Nachbetrachtung Ossi/ Wessi Keule Thementag ARD 24.10.2022

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Wladimir30
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Re: Nachbetrachtung Ossi/ Wessi Keule Thementag ARD 24.10.2022

Beitrag von Wladimir30 »

Ja, das ist mit Sicherheit alles richtig. Freizeitverein ist vielleicht etwas zu rosig gesehen, aber ansonsten stimmt es schon. Die Vergünstigungen, die - je länger verpflichtet, desto mehr davon - waren schon extremst verlockend.
Nach dem Kaffee ist vor dem Kaffee
paramecium
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Re: Nachbetrachtung Ossi/ Wessi Keule Thementag ARD 24.10.2022

Beitrag von paramecium »

Wladimir30 hat geschrieben: 27 Okt 2022, 15:06 Die Vergünstigungen, die - je länger verpflichtet, desto mehr davon - waren schon extremst verlockend.
Das war ja noch bis vor nicht all zu kurzer Zeit (Ende der 2000er) so. Und auch aktuell ist es auch immer noch für viele ein Weg, trotz nicht ganz so guter Abschlusszeugnisse doch noch einen kostenlosen Studienplatz zu bekommen (z.B. Medizin). Überzeugte Militärs hab ich bei der Bundeswehr selten getroffen.
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Okonjima
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Re: Nachbetrachtung Ossi/ Wessi Keule Thementag ARD 24.10.2022

Beitrag von Okonjima »

Die Offiziersdienstgrade oder Zeitsoldaten meine ich garnicht. Das war beim Thema Vergünstigungen im Rahmen des Systems ähnlich.
Axel wunderte sich ja über das strenge System bei den Wehrpflichtigen in der Zone. Und das war eben u.a. deshalb so streng, weil sonst
aus militärischer Sicht das ganze nicht ansatzweise funktioniert hätte.
Ihr Hund bellt aber in einer tiefen Tonlage... Ja, es ist ein Subwuffer!
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Bluewolf
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Re: Nachbetrachtung Ossi/ Wessi Keule Thementag ARD 24.10.2022

Beitrag von Bluewolf »

Das liegt an der Definition von "Armee", bzw. an deren genauem Arbeitsauftrag. Der wurde eben im Osten tatsächlich ernst genommen.
In Westdeutschland war das ziemlich schwammig formuliert. Nicht umsonst ja der Spruch "die Bundeswehr soll nur aufhalten bis die richtige (ausländische) Armee da ist".
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Re: Nachbetrachtung Ossi/ Wessi Keule Thementag ARD 24.10.2022

Beitrag von arghmage »

Bluewolf hat geschrieben: 27 Okt 2022, 15:42 Das liegt an der Definition von "Armee", bzw. an deren genauem Arbeitsauftrag. Der wurde eben im Osten tatsächlich ernst genommen.
In Westdeutschland war das ziemlich schwammig formuliert. Nicht umsonst ja der Spruch "die Bundeswehr soll nur aufhalten bis die richtige (ausländische) Armee da ist".
Ich hatte meinen Wehrdienst beim Bund gleich kurz nach der Wende ... da habe ich bemerkt, daß in der DDR selbst das Wehrlager härter war, als der Grundwehrdienst beim Bund :lol: Und nach dem Wehrlager kam ja dann in der Lehre noch der ganze GST-Sums. Man wurde also schon von Kindesbeinen an miltärisch "trainiert". Wobei ich keinen kenne, den das wirklich gestört (oder geschadet) hat.
Hanie1
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Re: Nachbetrachtung Ossi/ Wessi Keule Thementag ARD 24.10.2022

Beitrag von Hanie1 »

Okonjima hat geschrieben: 27 Okt 2022, 13:22
Axel Henrich hat geschrieben: 27 Okt 2022, 01:23
Ich hatte mit Spatis zu tun, späte 80er ..., die hatten es wahrlich nicht leicht, aber Sie hatten auch gute Unterstützung und die Ohren (Offiziere) waren verdammt vorsichtig ...
Wenn man sich vorstellt, dass die DDR an keinem Krieg teilgenommen hat, also laut Krenz im Interview kürzlich mit Gysi, dann verwundert dieses strenge Regime schon.

-ah-
mal kurz Offtopic
Dafür gibts eigentlich ne einfache Erklärung. Es standen sich 2 Systeme gegenüber. Und das eine System hatte sich ständige Gefechtsbereitschaft
auf die Fahne geschrieben. Im Fall der Grenze war das im Sinne des Systems wohl deshalb auch notwendig, weil sonst die halbe DDR weg gewesen
wäre... Obwohl, wäre auf einen Versuch angekommen ;)
Und diese ständige Gefechtsbereitschaft noch dazu mit so einer streng gesicherten Grenze musst du mit den paar Wehrpflichten des Landes
abdecken. Wundert mich heute noch wie das funktioniert hat...Helm ab Frau Mütze
Denn die Betonung liegt auf "STÄNDIGE" !! Das galt meines Wissens für fast alle militärische Objekte in der DDR, egal ob NVA oder Grenze.
Wochenende gab es im Gegensatz zur Bundeswehr nicht. Der Spruch "wenn wir Freitags loslegen, sind wir Montag früh hinterm Rhein" kam nicht
aus dem Nichts.
Und eh hier empörende Aufschreie kommen, das soll keine Verglorifizierung sein sondern eine Beschreibung. [schaf]
ab den Jahren 1986 wurde fast jede Reise in den Westen genehmigt selbst wenn man nur einen Verwandten wie Coisin oder so hatte im Wsten,
in meiner Firma war fast jeder Kollege in Westeberlin oder Westedeutschland damals gewesen auch unverheiratete und alleinstehend ,
hatte man einen Reisepass und eine Reise wurde einmal genehmigt gab es keinerlei Probleme nächste mal zu Reisen
ja die DDR hatte geschützte Grenzen und das war auch sehr gut so
denn es konnnte nicht wie heute jeder Illegale seine Assozialität austoben wie heute
und man wusste auch genau wieviel im Land waren
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Re: Nachbetrachtung Ossi/ Wessi Keule Thementag ARD 24.10.2022

