aus Geldmangel.
- bella_b33
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?
Ja...ich rede mit meinem Sohn auch Deutsch...der Nachbarschaft fällt das vielleicht auf, dem Rest nicht....dafür schrei ich wahrscheinlich nicht laut genugm5bere2 hat geschrieben: Nunja, mit meiner Familie rede ich draußen deutsch. Muss ja meiner Tochter die Welt erklären, und das möglichst eben auf deutsch. Und das fällt Leuten schon auf, das sieht man an ihren Blicken.
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"Meer war nicht drin"
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- Zar/iza
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?
Aus meiner Sicht muss man als Zugereister (Ausländer, Gast, Zugereister aus einer anderen Region), gleich in welchem Land, einfach noch misstrauischer sein, als die Leute vor Ort. Bei dem Nowosibirsker Programmierer war es ein Sportkumpel, der die Idee mit dem Überfall hatte. Niemand kann weiter als bis zur Stirn schauen. Hat der nette Nachbar (Sportkumpel) Geldprobleme, derer er sich entledigen will, stellt sich die (der) heiße Blondine (Brünette) später als Stalker, Kompromittierer oder Erpresser heraus? Was ist vom Personal des Businesszentrums, wo man arbeitet und seinen Mitarbeitern zu halten? Leider führt diese Denke bei Zugereisten zur Vereinsamung.
Ich denke, neben den üblichen Schutzmaßnahmen, wie Sicherung der Wohnung, Arbeitsstätte und der üblichen Vorsicht im öffentlichen Bereich kommen noch in Betracht:
- Unauffälligkeit
- eben Reserviertheit gegenüber Fremden, Zufallsbekanntschaften, auch Personen im engeren Kreis
- eine falsche Identität, falls man einem Gespräch nicht entkommen kann (anderer Name, Nationalität, Beruf, entsprechende Visitenkarten) und die man auch noch mit 1,5 auf'm Kessel "vertellen" kann
- Vertrauensperson über Aufenthaltsorte informieren (das Anrufen bei Mutti, wo man gerade ist, kommt also wieder)
- Nicht ganz ernst gemeint: нету лучше каратэ чем в кармане два тт (http://demotivation.me/7e9m7iam6uj3pic.html)
Ich denke, neben den üblichen Schutzmaßnahmen, wie Sicherung der Wohnung, Arbeitsstätte und der üblichen Vorsicht im öffentlichen Bereich kommen noch in Betracht:
- Unauffälligkeit
- eben Reserviertheit gegenüber Fremden, Zufallsbekanntschaften, auch Personen im engeren Kreis
- eine falsche Identität, falls man einem Gespräch nicht entkommen kann (anderer Name, Nationalität, Beruf, entsprechende Visitenkarten) und die man auch noch mit 1,5 auf'm Kessel "vertellen" kann
- Vertrauensperson über Aufenthaltsorte informieren (das Anrufen bei Mutti, wo man gerade ist, kommt also wieder)
- Nicht ganz ernst gemeint: нету лучше каратэ чем в кармане два тт (http://demotivation.me/7e9m7iam6uj3pic.html)
Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?
Nun hätte die jungen Leute ja niemand davon abgehalten, sich selbst anzustrengen und als Programmierer gut bezahlte Arbeit zu leisten. Soweit ich verstehe, sind Programmierer hier in der Umgebung sehr gefragt. Aber diese beiden Jungs kommen ja anscheinend nichtmal auf die Idee, dass jemand mit einem guten Einkommen vielleicht das meiste Geld für Kredit ausgibt oder gar nicht zu Hause bunkert...Alex KA hat geschrieben:Wenn Junge Leute wieder Aussichten bekommen Geld zu verdienen und aus eigene Arbeit gut zu leben - das Problem wird sich von selbst lösen.
- bella_b33
- Ehrenmitglied
- Beiträge: 12637
- Registriert: 27 Apr 2008, 06:24
- Wohnort: nahe Saransk/Mordowien
Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?
Sicherlich aus bildungsferneren Schichten....kennen keine Bankkonten und keine Programmiersprachen. Hat denn überhaupt noch jemand viel Bargeld daheim liegen, heutzutage?m5bere2 hat geschrieben:Aber diese beiden Jungs kommen ja anscheinend nichtmal auf die Idee, dass jemand mit einem guten Einkommen vielleicht das meiste Geld für Kredit ausgibt oder gar nicht zu Hause bunkert...
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?
Stimmt, diese beiden waren nicht besonderes klug. Es gibt auch Heroin abhängiger, diese können sogar alte Oma ausrauben um Schuss u kriegen. Um das zu beenden, muss man Ami - Drogenhändler aus Afghanistan auswerfen.m5bere2 hat geschrieben:Nun hätte die jungen Leute ja niemand davon abgehalten, sich selbst anzustrengen und als Programmierer gut bezahlte Arbeit zu leisten. Soweit ich verstehe, sind Programmierer hier in der Umgebung sehr gefragt. Aber diese beiden Jungs kommen ja anscheinend nichtmal auf die Idee, dass jemand mit einem guten Einkommen vielleicht das meiste Geld für Kredit ausgibt oder gar nicht zu Hause bunkert...Alex KA hat geschrieben:Wenn Junge Leute wieder Aussichten bekommen Geld zu verdienen und aus eigene Arbeit gut zu leben - das Problem wird sich von selbst lösen.
Außerdem, wie gesagt, nicht alle wollen für ausländische Firmen in Russland schuften, für Kleingeld. Dafür werden wir mit unfairen Mitteln gezwungen, deswegen darf man auch unfair handeln, um diese Zwang zu beenden. Natürlich Leute ausrauben und umlegen auch nicht richtig, und besonderes eigene Landsleute. Wenn es ein reiche Amerikaner wie Soros zum Beispiel wäre - das kann man noch akzeptieren, aber er lässt sich hier nicht blicken, er kann offenbar gut Risiko abschätzen.