Sabotageakt auf Nord Stream 2

Debatte zu den Konflikten in der Ukraine. Wir bitten insbesondere hier um eine zivilisierte Kommunikation. Aus schlechter Erfahrung beschränken wir jedoch auch bei diesem Thema die Zugriffe auf jene Benutzer, die explizit an der Diskussion teilnehmen möchten, wie bereits im "Politischen Forum".
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Norbert
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Re: Sabotageakt auf Nord Stream 2

Beitrag von Norbert »

Okonjima hat geschrieben: 14 Mär 2023, 19:38 Genau, tägliches Handwerk...was machen wir heute?
Wir sprengen eine Gaspipline auf dem Meeresgrund.
Huiiiiii...Junge, Junge Teletubbies ist ein Scheissdreck dagegen!
Tägliches Handwerk war wohl gemeint: In dieser Tiefe tauchen. Und es gibt ja in Polen sogar einen Pool, um 40 Meter tief zu tauchen. Ist also wirklich nicht unbedingt ein Hexenwerk. Dekrompressionskammer ist hilfreich aber absolut nicht zwingend.

Und ob man da eine Bombe ablegt oder eine Flasche Sekt in einem alten Wrack sucht - bei der Arbeit für den Taucher ist der Unterschied nicht so riesig. Und natürlich würde sich auch ein Industrietaucher finden, der an die Idee, dass das eine tolle Aktion ist, glaubt.

Die Zündung von Sprengstoff ... in Sibirien habe ich gesehen, wie Sprengladungen in einem Fluss aus einem fliegenden Hubschrauber gezündet wurden ... aus zwei Kilometer Entfernung mit abgerollter Zündschnur. Völlig irre in meinen Augen, aber so etwas geht.

Wie schon gesagt, ich glaube die Story auch nicht so ganz, aber selbst wenn es ein Staat war, könnte es dennoch genauso abgelaufen sein.
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Axel Henrich
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Re: Sabotageakt auf Nord Stream 2

Beitrag von Axel Henrich »

Okonjima hat geschrieben: 14 Mär 2023, 17:23Ich denke schon, das bei den paar "Hanseln" die das bewerkstelligt haben sollen, zumindestens an eine Dekompressionskammern gedacht werden müsste.
Dafür hatten Sie doch ne Ärztin dabei ... :lol: Also allein das sollte stutzig machen ..., wenn du beim Atemgas ab 60m Fehler machst, oder beim Aufsteigen, dann hilft wohl in der Tat nur ne Druckkammer, aber die braucht es nicht wirklich, musst halt nur mit dem Auftauchen die Zeiten einhalten.

Aber da geht es ja weiter, mehr Zeit, braucht auch mehr Gas, also Flaschen, die dann in bestimmten Abständen zum wechseln positioniert werden müssen. Ankertau schließe ich mal aus, weil man den Anker nicht sinnvoll positionieren kann, also macht man erstmal nen Tauchgang um das Rohr zu finden und dann das Orientierungsseil anzubringen, da dann die Wechselflaschen anbringen. Dann muss der Sprengstoff vor Ort gebracht werden, zu zweit wieder paar Tauchgänge. Wieviel schaffen denn 2 Taucher und das mindestens an 2 Stellen, innerhalb 4 Tagen? ;) Die Flaschen müssen wieder befüllt werden, woher kommt das spezielle Atemgas und und und ...
Wie schafft man das alles, vlt. 5 Tonnen Equipment (einschliesslich Sprengstoff), auf so ne Bavaria zu platzieren, schau dir das Deck und die Reeling an :lol: und noch dazu, ohne in so kleinen Häfen nicht auch beobachtet zu werden und Aufmerksamkeit zu erregen. Also tatsächlich die Logistik ist schon unglaubwürdig.

Dann die Menge und Art des benötigten Sprengstoffs, spricht eher für Militär. Tatsächlich bräuchte man ja viel weniger. Wie ich schon mal schrieb, bräuchte man eigentlich nur die Struktur des Rohres schädigen, den Rest macht dann der Innendruck...
Das Rohr lag ja schon durchs Eigengewicht ziemlich im Schlick, jetzt wurde es nochmal tief in den Boden gedrückt und, laut Putin, 40m seitlich versetzt ...

Bei JFK hatten Sie sich für ne Geschichte schon etwas mehr Mühe gegeben ...

