Die Vergiftung von Alexey Navalny

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lausi
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Re: Die Vergiftung von Alexey Navalny

Beitrag von lausi »

paramecium hat geschrieben: 27 Mai 2021, 00:40 Seit wann dürfen NGOs neben Spenden nicht auch transparent staatliche Zuwendungen erhalten? Das ist doch sogar die Regel von der Berliner Kältehilfe, über Ärzte ohne Grenzen bis zum WWF oder dem pro-russischen Deutsch-Russischen Forum. Was meinst du mit dem Link zu RT? Das ist keine NGO, da es weder ein nicht vom Staat organisierter Interessensverband ist (das beinhaltet auch zumindest teilweises ehrenamtliches Engagement) noch demokratische Struktur hat (Vorsitzender wird von Mitgliedern gewählt). Hier wäre der Vergleich mit der Deutschen Welle angebrachter.
Es gilt immer noch der alte Spruch "Wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing".
Deshalb ist es verlogen, von NGO´s zu sprechen, wenn sie von Regierungen finanziert werden. Dass der Vorsitzende einer "NGO" von den Mitgliedern gewählt wird, ist ja eine schöne Sache. Problematisch ist es nur, wenn die finanziellen Hintergründe nicht offen gelegt werden.
95% der "NGO´s" würde es nicht geben, wen nicht eine politische Absicht mit entsprechender Finanzierung dahinter steht.
(Die angesprochene Kältehilfe fällt eventuell unter die 5%, wobei ich mir da aber auch nicht sicher bin, dass auch da eine politische Absicht dahinter steht, z.B. um von durch die Politik verursachter Verarmung abzulenken.)

Der Link zu RT zeigte einen Beitrag zum Thema, ich habe nicht geschrieben, dass RT eine NGO ist:
Das Auswärtige Amt unterstützt mit Millionen russische NGOs, die angeblich den Austausch zwischen beiden Ländern fördern sollen. In Wirklichkeit kommt die Förderung Gegnern von Kooperationen zugute: Eindrücke von einer Konferenz "russischsprachiger Europäer".
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Re: Die Vergiftung von Alexey Navalny

Beitrag von kamensky »

Norbert hat geschrieben: 26 Mai 2021, 12:42 Was mich wirklich sorgt: Die Frage des Nachfolgers. Man konnte ja von Medvedev halten, was man wollte, aber er hatte eine eigene Linie. Das kam nicht gut an und er wurde daher wieder ausgetauscht. Man muss ja kein Fan von Putin sein, aber es ist anzuerkennen, dass in seiner Zeit Russland wieder auf die Beine gekommen ist und seine Persönlichkeit hat daran durchaus einen Anteil. Wenn ihm nun aber so ein Retortenbeamter folgt, der keine natürliche Autorität hat sondern diese über noch mehr Druck erzeugen muss, dann macht mir das Sorgen. So etwas kann sogar im Bürgerkrieg enden, siehe Syrien.
Betreffend Medvedev und seiner Linie: Ja diese war sicherlich unterschiedlich zu Putins, doch bin ich der Meinung, dass Medvedev mehr ein durch Putin installierter Praesident war und die praesidial wichtigen Entscheidungen von Putin selbst vorgenommen wurden, egal was die Meinung vom damaligen amtierenden Medvedev war. Sicherlich war Medvedev teilweise eine Marionette von VoVa.

Sicherlich hat Putin einen Anteil daran, dass RU sich wieder einigermasen (bis 2011) regenerieren konnte. Doch haette der gleiche amtierende Mann, einen Anteil an Mitschuld daran, wenn es in RU irgendwann einmal zu schweren Scharmuezel, bis hin zu dem von dir befuerchteten Buergerkrieg kommen wuerde, was wir natuerlich nicht hoffen und auch niemandem dienen wuerde.
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Re: Die Vergiftung von Alexey Navalny

Beitrag von kamensky »

lausi hat geschrieben: 26 Mai 2021, 23:56
Es sind nicht die Maßstäbe, die mich ankotzen, es sind die doppelten Maßstäbe .
Und was faellt dir an Ausreden betreffend "doppelte Masstaebe " und "transparente Finanzierung " dazu ein?

https://meduza.io/feature/2019/12/02/ed ... na-vyborah
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lausi
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Re: Die Vergiftung von Alexey Navalny

Beitrag von lausi »

kamensky hat geschrieben: 27 Mai 2021, 07:29 Und was faellt dir an Ausreden betreffend "doppelte Masstaebe " und "transparente Finanzierung " dazu ein?
https://meduza.io/feature/2019/12/02/ed ... na-vyborah
Da muss mir nichts einfallen. Ich habe nie bestritten, dass es auch von russischer Seite politische Einflussnahmen gibt.
Es stößt mir aber die Einseitigkeit auf, mit der die westlichen Maßnahmen gut geheißen werden, während alles, was aus Russland kommt, verteufelt wird.
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Re: Die Vergiftung von Alexey Navalny

Beitrag von Okonjima »

Was mir an der "Diskussion" betreffend unterschiedlicher Meinung zum Thema Russland und Putin negativ aufstöst, ist, das sehr häufig denen die pro Putin bzw. skeptisch gegenüber der westlichen Meinung eingestellt sind, immer erstmal fehlende Intelligenz unterstellt wird.

