Moskau - Europas größte EBus-Flotte
- Axel Henrich
- Zar/iza
- Beiträge: 5154
- Registriert: 16 Aug 2004, 20:38
- Wohnort: Gera - Thueringen / Rasskasowo - Tambowski Oblast
Moskau - Europas größte EBus-Flotte
Moskau hat mit inzwischen schon 900 E-Bussen die größte Batteriebetriebene EBus-Flotte Europas. Ab diesem Jahr sollen keine Dieselbetriebene Busse mehr gekauft werden.
https://mdz-moskau.eu/hauptstadt-der-el ... qDYv53W39Y
-ah-
https://mdz-moskau.eu/hauptstadt-der-el ... qDYv53W39Y
-ah-
Re: Moskau - Europas größte EBus-Flotte
Batterien sind teuer und haben eine begrenzte Anzahl von Lade-/Entladezyklen. Trolleybusse und Straßenbahnen waren besser.
- Axel Henrich
- Zar/iza
- Beiträge: 5154
- Registriert: 16 Aug 2004, 20:38
- Wohnort: Gera - Thueringen / Rasskasowo - Tambowski Oblast
Re: Moskau - Europas größte EBus-Flotte
Richtig, sie kosten in der Anschaffung erstmal mehr. Am Ende kommst du aber momentan ca. 15% günstiger als beim Verbrenner und das wird noch besser. Man vergisst halt schnell die komplette(!) Kostenkette.
Fairerweise-, ja sogar logischerweise muss man den Weg und die einzelnen Schritte aus der Erde, also Förderung, Verarbeitung, Transport bis zur Tanstelle und nun in den Tank mit einbeziehen.
Da bist du dann schnell bis zu diesem Punkt - beide Antriebstechnologien, vollelektrisch und Verbrenner, voll geladen und Fahrbereit, roundabout kostengleich! Jetzt musst du das "Zeugs" aber auch noch verbrennen, mit all seinen Folgen und wieder nachtanken ...
Die Akkus lädst du wieder auf - ist nicht so kostenintensiv wie tanken - und selbst wenn die Ladezyklen am Ende nicht mehr wirtschaftlich sind, wird der Akku nicht etwa entsorgt, sondern beginnt sein Secound Live, oder wird recycelt. Der Sprit aber ist weg ...
Straßenbahn, Oberleitungsbus und ähnliche Technologien sind Ortsgebunden und es können und wollen auch nicht alle, an einer solchen Trasse wohnen. Das ist in Stadtzentren gewachsen, aber allein der Unterhalt kaum wirtschaftlich und war noch nie allein über den Fahrpreis zu finanzieren. Vom Neubau und noch dazu in die Aussenbezirke, oder gar ins Umland sprechen wir da noch gar nicht.
Nee, Akku ist schon ok und bei größerer Technik Wasserstoff.
-ah-
Fairerweise-, ja sogar logischerweise muss man den Weg und die einzelnen Schritte aus der Erde, also Förderung, Verarbeitung, Transport bis zur Tanstelle und nun in den Tank mit einbeziehen.
Da bist du dann schnell bis zu diesem Punkt - beide Antriebstechnologien, vollelektrisch und Verbrenner, voll geladen und Fahrbereit, roundabout kostengleich! Jetzt musst du das "Zeugs" aber auch noch verbrennen, mit all seinen Folgen und wieder nachtanken ...
Die Akkus lädst du wieder auf - ist nicht so kostenintensiv wie tanken - und selbst wenn die Ladezyklen am Ende nicht mehr wirtschaftlich sind, wird der Akku nicht etwa entsorgt, sondern beginnt sein Secound Live, oder wird recycelt. Der Sprit aber ist weg ...
Straßenbahn, Oberleitungsbus und ähnliche Technologien sind Ortsgebunden und es können und wollen auch nicht alle, an einer solchen Trasse wohnen. Das ist in Stadtzentren gewachsen, aber allein der Unterhalt kaum wirtschaftlich und war noch nie allein über den Fahrpreis zu finanzieren. Vom Neubau und noch dazu in die Aussenbezirke, oder gar ins Umland sprechen wir da noch gar nicht.
Nee, Akku ist schon ok und bei größerer Technik Wasserstoff.
-ah-
Zuletzt geändert von Axel Henrich am 04 Jan 2022, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Moskau - Europas größte EBus-Flotte
Seh ich genauso. Und ganz ehrlich, wenn's nicht wirtschaftlich wäre, würde man es auch nicht machen.Axel Henrich hat geschrieben: ↑04 Jan 2022, 13:41Nee, Akku ist schon ok und bei größerer Technik Wasserstoff.
Wir hatten uns im Urlaub dieses Jahr mit dem Chief Engineer unseres Resorts länger unterhalten, unter anderem auch über Solarenergie. Er meinte lapidar, die KWh Solarstrom kostet ihn effektiv nur die Hälfte im Vergleich zum Strom aus Diesel-Generatoren. Das hat nichts mit Umweltschutz zu tun.
- Axel Henrich
- Zar/iza
- Beiträge: 5154
- Registriert: 16 Aug 2004, 20:38
- Wohnort: Gera - Thueringen / Rasskasowo - Tambowski Oblast
Re: Moskau - Europas größte EBus-Flotte
Ich denke auch, Umweltschutz muss man sich leisten können und wollen. In erster Linie geht es um Wirtschaftlichkeit! Selbst Habeck musste das inzwischen akzeptieren. Klangen Sie noch bis vor Kurzem in der Opposition kompromisslos und rigoros, sagt Habeck heute:"Wir haben große Aufgaben vor uns, aber das muss wirtschaftlich vertretbar gestaltet werden ..."
