Zukunft?

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Bluewolf
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Re: Zukunft?

Beitrag von Bluewolf »

OK, jetzt kommen wir wohl gerade wieder an einen klassischen Punkt zum Abtrennen ;)

Aber wenn wir gerade bei Verlusten sind:

Im allgemeinen gelten die Verhältnisse für die "kämpfende" Truppe. Jetzt kommen mir oft Menschen unter, sei es in anderen Foren oder auch persönlich, die von 3 Millionen russischen Soldaten, und schier unerschöpflichem menschlichen Ressourcen Russlands im Gegensatz zur UA sprechen.
Die Überlegenheit vor der Mobilisierung war bereits erdrückend.
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-ukraine/
    Je nach Waffengattung/ Truppenteil beträgt der Anteil der Unterstützungstruppen bis zu 50 % Bei der Bundeswehr alleine für die Logistik 15%. Dann kommen im Feld noch Sanis, Fernmelder, neuerdings IT hinzu.
      Wenn ich Axels Überlegung von 280.000 russischen Soldaten "außer Gefecht" übernehme, wären das alleine mehr als 30% der verfügbaren Angriffstruppen.
        Viele Aufgaben der Unterstützungstruppen auf Seiten der UA werden von der NATO und den angrenzenden Staaten erfüllt, z. B. Aufklärung und Instandsetzung. Die tauchen in keiner Statistik auf.
          Auf Seiten UA kämpfen auch viele Unterstützungstruppen aktiv, da sie sich verteidigen. Auf Seiten Russlands ist es wohl eher nicht so, dass Mechaniker angreifen. Glaube ich zumindest nicht, trotz aller Erzählungen, wer alles an die Front geworfen wird. Die sind meiner Meinung nach zu wertvoll.

          Unabhängig davon, dass die relativen Verlustverhältnisse wohl auch vergleichbar für die UA zutreffen werden, verliert Russland in absoluten Zahlen wesentlich schneller einsatzbereite Soldaten. Und die verfügbaren werden in Gebieten mit konzentriertem Feuer eingesetzt, was die Verlustrate nicht gerade kleiner werden lässt.

          Wieder mal eine lange Rede. Mein Punkt:
          Unabhängig von ideologischen Motiven. Ab wann denkt ihr, dass einfach nur die Verlustzahlen einen Rückzug oder Aufgabe bedingen werden?
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          Re: Zukunft?

          Beitrag von Axel Henrich »

          lausi hat geschrieben: 10 Jan 2023, 13:15Nur mal so zur Erinnerung, wenn wir uns heute über die rechtswidrigen Angriffe Russlands auch auf die ukrainische Infrastruktur empören.
          Bei Milosevic wollte man AFAIR tatsächlich nur und ausschließlich über den Druck auf die Bevölkerung "Milocevic" zum Einlenken zwingen. Siehst du ja auch bei Bahn- und Flugstreiks, wer wird denn da "gegeißelt"?
          In Ru geht es ja doch um mehr als nur Zivilisten zu terrorisieren. Der Strom wird ja auch von Rüstungsbetrieben und der Eisenbahn für den Nachschub an die Front benötigt und so doch verzögert. Die UA Bahn hat wohl noch um die 500 Dampfloks, welche die E-Lok weder in der Zugkraft noch beim Verbrauch ersetzen könnten. Dazu kommt, daß Trafos vom Westen nicht einfach ersetzt werden können, weil wir ne andere Spannung haben u.s.w. u.s.f.

          -ah-
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          Re: Zukunft?

          Beitrag von HJ52 »

          lausi hat geschrieben: 10 Jan 2023, 13:15 Großtaten der NATO
          Moooment. Hier gibt es einen entscheidenden Unterschied. Die Nato/USA ist im Auftrag der Demokratie und des Friedens unterwegs. Ausschliesslich.

          Russland ist, seit dem 26.03.2000, das Reich des Boesen, welches, insbesondere, der Welt Verderben und Aggression bringt.
          lerne schweigen ohne zu platzen.
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          Re: Zukunft?

          Beitrag von ascombie »

          HJ52 hat geschrieben: 10 Jan 2023, 14:53
          lausi hat geschrieben: 10 Jan 2023, 13:15 Großtaten der NATO
          Moooment. Hier gibt es einen entscheidenden Unterschied. Die Nato/USA ist im Auftrag der Demokratie und des Friedens unterwegs. Ausschliesslich.

          Russland ist, seit dem 26.03.2000, das Reich des Boesen, welches, insbesondere, der Welt Verderben und Aggression bringt.
          Du schreibst mir aus der Seele! Damit hätte ich gar nicht gerechnet...... ;)
          Die NATO bzw. die USA vollziehen also eine Friedensmission und wollen daneben auch die westl. Werte wie die Demokratie überall missionarisch durchsetzen.
          Das ist führwahr ein wirklich hehres Ziel! Aber nicht nur das "böse" Russland, als auch andere Staaten halten nichts davon wie z.B. Katar. Dort wird sowas als Bevormundung angesehen....
          M.E. sollte sich der Westen mehr in Bescheidenheit üben.
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          Re: Zukunft?

          Beitrag von Marco »

          Bluewolf hat geschrieben: 10 Jan 2023, 13:33 Unabhängig von ideologischen Motiven. Ab wann denkt ihr, dass einfach nur die Verlustzahlen einen Rückzug oder Aufgabe bedingen werden?
          Wenn der Druck aus der Bevölkerung zu groß wird oder der Nachschub auf einer Seite nicht mehr ausreicht, denn beide verschießen ja mehr als sie oder ihre Unterstützer produzieren können. Wann das sein wird, keine Ahnung.
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          Re: Zukunft?

