Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?

Hier findest Du Insiderinformationen zum mittel- oder langfristigen Aufenthalt in Russland die Dir helfen das Leben in Russland zu meistern. Du lebst (noch) nicht in Russland? Dann könnte dieses Unterforum für Dich besonders interessant sein, damit Du von unseren Erfahrungen profitierst. Expats are welcome!
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saransk
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?

Beitrag von saransk »

zimdriver hat geschrieben:... weshalb ist das heute nicht möglich?
Im kleinen sicherlich, man darf es nur nicht an die große Glocke hängen.
Kann mir nicht vorstellen, das zwei sich knutschende Kerle (bei Frauen war man da schon immer toleranter) an einer Bushaltestelle für Beifallsstürme sorgen würden. Oder das jemand wie Conchita-Wurst einmal Russland im ESC vertreten wird.
bella_b33 hat geschrieben:Ich lauf seit 2006 auf Dörfern und Städten in Mordowien umher....zu jeder Tages- und Nachtzeit. Probleme gabs noch nie
2006 war die Welt ja auch schon wieder in Ordnung. Meine Frau hat´s damals selbst miterlebt, wie einer ihrer Komillitonen vor der Uni ins Auto seiner Freunde stieg, welches dann an der nächsten Kreuzung von Kugeln durchsiebt wurde. Einer der Mitfahrer stand jemand anderem geschäftlich im Weg.
kamensky
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?

Beitrag von kamensky »

zimdriver hat geschrieben:
kamensky hat geschrieben:.... 2 Uhren bekannt mit drei Buchstaben aus meiner Heimatstadt liegen in einem Schliessfach bei meiner Hausbank. Hier in RU eine unauffaellige Rado aus einer der ersten Generation und "thats it".
... wenn das dann zum thread passt: ich kann mir den Reiz einer Uhr im Schliessfach nicht erklären
Soll und hat ja eigentlich auch keinen Reiz, aber es gibt eben Situationen, welche man beim damaligen Erwerb noch nicht geplant hatte. Ueberigens gehoert auch ein VW Kaefer (glaube Jg.62) von Matchbox zum Inhalt, zumindest bei mir. :D Tja, ein Schliessfach ist eben vielseitig und beherbergt manchmal die kuriosesten Kost-, oder Unkostbarkeiten.
ATTN @all: Ich bin weder der Verfasser noch ein Redaktionsmitarbeiter von der/den vorstehenden Verlinkung/en.
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Jenenser
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?

Beitrag von Jenenser »

zimdriver hat geschrieben: ... nach Brasilien muss ich auch heute nicht
Brasilien ist wunderschön, genau so wie Venezuela! In den Touristenregionen wird auf Sicherheit sehr viel wert gelegt. Man sollte sich deshalb nicht abhalten lassen, an der Copacabana spazieren zu gehen. Favelas sind zu meiden.

Auch Foz do Iguacu im Dreiländereck hat seine Reize. Dort unterhielt ich mich mit einem Reiseführer, einem Argentinier, der gerade anfing, Russisch zu lernen. Das war vielleicht ein Spaß…

Ich habe nochmal in meinem Mailarchiv geblättert. Vor einigen Jahren erhielt ich Post aus Jekaterinburg mit folgendem Inhalt:
..., я помню, что ты с ... бывали в Бразилии.
И я вам рассказывала, что ... туда собирается.
Он уже вернулся. Появился любопытный и очень красивый отчёт о поездке – хочу поделиться.

Может быть вам будет приятно увидеть знакомые виды на роскошных (на мой взгляд) фотографиях.
http://forum.awd.ru/viewtopic.php?f=446&t=141510
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Simone
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?

Beitrag von Simone »

Ein deutscher Arbeitskollege (Werkstudent im Praktikum!) wurde im Jahre 2005 hier in Moskau in seiner Wohnung überfallen. Ausspioniert zuerst, dann die Wohnungstüre aufgebrochen und auf ihn gewartet. Als er heim kam, wurde er gefesselt und das heiße Bügeleisen gedroht auf den Bauch zu setzen, wenn er nicht verrate, wo das Bargeld und die Autoschlüssel versteckt sind... Er kam zum Glück mit dem Schrecken davon, denn so kaltblütig waren die Räuber dann doch nicht und verbrannten ihn. Sie glaubten ihm, als er im gebrochenen Russisch ihnen STUDENT, PRAKTIKA etc versicherte...

Deshalb ist das A und O eine gut gesicherte Wohnung. In Relation zur Nachbarschaft und Umgebung immer schön understatement und nichts zeigen. Mir ist in 14 Jahren Moskau und auf Russlandreisen nie etwas passiert und ich habe auch noch nie Bedenken haben müssen. Fühle mich hier extrem sicher, sicherer als in Deutschland. Moskau ist voll ausgeleuchtet; helle Strassenlaternen auch in den Parks, Kameras, etc.

Aber angesichts der Diebstahls-und Einbruchsstatistik in Deutschland mit stark ansteigender Tendenz fühl ich mich dort mitunter unwohl. Das extrem wachsende Problem der Crystal-Meth-Abhängigen und deren Geldbedarf sowie die umherziehenden Banden aus Osteuropa, aber auch finanziell abgehängte Leute, sie stehlen und rauben, teilweise sogar per Auftrag und durchkämmen ganze Regionen und nehmen je nach Auftragslage mit, was geht (Fahrräder, Audi liegen voll im Trend) - ohne Angst vor Polizei und Strafen. Die Aufklärungsrate liegt bei 14%, verurteilt werden 2% der Fälle!!! Und die kommen dann mal paar Tage ein warmes Bett und geregelte Mahlzeiten in einer modernen JVA.
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?

