Verbot des Eisenbahntransits durch Litauen in die Region Kaliningrad

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m1009

Re: Verbot des Eisenbahntransits durch Litauen in die Region Kaliningrad

Beitrag von m1009 »

Ich habe heute morgen im Radio gehört, welche Gegensanktionen Russland erwirken könnte. Ganz vorn das Einreiseverbot für LT Spediteure nach Russland. Unwahrscheinlich, ein Schuss ins eigene Knie. Gefühlt sind 50% der ausländischen LKW , auf Russlands Straßen, mit LT Nummer unterwegs.
berlinsky
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Re: Verbot des Eisenbahntransits durch Litauen in die Region Kaliningrad

Beitrag von berlinsky »

ich bin auch mal gespannt, was jetzt kommt :roll:
agence1
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Re: Verbot des Eisenbahntransits durch Litauen in die Region Kaliningrad

Beitrag von agence1 »

m1009 hat geschrieben: 23 Jun 2022, 07:35
Du kleiner schweizer Troll natürlich. Wer sonst.
Aber, aber, auf einmal sinken die Antworten unter die Gürtellinie.
Das zeigt das Niveau auf welchem sich meine Gesprächspartner bewegen.
Das zeigt auch, dass Du keine besseren Argumente mehr hast als mich so anzugreifen.
Ich verlange je nicht von Dir, dass Du meine Meinung teilst.

Wenn ich das lese, so höre ich einen Nazi, der vor langer Zeit zu mir sagte: "Du verdammter Kuhschweizer, Du" ich war damals ca. 16 oder 17 und er über 50.
Es fehlte nur der Anstecker mit dem Hakenkreuz an seinen Jackett.
Ich fasse diese verbalen Angriffe, damals wie heute, für ein Kompliment auf, denn es belegt, dass diese Deutschen keine besseren Argumente als diese vorbringen können.

Ich bleibe also bei meiner Aussage, dass die Russ. Föderation Litauen wegen der Umsetzung der Sanktionen nicht angreifen wird.
Sie bekäme es sonst mit der NATO zu tun.
Es kommt nicht von ungefähr, dass der russ Regierungssprecher sagte: Litauen bestrafe sich ja selber, denn es würden dadurch Transitgebühren verloren gehen. Er vergass zu erwähnen, dass Litauen als EU-Land die Sanktionen der EU umsetzen muss. Litauen tat das übrigens erst nach Absprache mit Brüssel. Darum die zeitl. Verzögerung.
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Fritz
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Re: Verbot des Eisenbahntransits durch Litauen in die Region Kaliningrad

Beitrag von Fritz »

agence1 hat geschrieben: 23 Jun 2022, 01:52 Mir gefallen die CH-Nachrichten, denn sie berichten in der Regel objektiv.

Der Titel hier ist reisserisch: Verbot des Eisenbahntransits durch Litauen in die Region Kaliningrad
Handelt es sich effektiv um eine generelles Verbot des Transits?
Aus den russ. Regierungskreisen heisst es, die Exklave werde blockiert und ausgehungert.
Stimmt das effektiv?
Naja, zur vollendeten Heuchelei gehört natürlich auch, sie als "objektiv" darzustellen.