          Beitrag von Axel Henrich »

          Bluewolf hat geschrieben: 10 Jan 2023, 13:33 Ab wann denkt ihr, dass einfach nur die Verlustzahlen einen Rückzug oder Aufgabe bedingen werden?
          Bis einer heult! 🤷‍♂️🫣
          Nee wirklich, ich hoffe, dass sich da Niemand von den Verantwortlichen auf allen Seiten! an den menschlichen Verlusten orientiert!
          Aber ich denke, es braucht noch Zeit, leider .... Jede Seite möchte und das sagen Sie jetzt schon ganz deutlich, vor den Verhandlungen kämpferisch, geographisch erstmal noch ne gute Verhandlungsposition erreichen.

          Ich fürchte, es wird wohl doch auf menschliche Verluste, oder fehlenden Nachschub raus laufen. Bei den menschlichen Verlusten sehe ich momentan weder auf UA Seite, noch auf Ru Seite ein nachgeben. Beide Seiten haben noch die Bevölkerung hinter sich.

          Beim Nachschub weiß ich nicht, wie weit der Westen geht, bzw. gewillt, oder auch in der Lage ist, 2stellige Milliarden Summen in dieses fragile UA Gebilde, ohne sicheren Ausgang zu investieren. Wir sehen ja, wie weit die Interessen in Afghanistan, Irak und Lybien gingen. Syrien ist noch offen, aber da sieht es wohl nicht besser aus. Die Sicherheitslage hat sich ins Gegenteil verkehrt, die Länder sind zerkloppt, den Menschen geht es schlecht und siehe Afghanistan, es geht ganz klar rückwärts.

          Insofern bin ich da voll bei @ascombie und war ich schon immer der Meinung ..., lass sich doch die Länder entwickeln. Guck dir den Iran an, die haben auch ne junge moderne Gesellschaft, die von selbst schon gegen "das Alte" aufmuckt im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Aber das braucht seine Zeit, was haben wir denn zu verlieren?!

          -ah-
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          Re: Zukunft?

          Beitrag von Axel Henrich »

          ascombie hat geschrieben: 10 Jan 2023, 16:15 M.E. sollte sich der Westen mehr in Bescheidenheit üben.
          Vlt. sollte man inzwischen wirklich zwischen Westen und Amis/Engländer unterscheiden! Mir scheint oft, dass wir, der Westen, ohne äußeren Druck einiges schon ganz anders lösen würden. Weil uns das "Welt dominierende" ingwo schon abgeht.

          Ich habe mir heute was russisch sprachiges zu Bachmut runter geladen. Stellt sich raus, war wohl original von UA ins russische übersetzt. Die Frauen sprachen und das klang ehrlich und nicht gestellt, dass das ihre Stadt, ihr Land ist und sie seien stark und werden siegen. Aber genau das hörst du auch genau so ehrlich und nicht gestellt aus dem Donbass, oder Lugansk ...

          -ah-
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          Re: Zukunft?

          Beitrag von Jenenser »

          Axel Henrich hat geschrieben: 10 Jan 2023, 20:58 Vlt. sollte man inzwischen wirklich zwischen Westen und Amis/Engländer unterscheiden!
          Spannende Frage „für die Zukunft“. ;)
          Wer ist denn eigentlich Westen? EU, NATO oder beides zusammen?
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          Re: Zukunft?

          Beitrag von Axel Henrich »

          Jenenser hat geschrieben: 10 Jan 2023, 21:07
          Spannende Frage „für die Zukunft“. ;) Wer ist denn eigentlich Westen? EU, NATO oder beides zusammen?
          Na ich denke mal schon untrennbar verbunden, aber eben nicht mehr so dominierend unter der USA Regide, d.h. auch, die Abenteuer der Amis nicht mehr mit zu finanzieren und vor allem selbstbewusst die Besonderheiten des Kontinents und eigene Interessen zu vertreten und so den Amis nicht mehr jede Sauerei durchgehen lassen. Aber das sind noch lange Träume, denn die Amis werden an ihrer viele Jahre ausgebauten Vormachtstellung klammern und noch vorhandene Machtstrukturen weiterhin egozentrisch wie eh und je ausnutzen...

          Wie sagte der Ungar kürzlich, wir befinden uns am Anfang des Umbaus und Ablösung der unipolaren Welt, wie das dann mal in Zukunft aussehen wird, weiß momentan Keiner.

          Vlt. auch wichtig, die UNO raus aus Amerika zu holen, oder tatsächlich einen Gegenpart zu bilden. Mit 30.000 direkt amerikanischen Mitarbeitern ist die UNO schon lange nicht mehr neutral und nur ein Handlanger der Amis.

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          Re: Zukunft?

          Beitrag von HJ52 »

          Axel Henrich hat geschrieben: 10 Jan 2023, 23:41 Wie sagte der Ungar kürzlich, wir befinden uns am Anfang des Umbaus und Ablösung der unipolaren Welt, wie das dann mal in Zukunft aussehen wird, weiß momentan Keiner.
          Ich denke, er hat recht. Und ob der aktuelle Krieg zwischen Nato und Russland der Katalysator ist? Auch das denke ich.
          Vlt. auch wichtig, die UNO raus aus Amerika zu holen, oder tatsächlich einen Gegenpart zu bilden. Mit 30.000 direkt amerikanischen Mitarbeitern ist die UNO schon lange nicht mehr neutral und nur ein Handlanger der Amis.

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          Da wird, zu gegebener Zeit, eine neue Organisation "erschaffen". Das hoffe ich.
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