Beitrag von m5bere2 »

Simone hat geschrieben:Sie glaubten ihm, als er im gebrochenen Russisch ihnen STUDENT, PRAKTIKA etc versicherte...
Da haben die aber vorher ungründlich ausspioniert...
Deshalb ist das A und O eine gut gesicherte Wohnung. In Relation zur Nachbarschaft und Umgebung immer schön understatement und nichts zeigen.
Das ist einfach, da ich weder Zeit noch Bock zum Shoppen habe, laufe ich immer noch in 10 Jahre alten zerschlissenen T-Shirts aus Studententagen rum. ;-) Mein äußeres wird völlig dem Klischee des armen Wissenschaftlers gerecht... wenn ich dann noch Leuten erzähle, ich sei Mathematiker, können sie glatt Mitleid bekommen...
Moskau ist voll ausgeleuchtet; helle Strassenlaternen auch in den Parks, Kameras, etc.
Einem Herrn Nemtsow hat das nicht geholfen...
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?

Beitrag von bella_b33 »

Simone hat geschrieben: Mir ist in 14 Jahren Moskau und auf Russlandreisen nie etwas passiert und ich habe auch noch nie Bedenken haben müssen. Fühle mich hier extrem sicher, sicherer als in Deutschland.
Extrem sicherer würd ich jetzt nicht sagen, aber sicherer fühle ich mich in RU auch. Probleme gabs in 10 Jahren nicht eins. Immer nette Leute, wobei ich aber auch nen Radar für Störfaktoren hab, der prima funktioniert....somit mach ich nen Bogen um solche Leute, egal in welchem Land ich bin :)
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?

Beitrag von m1009 »

das zwei sich knutschende Kerle
Gegenfrage... Warum sollte das jemand machen, ausser, als um zu provozieren?
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saransk
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?

Beitrag von saransk »

m1009 hat geschrieben:Gegenfrage... Warum sollte das jemand machen, ausser, als um zu provozieren?
Weil es nun mal auch Länder mit einer liberalen Grundhaltung gibt, wo so etwas toleriert wird.
Das sich Touristen an die Gebräuche und Regeln des Gastlandes zu halten haben, ist vollkommen richtig, aber Einheimische müssen das nicht. Und es gibt auch Menschen, die nicht jedem (Regierungs-/Religions) Rattenfänger und Stimmungsmacher hinterherlaufen. Sonst gäbe es ja auch keine Opposition. Und gerade der vermehrte Kontakt zu dieser (auch aus privaten/verwandschaftlichen Gründen) kann in Russland auch für Einheimische problematisch sein, für Expats schon fast ausgeschlossen.
Simone hat geschrieben: In Relation zur Nachbarschaft und Umgebung immer schön understatement und nichts zeigen.
Mit das erstem was mir beigebracht wurde. Keine guten Klamotten tragen und in der Öffentlichkeit kein Deutsch. Als Westler wird man ja trotzdem meistens erkannt. Und wenn es durch das Verhalten bei Behörden oder in der Öffentlichkeit ist.
Simone hat geschrieben:Fühle mich hier extrem sicher, sicherer als in Deutschland.
Da dürfte gefühlt kein großer Unterschied sein. Wer sich nur tagsüber an belebten Straßen aufhält, hat wahrscheinlich in beiden Ländern kein großes Risiko zu erwarten. Und Kleinkriminelle gibt es in beiden Ländern. Und gegen Wohnungseinbrüche und besonders häusliche Gewalt helfen auch keine beleuchteten Straßen.
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zimdriver
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?

Beitrag von zimdriver »

saransk hat geschrieben:...
Und es gibt auch Menschen, die nicht jedem (Regierungs-/Religions) Rattenfänger und Stimmungsmacher hinterherlaufen. Sonst gäbe es ja auch keine Opposition. Und gerade der vermehrte Kontakt zu dieser (auch aus privaten/verwandschaftlichen Gründen) kann in Russland auch für Einheimische problematisch sein, für Expats schon fast ausgeschlossen.....
Wo steht das denn geschrieben?
Ausserdem hat das wenig zu tun mit der Frage, wie sich LGBT in der Öffentlichkeit zeigen.
saransk hat geschrieben:....
Mit das erstem was mir beigebracht wurde. Keine guten Klamotten tragen und in der Öffentlichkeit kein Deutsch. Als Westler wird man ja trotzdem meistens erkannt.....
Ich weiss nicht, was du unter guten Klamotten verstehst. In der Regel tragen die Einheimischen die hochwertigere Bekleidung, mit der Ausnahme Eisenbahn und Trinkfreizeit. Und Deutsch in der Öffentlichkeit ist ganz sicher besser als gebrochen Russisch.
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zimdriver
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Re: Wie schützen sich "reiche Expats" vor Räubern?

Beitrag von zimdriver »

saransk hat geschrieben:
zimdriver hat geschrieben:... weshalb ist das heute nicht möglich?
Im kleinen sicherlich, man darf es nur nicht an die große Glocke hängen.
Kann mir nicht vorstellen, das zwei sich knutschende Kerle (bei Frauen war man da schon immer toleranter) an einer Bushaltestelle für Beifallsstürme sorgen würden. Oder das jemand wie Conchita-Wurst einmal Russland im ESC vertreten wird.
....
... die würden auch bei mir nicht für Beifallsstürme sorgen, egal wo- übrigens genauso wenig wie ein Hetero- Paar.
Über Conchita Wurst lässt sich sicherlich trefflich streiten.
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