Disclaimer: jetzt wird es Off Topic. Wenn sich diese Diskussion weiter entwickelt, wird sie ausgegliedert.
Was mir leider fehlt, sind Ausführungen zur sprachlichen Integrierung der Russlanddeutschen in Deutschland. Wie sich zunächst das Deutsch der Aussiedler in Russland (bzw. Sowjetunion) erhalten hat (so weit wie ich es persönlich gehört habe, klingt es für heutige "deutsche" Ohren sehr lustig - wofür sie ja nichts können, denn die deutsche Sprache hat sich in grob gesagt 200 Jahren in Deutschland stark verändert), aber dann auch die sprachlichen Probleme bei der Übersiedlung nach Deutschland. Ich habe einige Arbeiten hierzu gelesen, wobei ich es geradezu armselig fand, wenn einige dieser Arbeiten (z.T. sogar Dissertationen) von Leuten geschrieben wurden, die selber kein Wort Russisch konnten. Damit meine ich nicht (nur), wie sie die Sprache an sich gelernt haben (Aussprache, Wortschatz, Grammatik, Satzbau), sondern auch, wie die Übersiedler damit umgehen, wenn sie aufgrund sprachlicher Auffälligkeiten als "Russen" eingestuft werden. Hierbei spielt das Alter, wann die Person nach Deutschland übergesiedelt ist, eine ganz entscheidende Rolle. Wo ist das "Grenzalter", ab dem diese (sprachliche) Integration kaum mehr vollständig möglich wird? Wie wirkt sich die Tatsache, dass die Kinder (sprachlich) voll integriert sind, die Eltern aber nicht, auf die Kinder selber und auf das Familienleben aus? Sprachliche Integration geht ja meist einher mit kultureller Integration, sprich die Kinder sind voll integriert, die Eltern versuchen es evtl., wollen es ja wirklich, merken aber, dass es nicht (mehr) so geht. Familieninterne Spannungen sind vorprogrammiert.
Nun ja, viele, ja, aber bei weitem nicht alle. Kirgisien, Tadschikistan u.ä. waren ähnlich große neue Gefilde für deutschstämmige Vertriebene.Wobei die Lage bei den Deutschrussen, und die kommen ja eigentlich auch aus Kasachstan