-ah-
- Norbert
- Globaler Moderator
- Beiträge: 13751
- Registriert: 30 Jun 2006, 11:25
- Wohnort: Nowosibirsk, Dresden
- Kontaktdaten:
Re: Moskau - Europas größte EBus-Flotte
In Verkehrskreisen wird der Kahlschlag beim Trolleybus massiv kritisiert. Es war einst das größte Netz der Welt und wurde final in einer Nacht- und Nebelaktion stillgelegt, trotz neuer Fahrzeuge. Da war also offensichtlich irgendwer massiv finanziell interessiert, am Experiment mit den Batteriebussen.
Sicher würde heute keiner mehr ein so riesiges Netz neu aufbauen. Aber das bestehende abzureißen bevor die Busse abgeschrieben war, hat schon einen faden Beigeschmack. Ähnlich übrigens die Straßenbahn in Taschkent, für deren Wagen dann im Anschluss absurder Weise extra ein neues Netz in Samarkand aufgebaut wurde.
Sicher würde heute keiner mehr ein so riesiges Netz neu aufbauen. Aber das bestehende abzureißen bevor die Busse abgeschrieben war, hat schon einen faden Beigeschmack. Ähnlich übrigens die Straßenbahn in Taschkent, für deren Wagen dann im Anschluss absurder Weise extra ein neues Netz in Samarkand aufgebaut wurde.
Re: Moskau - Europas größte EBus-Flotte
In Taganrog, 250000 Einwohner, wird gerade das Srssenbahnnschienennetz komplett erneuert. Und die alten Züge werden durch Neue ersetzt.
https://mdz-moskau.eu/strassenbahn-taganrog/
https://mdz-moskau.eu/strassenbahn-taganrog/
Re: Moskau - Europas größte EBus-Flotte
"Europas größte EBus-Flotte" - klingt doch fürs Stadtmarketing gar nicht mal so schlecht. Relativ neue O-Busse sind, nun gebraucht, zum Teil auf die Krim gewandert und haben zur Freude dort über 30-jährige Skoda O-Busse abgelöst.Norbert hat geschrieben: ↑04 Jan 2022, 15:45 In Verkehrskreisen wird der Kahlschlag beim Trolleybus massiv kritisiert. Es war einst das größte Netz der Welt und wurde final in einer Nacht- und Nebelaktion stillgelegt, trotz neuer Fahrzeuge. Da war also offensichtlich irgendwer massiv finanziell interessiert, am Experiment mit den Batteriebussen.
Sicher würde heute keiner mehr ein so riesiges Netz neu aufbauen. Aber das bestehende abzureißen bevor die Busse abgeschrieben war, hat schon einen faden Beigeschmack. ...
Apropos Hersteller. Da habe ich überlegt, ob für den legendären O-Bushersteller "Trolsa" in Engels die Moskauer Entscheidung eine Entlastung oder mehr Belastung wird. Erst jetzt habe ich gelesen, dass das Werk im Jahr 2020 als insolvent galt, jedoch sich ein neuer Investor fand, der die O-Busproduktion wieder hochfahren will, zusätzlich den erstmaligen Bau von Straßenbahnen.
Insgesamt bleibt es doch spannend im russischen Nahverkehr...
«А ещё мир прекрасен потому, что можно путешествовать»
Re: Moskau - Europas größte EBus-Flotte
Ich glaube nicht, dass diese Busse wirtschaftlich sind. Hier ist höchstwahrscheinlich von Korruption auszugehen. Einigen Beamten wurde ein hohes Bestechungsgeld angeboten, und jetzt werden alle diese Busse auf gemeinsame Kosten aus den Taschen russischer Bürger unterstützt. Vermutlich ist hier ein ausländischer Investor beteiligt. Ähnliches hat unser Land vor dem Ersten Weltkrieg durchgemacht. Auch damals gab es eine Unmenge ausländischer Investoren, die den Zaren mit allerlei Neuerungen versorgten. Während des Krieges verkauften sie ihm ausländische Waffen zu mehrfach höheren Preisen als üblich.Axel Henrich hat geschrieben: ↑04 Jan 2022, 13:41 Richtig, sie kosten in der Anschaffung erstmal mehr. Am Ende kommst du aber momentan ca. 15% günstiger als beim Verbrenner und das wird noch besser. Man vergisst halt schnell die komplette(!) Kostenkette.
Re: Moskau - Europas größte EBus-Flotte
Mich interessiert Städteplanung hobbymässig und ich verfolge die Diskussionen in Moskau eigentlich seit Sobyanins Amtsantritt als Bürgermeister in Moskau. Es gab durchaus Gründe, für den Kahlschlag. Einer der Wesentlichen war, dass die Routen relativ fix vorgegeben sind und nicht mehr zeitgemäss waren (Fabriken sind nach ausserhlab verlegt worden, Shopping Malls ziehen Leute an andere Punkte). An einer Stelle mussten die Busse 8km Umweg fahren, nur um zu wenden und auf die andere Strassenseite zu gelangen. Und das ohne zwischenzeitlich zu halten. Da sind E-Busse deutlich flexibler.
Selbt am Gartenring hätte man viele Anpassungen an den Oberleitungen vornehmen müssen, damit die anderen Massnahmen wie Fussgängerwege, Grünstreifen etc durchgeführt werden könnten.
Selbt am Gartenring hätte man viele Anpassungen an den Oberleitungen vornehmen müssen, damit die anderen Massnahmen wie Fussgängerwege, Grünstreifen etc durchgeführt werden könnten.