Beitrag von Hanie1 »

und weil die die Rechte in der DDR mit Füßen getreten wurden,
hatten wir auch soviel Terroranschläge, Illegale Einwander, Offene Grenzen.
ich bin auch kein Freund von der Stasi aber wir waren doch sicher oder Nicht?

Denn "unsere Ausländer" mussten
1. mussten deutsch lernen

2. mussten einen Beruf erlernen und ausüben,

3. sie hatten sich der DDR anzupassen und nicht umgekehrt,

4. hatten sie Verträge (3 - 5 Jahre) und mussten dann zurück in ihre Heimat und mit dem neuen Wissen ihr Land aufbauen,

5. wenn einer von den Mist gebaut hatte wurde er sofort zurück geschickt und hat die Sonne wohl nie wieder gesehen

heute alles undenkbar
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Re: Nachbetrachtung Ossi/ Wessi Keule Thementag ARD 24.10.2022

Beitrag von olexpert »

Axel Henrich hat geschrieben: 26 Okt 2022, 18:11 Glaube mir, als Normalo, konntest du schon ungehindert deine Meinung sagen, ohne dass die Stasi, dich gleich auf dem Radar hatte. Natürlich habe ich Akteneinsicht genommen ... 🤷‍♂️
Ein gesamt sehr gute kurze Beschreibung unserer Situation in der DDR! Bin auch einer der früh geborenen,´61 einige Monate vor dem Mauerbau. Meine Mutter, deren Bruder schon damals im westlichen Teil von Berlin wohnte und den sie viele Jahre nicht wiedersehen konnte hatte unter dem System mehr zu leiden, als wir, die in die vielen Vorzüge hineingeboren wurden. Sie musste noch in den späten 50igern in Leipzig an Häusern klingeln und die Bewohner auffordern, ihre Westantennen wegzudrehen. Das gab es 20 Jahre später nicht mehr...

In Gesellschaften haben immer Minderheiten mit Nachteilen zu leben. Das geht nicht anders. Der Versuch, unserer jetzigen "Demokratie", das zu negieren, muss erfolglos bleiben. Als Beispiel...: Ich will keine LGBT.... - Partys in der Öffentlichkeit Das kotzt mich an. Es ist jedem seine Privatsache zu leben, wie er es möchte, aber öffentlich bitte mit Respekt vor dem gesellschaftlichen Willen der MEHRHEIT. Da kann er gern noch einen Vortrag auf dem Markplatz von Zwickau halten, aber das reicht.
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Okonjima
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Re: Nachbetrachtung Ossi/ Wessi Keule Thementag ARD 24.10.2022

Beitrag von Okonjima »

Hanie1 hat geschrieben: 27 Okt 2022, 20:25
ab den Jahren 1986 wurde fast jede Reise in den Westen genehmigt selbst wenn man nur einen Verwandten wie Coisin oder so hatte im Wsten,
in meiner Firma war fast jeder Kollege in Westeberlin oder Westedeutschland damals gewesen auch unverheiratete und alleinstehend ,
hatte man einen Reisepass und eine Reise wurde einmal genehmigt gab es keinerlei Probleme nächste mal zu Reisen
ja die DDR hatte geschützte Grenzen und das war auch sehr gut so
denn es konnnte nicht wie heute jeder Illegale seine Assozialität austoben wie heute
und man wusste auch genau wieviel im Land waren
Weiß nicht...ist mir nicht weit genug gedacht. Klar konnten ab Mitte der 80er mehr Leute mit Verwandschaft reisen, das hatte aber auch viel
mit den Bedingungen des Westens zu den Devisenkrediten zu tun. Die Idee der Wandlitzklicke war das auf keinen Fall.
Und...Reisefreiheit, oder überhaupt Freiheit ist eben was anderes. Reisefreiheit war DER Hauptgrund für die Entwicklungen 89, klar auch
Konsum, aber das war das was die Leute wollten...anfangs. Der Ossi war so herrlich naiv und gutgläubig im Denken(mich eingeschlossen)
und das Gefühl mag ich bis heute an den Leuten hier. Auch wenn wir alle viel zu schnell "Wessis" geworden sind.
und weil die die Rechte in der DDR mit Füßen getreten wurden,
hatten wir auch soviel Terroranschläge, Illegale Einwander, Offene Grenzen.
ich bin auch kein Freund von der Stasi aber wir waren doch sicher oder Nicht?
Auch hier...viel zu kurz gedacht. In Nordkorea ist das bestimmt heute noch so. Wers mag...ich könnte ohne meine Freiheit nicht mehr glücklich
sein. Genau deswegen machen mir die letzten Jahre in D eben so zu schaffen. Weil die Richtung eben auch in Überwachung durch den Staat geht,
zwar in langsamen Schritten, aber für mich beängstigend spürbar.
Ihr Hund bellt aber in einer tiefen Tonlage... Ja, es ist ein Subwuffer!
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