Man behindert den Verkehr von RU nach RU und schiebt es höhnisch lachend auf die (ohnehin jedem Recht hohnsprechenden) EU-Sanktionen, ganz offenbar zum Zwecke der Provokation. Vorher hat man natürlich fleißig vor einem russischen Angriff aufs Baltikum gewarnt wegen Peter der Große und so. Und was soll das alles? Langeweile oder Lebensüberdruß?
agence1 hat geschrieben: 23 Jun 2022, 01:52 Der Gouverneur des Kaliningrader Gebiets, Anton Alichanow, stellt die Lage anders dar als Moskau. Er räumt zwar Transportschwierigkeiten ein. Diese seien aber überwindbar. Das schrieb er auf seinem Account auf dem Messengerdienst Telegram. Die Flugzeuge würden fliegen, die Passagierzüge würden normal fahren und für die sanktionierten Güter gebe es immer noch den Weg über das Meer.
Wer hat nun recht? Der Gouverneur oder Moskau?
Wie, wer hat Recht? Aufgabe des Gouverneurs ist es, die Versorgung Kaliningrads sicherzustellen und mit der neuen Situation fertigzuwerden. Es ist NICHT seine Aufgabe, die karlspreisbehangene S..bande in Vilnius zurechtzustutzen. Darum kümmert sich Moskau, in welcher Form auch immer.
agence1 hat geschrieben: 23 Jun 2022, 01:52 Die Litauische Premierministerin Ingrida Šimonytė sagt es klar:
Land transit to #Kaliningrad is neither stopped nor banned, transit of passengers & unsanctioned goods continues, as Lithuania only applies EU sanctions, Sie liegt also auf der Linie des Gouverneurs von Kaliningrad, ex Königsberg.
Nein. Dieser sagt daß die Schwierigkeiten überwindbar sind. Nicht etwa daß sie auch nur entfernt rechtens geschaffen wurden.
agence1 hat geschrieben: 23 Jun 2022, 01:52 Was bedeuten diese beiden Aussagen:
Einmarsch oder Korridorfreikämpfen würde bedeuten, dass sich die Russ. Föderation mit der NATO anlegen würde.
Ich vermute aber, dass sich die militärische und politische Führung der Russ. Föderation nicht in einen Krieg mit der NATO einlassen will. Das ist ein zu heisses Eisen
Beleg: Bis jetzt haben diese Strategen sich nur an schwächeren Staaten vergriffen, die nicht Teil der NATO waren.
Andersrum wird ein Schuh draus. Die NATO taugt dazu, wehrlose Opfer zu überfallen. Selbst Jugoslawien wäre um ein Haar zu groß gewesen. Ansonsten besteht sie aus Maulhelden, die sich einer hinter dem anderen und hinter dem großen, aber fernen vermeintlichen Bruder verstecken. Ich bin wirklich gespannt, ob RU es demnächst der Weltöffentlichkeit aufzeigt und die Blockade militärisch (und rechtlich sauber) löst. Wie einige andere gehe ich davon aus, daß der ungehinderte Transit in die (nunmehrige) Exklave Bestandteil der Vereinbarungen zur Unabhängigkeit Litauens war.
agence1 hat geschrieben: 23 Jun 2022, 01:52 Wie sieht der Landweg nach Kaliningrad aus? Die Güter aus Russland gelangen per Bahn von Russland über Belarus, dann weiter über Litauen bis nach Kaliningrad. Jeden Monat rollen immer noch rund rund 100 Züge ins russische Kaliningrad ein. Dieser Bahntransit über EU- und NATO-Gebiet wird durch ein Abkommen zwischen Brüssel und Moskau geregelt. Also kein Verbot des Eisenbahntransits nach Kaliningrad!
Nochmal: Litauen, also NATO und EU mischt sich hier in den INNERRUSSISCHEN Verkehr ein! Und das wird nicht hingenommen werden, egal wieviele Rechtsgutachten diese Institutionen parallel in Auftrag geben.
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saransk
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Re: Verbot des Eisenbahntransits durch Litauen in die Region Kaliningrad

Beitrag von saransk »

Fritz hat geschrieben:Ich bin wirklich gespannt, ob RU es demnächst der Weltöffentlichkeit aufzeigt und die Blockade militärisch (und rechtlich sauber) löst.
Der Fritz scheint aber ziemlich Kriegsgeil zu sein. Was kann man denn mit einer militärischen Lösung schon erreichen. Nur noch mehr Hass und Verachtung für Russland.
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Re: Verbot des Eisenbahntransits durch Litauen in die Region Kaliningrad

Beitrag von agence1 »

Fritz hat geschrieben: 23 Jun 2022, 01:52
Nochmal: Litauen, also NATO und EU mischt sich hier in den INNERRUSSISCHEN Verkehr ein! Und das wird nicht hingenommen werden, egal wieviele Rechtsgutachten diese Institutionen parallel in Auftrag geben.
Sorry, sobald ein fremdes Land durchquert wird, ist es kein innerrussischer Verkehr mehr, denn diese Achse benützt auch Litauen um Waren und Menschen innerhalb Litauens und nach Kaliningrad oder umgekehrt zu transportieren.
Diese Bahnstrecke ist nicht Eigentum der Russ. Föderation! Sie ist ein Teil, historisch gesehen, des östlichsten Abschnitt der Preußischen Ostbahn-Strecke von Berlin nach Eydtkuhnen/Eydtkau, gehört heute Litauen. Für den Unterhalt kommt Litauen auf. Darum bezahlt die Russ. Föderation Litauen Transitgebühren für den russ. Güterverkehr nach Kaliningrad und zurück.

