Brief von Russland nach D

Beitrag von **Christian1978** » 30 Jan 2021, 14:38

Ich würde einem Brieffreund gerne immer einen vorfrankierten Rückumschlag beilegen.

Wie hoch ist das Porto aktuell für eine Standardbrief von Russland nach D?

Russische Briefmarken könnte ich über einen Freund hier in D erwerben.

Das Porto müsste ausreichen für
1 DIN A4 Seite unter 20g

Sind hier 50 Rubel noch aktuell?

Die Laufzeit wäre zu vernachlässigen.

Beitrag von **m5bere2** » 30 Jan 2021, 16:07

Ääh, schreibt doch E-Mails? Hat in Russland noch jemand Briefpost? Ich habe hier in Russland nicht mal einen Briefkasten.

Beitrag von **Bobsie** » 30 Jan 2021, 17:18

Christian1978 hat geschrieben: ↑30 Jan 2021, 14:38
1 DIN A4 Seite unter 20g

Sind hier 50 Rubel noch aktuell?

Ja, meine Briefe nach D, Lebensbescheinigung, Steuerweklärun, bis 20 Gramm kosten 50, manchmal auch 52 Rubel. Aber einen Briefkasten habe ich in RUS noch nicht gefunden, ich bringe die Briefe immer zur Post.

Beitrag von **kamensky** » 30 Jan 2021, 18:21

Bobsie hat geschrieben: ↑30 Jan 2021, 17:18
Christian1978 hat geschrieben: ↑30 Jan 2021, 14:38
1 DIN A4 Seite unter 20g

Sind hier 50 Rubel noch aktuell?
Ja, meine Briefe nach D, Lebensbescheinigung, Steuerweklärun, bis 20 Gramm kosten 50, manchmal auch 52 Rubel. Aber einen Briefkasten habe ich in RUS noch nicht gefunden, ich bringe die Briefe immer zur Post.

Also mir sind da in Eburg einige so blau/weisse Briefkaesten bekannt, wo man seine frankierten Briefe einschmeissen kann. Sehr oft befinden sich solche in der Naehe von Postfilialen.

Beitrag von **Tonicek** » 30 Jan 2021, 18:41

m5bere2/ hat geschrieben:. . . Ich habe hier in Russland nicht mal einen Briefkasten.

So scheint es einigen zu gehen, auch zu meinem Leidwesen. Ich sende gerne mal schöne Karten und auch Briefe mit bunten Marken drauf, weniger als die Hälfte kommt davon an; jetzt hab' ich's aufgegeben = vergeudete Liebesmüh!

Ein Freund wohnt in der Peripherie Grosny's, auf meine Frage nach seinem Briefkasten zeigte er auf sein Gartentor, über das der Postman die Post wirft - kein Wunder, daß nichts ankommt.-

Bei meinem letzten Moskau-Besuch Jan. '20 war das Porto 45 Rub.

Betr. des Satzes: " Ich würde einem Brieffreund gerne immer einen vorfrankierten Rückumschlag beilegen. "

Vor vielen Jahren gab's diese internationalen Antwort-Coupons - die ersetzten das Rückporto - gibt's das nicht mehr?

Beitrag von **Magdeburg-Moskva** » 01 Feb 2021, 15:56

Internationaler Antwortschein kostet 2 EUR, weit mehr als 50 RUB. Damit müsste der Brieffreund aber zur Postfiliale und denen klar machen, was er will. Könnte länger dauern, er soll sich zu Essen mitnehmen.

Ich würde eher N EUR mit Paypal, irgendwelchen Webmoney für Porto überweisen, wenn es ihn nicht brüskiert. AFAIK sollen in Briefen keine Postwertzeichen, sonstigen Dinge mit monetärem Wert verschickt werden.

Dass viele Russen mittlerweile ein spezielles Verhältnis zum Briefpostempfang haben, ist klar. Meist kommen nur "böse" Briefe.
Briefkästen in / an den Häusern sind auch so eine Sache, das stimmt schon.

Und bislang gibt es rechtlich nur wenig Zustellungsfiktion bei Nichtabholung. Der GK (BGB-Pendant) wurde aber vor einiger Zeit dahingehend erneuert.

Beitrag von **Tonicek** » 01 Feb 2021, 17:00

Magdeburg-Moskva hat geschrieben: . . . Briefkästen in / an den Häusern sind auch so eine Sache, das stimmt schon.

In Almaty hab' ich einen Schock bekommen, als ich die Briefkästen unten im Haus gesehen habe; die Hälfte standen offen, mit aufgebrochenen Fächern, wer will da noch [internat.] Post empfangen oder hinschicken?
Dagegen in Taganrog war alles o.k., auch weil alles noch relativ neu war, denke ich mal.
Trotz allem schicke ich wichtige Sachen, wie z.B. behördliche Einladungen für ein Visum per DHL - ist aber sehr teuer, kostet 1 x DIN A 4 = 40 € ! Kommt aber zu 100 % an.

Ich habe für einen Freund in Grosny Medikamente in RO + Ungarn gekauft. Die haben wir nach Moskau mitgenommen u. meine Bekannten haben sie auf dem Bahnhof einer Schlafwagenschaffnerin gegeben, die sie nach Grosny mitgenommen hat, für eine kleine Belohnung funktionierte das super.

Beitrag von **Christian1978** » 01 Feb 2021, 23:44

m5bere2 hat geschrieben: ↑30 Jan 2021, 16:07 Ääh, schreibt doch E-Mails? Hat in Russland noch jemand Briefpost? Ich habe hier in Russland nicht mal einen Briefkasten.

eMails sind im Gefängnis nicht soooooooo wirklich möglich.

m1009 · Beitrag von **m1009** » 02 Feb 2021, 00:01

Nicht? Nawalny macht sogar Videotagebuch... Sollte also gehen...

Beitrag von **Magdeburg-Moskva** » 27 Feb 2021, 02:13

Christian1978 hat geschrieben: ↑01 Feb 2021, 23:44 eMails sind im Gefängnis nicht soooooooo wirklich möglich.

Das ist ein wichtiger neuer Aspekt, der bisher nicht bekannt war und vieles ändert.

Ich habe zwar russische Briefmarken, weiß aber nicht, ob deren Gültigkeit irgendwann beanstandet wird und ob so ein Rückumschlag vom Justizvollzug gern gesehen wird bzw. den Untersuchungs-/Strafgefangenen auch erreicht und ihm von den Mitgefangenen belassen wird.
Sinnvoller ist eine Anfrage, ob der Gefangene ein Personenkonto hat, darauf für Briefmarken und Umschläge zugreifen kann und wie Geld auf dieses Personenkonto gelangt.

Da die Gefangenen, zumindest im Strafvollzug, arbeiten sollen, erhalten sie einen wenn auch geringen Lohn, der auf ein Konto gezahlt wird und sodann teilweise sofort verwendet werden kann. Ein anderer Teil wird für die Entlassung angespart. Besser erscheint überdies eine Anfrage beim Anwalt oder Verwandten des Gefangenen. Anfragen beim Justizvollzug könnten zu Begehrlichkeiten der dortigen Beamten führen.

Dass ein Deutscher einem russischen Gefangenen schreibt, ist ungewöhnlich. In jedem Fall: Niemals das gesunde Misstrauen außer Acht lassen.

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