-ah-
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Axel Henrich
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Re: Sabotageakt auf Nord Stream 2

Beitrag von Axel Henrich »

Google hat mir gerade einen interessanten Artikel in der Berliner Zeitung vorgeschlagen: Nord Stream: Warum die Story mit der Segeljacht Andromeda nicht stimmen kann der im Prinzip nochmal gut zusammen fasst, was wir hier auch schon geschrieben haben, aber auch noch ne Menge mehr Details erwähnt. Lesenswert!

Interessant dabei auch die weiterführenden Links, teilweise leider auf englisch, wie von dem Dänen Alexander, aber da habe ich Lesestoff fürs WE. ;)

-ah-
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Norbert
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Re: Sabotageakt auf Nord Stream 2

Beitrag von Norbert »

Das ist ein wirklich spannender Artikel, der für mich eher darlegt, wo die Schwächen der Story liegen. Interessanterweise leitet die Berliner Zeitung - die sich ja seit dem letzten Inhaberwechsel etwas anderdenkender positioniert - ein russisches Frachtschiff ins Spiel bringt, welches im selben Zeitraum vor Bornholm kreuzte.
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fugen
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Re: Sabotageakt auf Nord Stream 2

Beitrag von fugen »

Ich war vor 5 Tagen zufällig via Fähre nach Rostock unterwegs.
Am Nebentisch saß auch ein Industrietaucher und wir kamen zufällig auf dieses Thema.

Man braucht keine Kammer und keinen Ausgleich im Wasser wenn man sich schon vorher mit dem Gas beatmet.
So hat er es mir erklärt.
Du fährst auf dem Schiff und atmest quasi schon das ein was du unter Wasser haben musst und um dann genauso auch wieder aufzutauchen.

Ich habe ihn gefragt ob er die Story für glaubhaft hält und er sagt humbug, was er schon alles in der Ostsee erlebt hat wie schnell auf einmal Leute Vorwort sind um zu fragen wonach getaucht wird usw
Und alle Erlaubnis einholen wenn man mal da etwas zu erledigen hat.
In seinen Augen weiß jeder der Anreiner etwas darüber, wenn da die Übung der NATO nicht gewesen wäre
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lausi
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Re: Sabotageakt auf Nord Stream 2

Beitrag von lausi »

Eilmeldung: einer der Nord-Stream-Attentäter wurde gefasst:

https://twitter.com/i/status/1636804384745979914
“Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!”
- Immanuel Kant
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Axel Henrich
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Re: Sabotageakt auf Nord Stream 2

Beitrag von Axel Henrich »

Он ещё тяжёлый (пьяный) ... :lol:

-ah-
willi
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Re: Sabotageakt auf Nord Stream 2

Beitrag von willi »

Nun ja, denke die Mehrheit der Meldungen haben nur den Zweck die Bevölkerung zu verwirren und weiter zu spalten.
Hätten die Russen selber gesprengt, dann mit Sicherheit nicht auf dem Hoheitsgebiet eines anderen Landes, sondern dort, wo man später unkompliziert Zugriffe hat.
Ich traue auch keinem anderen Land zu, derartiges ohne das OK der USA durchzuziehen. Wenn es auffliegt wäre es in Europa isoliert. So was darf nur das Alphatier im Rudel. Und der Bundesregierung hat man deutlich gemacht, dass man Deutschland innerhalb der NATO isoliert falls sie eine Aufklärung betreiben.
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Re: Sabotageakt auf Nord Stream 2

Beitrag von bella_b33 »

willi hat geschrieben: 19 Mär 2023, 21:05 der Bundesregierung hat man deutlich gemacht, dass man Deutschland innerhalb der NATO isoliert falls sie eine Aufklärung betreiben.
Ist schon erschreckend, wie offensichtlich das alles ist. Wenn man nichts zu verbergen hätte, gäbe es schließlich nicht so ein Tam Tam
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Re: Sabotageakt auf Nord Stream 2

Beitrag von ascombie »

willi hat geschrieben: 19 Mär 2023, 21:05 Und der Bundesregierung hat man deutlich gemacht, dass man Deutschland innerhalb der NATO isoliert falls sie eine Aufklärung betreiben.
Kann ja sein, aber gibt es darüber eine Quelle?
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