Über die anderen Aussagen von @Fritz mag ich mich nicht äussern, denn sie entbehren jeglicher Realität.
Zuletzt geändert von agence1 am 23 Jun 2022, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verbot des Eisenbahntransits durch Litauen in die Region Kaliningrad

Beitrag von Bobsie »

agence1 hat geschrieben: 23 Jun 2022, 13:46 Sorry, sobald ein fremdes Land durchquert wird, ist es kein innerrussischer Verkehr mehr, denn diese Achse benützt auch Litauen um Waren und Menschen innerhalb Litauens und nach Kaliningrad oder umgekehrt zu transportieren.
Ja, das nennt sich Transitverkehr und auch dafür gibt es bestehende Verträge
Diese Bahnstrecke ist nicht Eigentum der Russ. Föderation! Sie ist ein Teil, historisch gesehen, des östlichsten Abschnitt der Preußischen Ostbahn-Strecke von Berlin nach Eydtkuhnen/Eydtkau,
Oh, dann gehört diese Eisenbahn ja zu Deutschland. :shock:
berlinsky
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Re: Verbot des Eisenbahntransits durch Litauen in die Region Kaliningrad

Beitrag von berlinsky »

mmmmh - militärisch? noch eine zweite Front aufmachen? weiteres personal und material binden? denke eher nicht - sie brauchen ja offenbar in der ukraine schon jetzt jeden mann.

sie werden das eher auf den Seeweg verlegen (hab mich schon vor x Jahren gefragt, warum so eine unterentwickelte Fährverbindung zum Mutterland existiert - jetzt rächt sich das.)

nun ja, man wird sehen....
agence1
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Re: Verbot des Eisenbahntransits durch Litauen in die Region Kaliningrad

Beitrag von agence1 »

@bobsie
Ich muss Dich korrigieren: Gehörte mal zu Deutschland mit Präzisierung auf "gehörte", genauer gesagt Ostpreussen. Dann wurde sie Russisch (Sowjetunion) und ging dann mit dem Entstehen der Republik Litauen auf Litauen über. Wurde von der UdSSR abgesegnet.
Mit dem Beitritt Litauens zur EU entstand dann der Transitvertrag zwischen der EU und der Russ. Föderation.
Die Russ. Föderation würde unglaubwürdig wirken, sollte sie die Abkommen der UdSSR mit den ehemaligen Sowjetgebieten infrage stellen.
Ist sie eigentlich schon, mit dem was in der Republik Ukraine aktuell geschieht.
agence1
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Re: Verbot des Eisenbahntransits durch Litauen in die Region Kaliningrad

Beitrag von agence1 »

Ich lese gerade:
Ausschluss aus Stromnetz? Russland kündigt „praktische“ Antwort im Streit um Kaliningrad an: Die russische Führung hat erneut die Transitbeschränkungen für die Moskau gehörende, aber zwischen den EU-Ländern Polen und Litauen liegende Ostsee-Exklave Kaliningrad kritisiert und mit „praktischen“ Vergeltungsmaßnahmen gedroht. Eine Antwort werde „nicht im diplomatischen, sondern im praktischen Bereich liegen“, wenn die EU ihre Restriktionen nicht aufhebe. Aussagen des russischen Außenpolitikers Leonid Sluzki zufolge erwägt Russland unter anderem einen Ausschluss Litauens aus einem gemeinsamen, synchron geschalteten Stromnetz.
Das sind alles noch bestehende Altlasten aus der Zeit der UdSSR, sowie die Spurbreite der Bahnlinie von 1500 mm.
Die westliche Schienenbreite beträgt 1435 mm. Diese Spurbreite hat noch George Stephenson eingeführt. Sie entspricht den damaligen engl Massen von 4 Fuss und 8 Zoll. Auch der Linksverkehr stammt noch aus dieser Zeit. Das weiss Bobsie bestens :?
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