Umsiedler

[HJ52]

In den letzten 3 Monaten verlor unser Bowling-Club 7 Mitglieder und teilweise inkl. Familien, welche allesamt RU verlassen haben. Darunter "reine" Bio-Russen/innen und ohne Verwandtschaft im Westen zu haben. Lediglich langzeitige Freundschaften

Aus dem Zusammenhang lese ich, das die russischen Familien, Russland, gen "Westen" verlassen haben.

Wenn ich so mitbekomme, wie schwer es inzwischen ist, Visa fuer den "Westen" zu bekommen.... Und dann reisen ganze Familien mal einfach so aus.

[kamensky]

Aus dem Zusammenhang lese ich, das die russischen Familien, Russland, gen "Westen" verlassen haben.

Wenn ich so mitbekomme, wie schwer es inzwischen ist, Visa fuer den "Westen" zu bekommen.... Und dann reisen ganze Familien mal einfach so aus.

Das haengt vermutlich mit dem Faktor "Arbeitsstelle" zusammen, denn einige haben zuvor in RU fuer eine westliche Firma (bspw. Siemens in Eburg) gearbeitet. Und nicht nur gen "Westen", sondern ein Mitglied ist mit seiner Frau (Suedkoreanerin) Richtung Heimat der Frau emigriert.

[kamensky]

Interessant erscheint mir auch dieser Bericht.

https://news.mail.ru/incident/54092805/?frommail=1

Ich gehe mal nicht davon aus, dass die grosse Mehrheit der 20000 Russen/innen zuvor ueber laengere Zeit in Mexiko wohnhaft waren. Und nun sich ploetzlich fuer eine Emigration Richtung USA entschieden. Wie dem auch sei, ueberpruefen auf Fakten und Tatsache koennen wir es sowieso nicht.

[Bluewolf]

die IT-Russen flüchten in den Süden und Westen

Und wie viele sind wieder zurueck?

War wohl doch nicht so toll, in Eurem Laendern, wo Milch und Honig fliessen sollte....

Hmm warum so schnippisch? IT ist ja wohl eher nicht so Dein Ding, woher Deine Erfahrungswerte dahingehend?
Aus erster Hand: Es gibt z. B. inzwischen eine kleine Kolonie nahe Phuket/ Thailand, die von dort für russische Firmen arbeiten. Auch bekommen einige Freelancer generell noch Aufträge aus RU. Kaum zu glauben, ist aber so.
Heißt also nicht, dass gleich jeder, der vor der Situation flüchtet/ geflüchtet ist, nun für den "pöhsen" Westen arbeitet ,)

[HJ52]

IT ist ja wohl eher nicht so Dein Ding,

Nicht wirklich. Komme eher aus Handwerker/Metall-Ecke.

woher Deine Erfahrungswerte dahingehend?

Des Frauenzimmer's Freundeskreis besteht zu sicher 3/4 aus Absolventen der oertlichen Linguistischen Universitaet. Von denen ist ein nicht unerheblicher Teil, auf IT umgesattelt. Von daher, der ein oder andere Kontakt.

[paramecium]

Wenn ich so mitbekomme, wie schwer es inzwischen ist, Visa fuer den "Westen" zu bekommen.... Und dann reisen ganze Familien mal einfach so aus.

Als bei uns in der Firma die Entscheidung getroffen wurde die russische Vertriebsniederlassung in Moskau zu schließen, wurde allen Mitarbeitern die Gelegenheit gegeben an einen unserer anderen Standorte (USA, Europa, Asien) zu wechseln. Dabei wurden die Mitarbeiter sowohl beim Umzug als auch bei Visumsangelegenheiten (auch für die Familie) von der HR-Abteilung unterstützt. Ich habe keine Prozentangaben, aber ich weiß, dass einige dieses Angebot angenommen haben.

[Bluewolf]

besteht zu sicher 3/4 aus Absolventen der oertlichen Linguistischen Universitaet

Oh ja. Da es in Nischni zwei davon gibt, ist mein subjektiver Eindruck der Gleiche. Relativ häufig wurde sogar deutsch gelernt (meine Erfahrung bei den Abschlussklassen 1994 - 2000), und dann auch relativ schnell wieder vergessen

Für einige war das auch sowas wie die "letzte Rettung" zu einem akademischen Abschluss, wenn man vorher was anderes probiert hatte und damit nicht glücklich wurde. Und als Basis und Sprungbrett z. B. zu IT oder Lehre ist so ein Studium auch nicht verkehrt.

Mein Mädel wollte zunächst auch ihren Eltern nacheifern und Ingenieur werden und hat an der Wolga-Akademie für Wassertransport studiert. War halt dann doch nicht so ganz ihres, und dann kam noch der Älteste dazwischen. An der linguistischen Uni konnte sie wenigstens einen Abschluss machen, der im Rückblick heute Gold wert ist.

[Norbert]

Es gibt wie immer viele Varianten.

1. Firmen, die sich komplett zurückgezogen haben, wie Jetbrains, Deutsche Telekom, etc. Diese haben ihren Mitarbeitern inklusive Familien, teilweise sogar Haustieren (ich habe selbst von Pferden gehört) den Umzug nach Europa ermöglicht und bezahlt. Teils auch nur in kostengünstige europäische Länder wie Bulgarien oder Portugal. Vereinzelt mit fürstlichen mehrwöchigen Zwischenstopps - 5-Sterne-Hotel mit Vollverpflegung und Taschengeld on top.

2. Firmen, welche ihren Mitarbeitern nach anfänglicher Toleranz nun Remote aus dem Ausland verbieten, wie Sberbank.

3. Tausende Varianten dazwischen, wie Plesk, die das Team soweit wie möglich ins Ausland ziehen und vor Ort nur noch einen Standort für jene halten, welche aus familiären Gründen nicht möchten.

Ganze Familien die umziehen, sind natürlich seltener, völlig logisch. Die Kinder sind integriert, können keine Fremdsprachen, selten haben beide Ehepartner einen im Ausland gesuchten Job, etc. Heimat bleibt Heimat.

[HJ52]

und dann auch relativ schnell wieder vergessen

Wenn ein Auslandsjahr eingelegt wurde, ist die Sprache deutlich gefestigter. BdbFiH war English die erste Sprache, Deutsch die 2. Im Studium 1 Jahr Essen. Ergebnis... Sehr gute Deutsch Kenntnisse, sehr gute (zumindest fuer meine Verhaeltnisse) English Kenntnisse, trotz sehr wenig Praxis, seit die Kurzen da sind.

Unternehmenssprache ist bei uns English. Ohne die Hilfe meiner Frau, wuerde ich ueber 3-Zeiler in der schriftlichen Kommunikation, nicht hinaus kommen.

[Norbert]

Ganz vergessen: Es gibt auch noch immer Migrationsprogramme wie Digital Nomad in Portugal und Griechenland. Diese stehen weiterhin auch Russen offen. Selbst die Polen haben ihr Business-Harbour-Programm. Nur die Tschechen und Balten sind wirklich strikt, wie man es so hört.