Guter Punkt! Man kann wohl tatsächlich nicht Schablonen überall aufpressen und die Menschen zu etwas zwingen, was sie (noch) nicht verinnerlicht haben, (noch) nicht mit Leben füllen können.Wladimir30 hat geschrieben: ↑28 Jun 2020, 10:41 Andererseits aber sitzen unbewusste Stereotypen, Verhaltensmuster u.ä. sehr tief. Sie kommen dann klar zum Vorschein, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, wenn Extremsituationen eintreten. Die Ereignisse 1991 und 1993 waren solche Situationen. Da werden neu erlernte Verhaltensmuster über Bord geworfen, und das Volk handelt auf die ihm eigene Weise, wobei neu entstandene gesellschaftliche Strukturen zeitweilig ihre Bedeutung verlieren. Die Ereignisse dieser beiden Jahre haben einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Weil sich hier in überdeutlicher Weise das bestätigt hatte, was ich mir theoretisch angeeignet, aber in vielem für nicht richtig erachtet hatte.
Ich bin ja nun auch kein blinder Apologet westlicher Wohlstandslehren. Zum einen zeigt der Westen ja selbst zunehmend asoziale Degeneration, und den letzten Neu-Vasallen UKR, BG, RO u.a. geht es eher schlechter als besser, zum anderen sehe ich auch die Notwendigkeit einer umfassenden Entwicklung im Gegensatz zu einer Schocktherapie.
Auf der anderen Seite wünsche ich mir schon, dass RUS den Weg zu einer sozialeren, aktiveren Evolution nimmt, und dafür sehe ich das Referendum am 1. Juli als äusserst kontraproduktiv. Es wird mMn zwar vielleicht weiter stabilisierend wirken, aber eben auch das Verkrustete, Lähmende manifestieren.