Politik ist ein Ergebnis menschlichen Denkens. Wer glaubt, daß alle Menschen gleich denken müssen bzw. zum gleichen Denken und Handeln verpflichtet werden können, weil es nur eine Wahrheit gibt, der irrt!
Wohin nur eine Wahrheit führt, hat der Zerfall des kommunistischen Systems gezeigt.
Ihr Hund bellt aber in einer tiefen Tonlage... Ja, es ist ein Subwuffer!
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Re: Die Vergiftung von Alexey Navalny

Beitrag von Wladimir30 »

Das hat wohl weniger mit der Thematik als solche zu tun, sondern ist ein allgemeines Merkmal in emotions geladenen Diskussionen. Das geht meistens mit dem provokativen Tonfall der einen Seite los. Weiterhin erscheint es sicherer, die jeweils andere Seite als nicht sonderlich intelligent darzustellen, wenn man den mainstream hinter sich weiß oder vermutet. Nach dem Motto, due Mehrheit hat Recht, und ich schließe mit der Meinung der Mehrheit an und die anderen, die das nicht tun, sind eben "dumm".

Du hast vollkommen recht, eine einseitige Beanspruchung der Wahrheit führt sehr sehr selten zum Erfolg. Deshalb sollte wohl jeder Versuch, jede Behauptung, dass "meine" Meinung richtig ist, mit größter Vorsicht genossen werden.

In einem anonymen Forum wirst Du das aber kaum erreichen.
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Axel

Re: Die Vergiftung von Alexey Navalny

Beitrag von Axel »

Dabei treten die Verteidiger "des Ostens" meistens deutlich aggressiver auf, ich habe zumindest noch niemanden hier wegen seiner Gesinnung beleidigt wie gewisse andere Herrschaften, die einen dann direkt als dummen Affen, Knecht oder "Goebbels-Marionette" bezeichnen. Das sieht man auch bei Linke oder AFD, wenn man etwas kritisiert, was denen nicht passt, ist man sofort Rechts oder Gutmensch. Menschen mit Gesinnung aus der Mitte neigen weniger sofort Framing zu betreiben oder jemanden zu beleidigen, zumindest meine Beobachtung. Von daher keine Ahnung, an wen der Vorwurf der "Intelligenzminderung" gerichtet war. Von mir aus kann jemand auch NPD wählen, ist sein Ding, andere nennen solche Leute vielleicht dumm, mir ist es egal, solange diese Partei nicht durch den Verfassungsschutz verboten und somit gewählt werden darf. Ich bin nun wirklich nicht politisch engagiert, aber Wählen ist für mich sowas wie Bürgerpflicht, selbst wenn es nur eine Kommunalwahl von einem 20 Seelendorf ist, umso mehr ist es für mich eine Sauerei, wenn eine Clique sich ständig selbst wählt und praktisch nicht abgewählt werden kann und noch die Unverfrorenheit besitzt nach außen den Demokraten zu geben und von Wahlen zu sprechen.
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Re: Die Vergiftung von Alexey Navalny

Beitrag von kamensky »

ATTN @all: Ich bin weder der Verfasser noch ein Redaktionsmitarbeiter von der/den vorstehenden Verlinkung/en.
Axel

Re: Die Vergiftung von Alexey Navalny

Beitrag von Axel »

Moment der Ironie !

Nawalny jetzt auf eine Stufe mit Taliban gesetzt:
https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... y-131.html

Nanu ? Sippenhaft in Putins Russland ?
https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... liste.html

Also nochmal zum Mitschreiben:
Nawalny ist ein Terrorist, Putin und Kadyrow - nicht.
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Re: Die Vergiftung von Alexey Navalny

Beitrag von kamensky »

Axel hat geschrieben: 26 Jan 2022, 15:43 Moment der Ironie !

Nawalny ist ein Terrorist, Putin und Kadyrow - nicht.
Erinnert mich irgendwie an einen verstorbenen Schulkollegen, welcher in knapp 20 Jahren "lediglich " fuenf Eheschliessungen mit den darauffolgenden Scheidungen durchmachen durfte, oder musste. Bei einem Klassentreffen kamen logischerweise von verschiedenen Seiten die Frage, der Gruende fuer die Scheidungen:

Seine Antwort lautete kurz und klar

Frauen "Alles Schlampen ausser Mutti "! :lol:
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