Putins WM
Meiner Meinung nach haben die transatlantsichen Propagandisten damit selbst einen riesen Fehler gemacht: 2014 waren sie noch erfolgreich. Doch ähnlich kläglich wie der deutsche Fußball-Weltmeister von 2014 scheiterten die damals auch siegreichen deutschen Propagandameister nun bei der WM 2018.
2014 bei der Winter-Olympiade in Sotschi ist ihr Konzept noch aufgegangen. Sie haben gemeinsam diese Veranstaltung damals schon zu “Putins Spielen” erklärt und dann mit Hetze, Häme, Spott, Schadenfreude, FakeNews und -bildern kaputt “berichtet”. Mit reger Betriebsamkeit haben sie tatsächlich dafür gesorgt, dass Sotschi 2014 nicht wegen guter Stimmung in die Geschichte eingegangen ist, sondern wegen aufgebauschter Pannen, hoher Kosten und angeblich systematischen Dopings der Gastgeber.
Schon damals warnte der SPIEGEL-Korrespondent, scharfer Putinkritiker, aber auch Russlandfreund Benjamin Bidder in
SPIEGEL: Die einfältige Häme des Westens vor den Folgen, die solch maßlose Propaganda bei den Russen anrichten würde, vor dem
“Sotschi-Shitstorm”, … “stößt viele Russen vor den Kopf.” … “Die Kritik hat das rechte Maß verloren” … “und man muss schon beide Augen fest zudrücken, um nicht zu sehen, dass die Welt zu Gast ist bei Freunden.” … “Russland aber hat nicht die Schadenfreude verdient” “Sie wissen sehr wohl von Korruption und zerstörter Umwelt. Aber die Häme aus dem Westen verletzt sie. Die Russen verstehen die Welt nicht mehr, und das liegt nicht an den Russen.”
Auch 2018 haben sie selbst wieder zwang- und krampfhaft die WM 2018 in Russland zu “Putins WM” hochgejazzt:
ARD: Putins Meisterwerk – eine WM um Macht und Millionen, SPIEGEL: Abseits bei Putins WM,
obwohl die WM 2018 noch weit weniger als Sotschi 2014 Putins Veranstaltung war. Damit haben sie selbst dafür gesorgt, dass Erfolg und Misserfolg dieser WM zumindest in Deutschland sehr eng mit der Person Putin verbunden wird. Ein hohes Risiko! Jetzt, wo diese
WM weltweit als Riesenerfolg gefeiert wird, ist IHR Kater (und nicht etwa der der Russen) groß und die Nöte wachsen, die Erfolgsgeschichte der WM 2018 kaputt zu politisieren.
Hätten sie sich mal früher an die Lösung der britischen Medien gehalten, die eigene lächerliche Schöpfung von “Putins WM” aufzugeben, wären ihnen und uns allen viel erspart geblieben. Und Völkerverständigung mit Russland und seinen Menschen könnte an die Stelle unsäglich verkrampfter, politisierter Hetze treten.
IRISH TIMES
Russia 2018: Thanks Vlad for a World Cup full of contradictions:
This World Cup has shown that it’s possible to separate Putin’s Russia from the people living in it
Daily Star
England Fans: they’ve fallen in LOVE with Russia
The Guardian
Message to the English: come to Russia and feel the love.