Heirat in Russland - ein Erlebnisbericht

Du willst eine russisch-deutsche Ehe eingehen, die allgemeinen Tipps im Internet helfen Dir aber nicht mehr weiter? Oder Du bist schon russisch-deutsch verheiratet und hast einen guten Rat für andere binationale Ehen? Dann melde Dich hier zu Wort!

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Berlino10
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Re: Heirat in Russland - ein Erlebnisbericht

Beitrag von Berlino10 »

Bluewolf hat geschrieben:Wenn überhaupt, dann da. Wobei ein Scheidungsurteil eigentlich doch auch aussagt, dass man wieder darf ;)
Dass man wieder darf schon, aber dass man es nicht schon wieder getan hat, nicht ...

Bei mir hat die Meldebescheinigung auch so gereicht - trotz vorheriger Scheidung.
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Bluewolf
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Re: Heirat in Russland - ein Erlebnisbericht

Beitrag von Bluewolf »

OK, aber das EFZ sagt ja auch nur etwas über die Situation zu einem bestimmten Zeitpunkt aus (in dem Fall kurz vor der erneuten Heirat).
Wäre es gaaaanz theoretisch nicht möglich mit einem EFZ "mehrfach" zu heiraten, wenn dies die einzige Legitimation wäre? (also sagen wir mal in einem halben Jahr zwei- oder dreimal auf unterschiedlichen Standesämtern; nicht dass ich auf Heiratsschwindler umsatteln möchte, aber rein interessehalber ;) )
Ich habe zum Beispiel keine Ahnung wie lange so ein EFZ gültig ist.
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jackie_rs
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Re: Heirat in Russland - ein Erlebnisbericht

Beitrag von jackie_rs »

Mein Mann ist damals mit einer rudimentär übersetzten Meldebescheinigung hin und hat gefragt ob wir damit heiraten können, und die Antwort war nein, da war schon klar dass es bei "einfach versuchen" evtl nicht klappen wird, und dann mehrfach hin und her bummeln nur um das auszuprobieren haben wir uns dann auch geschenkt.

Ein EFZ ist übrigens 6 Monate gültig, steht deutlich oben drauf. Es ist aber personenspezifisch, nimmt also explizit Bezug auf den Verlobten (damit keiner auf die Idee kommt im Ausland Bigamie oder Inzest mit deutscher Erlaubnis zu begehen), also man kann damit nicht wild in der Gegend rumheiraten, zumal beim Ehepartner im Inlandspass ja auch ein entsprechender Stempel gemacht wird.
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Re: Heirat in Russland - ein Erlebnisbericht

Beitrag von Anelya »

jackie_rs hat geschrieben:Mein Mann ist damals mit einer rudimentär übersetzten Meldebescheinigung hin und hat gefragt ob wir damit heiraten können, und die Antwort war nein, da war schon klar dass es bei "einfach versuchen" evtl nicht klappen wird, und dann mehrfach hin und her bummeln nur um das auszuprobieren haben wir uns dann auch geschenkt.

Ein EFZ ist übrigens 6 Monate gültig, steht deutlich oben drauf. Es ist aber personenspezifisch, nimmt also explizit Bezug auf den Verlobten (damit keiner auf die Idee kommt im Ausland Bigamie oder Inzest mit deutscher Erlaubnis zu begehen), also man kann damit nicht wild in der Gegend rumheiraten, zumal beim Ehepartner im Inlandspass ja auch ein entsprechender Stempel gemacht wird.
Jedes ZAGS sieht das anders - oft wird dann zehn Kilometer weiter die Meldebescheinigung akzeptiert. Prinzipiell darf man in jedem ZAGS in der RF heiraten.
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Re: Heirat in Russland - ein Erlebnisbericht

Beitrag von Norbert »

Rein theoretisch kennen die russischen Gesetze ja gar kein Ehefähigkeitszeugnis. Insofern gibt es auch keine Grundlage, es zu verlangen. Aber die Praxis ist halt, dass einige Standesämter in den deutschen Auslandsvertretungen angefragt haben, was Deutschland fordern würde und sich an deren Empfehlung halten. Und diese Empfehlung ist halt: Ehefähigkeitszeugnis!

Theoretisch könnte man natürlich hingehen und fragen: "Was wollt ihr?" Wenn sie dann sagen, dass sie ein Ehefähigkeitszeugnis wollen, dann sollte man antworten: "Dafür brauche ich von Euch aber eine Ledigkeitsbescheinigung vom russischen Partner!" Da es diese in Russland nicht gibt, kann man dann als Ausweg schlicht die Meldebescheinigung mit Ledigkeitsvermerk als Alternative zum Ehefähigkeitszeugnis anbieten.
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Re: Heirat in Russland - ein Erlebnisbericht

Beitrag von Wladimir30 »

Norbert hat geschrieben:"Dafür brauche ich von Euch aber eine Ledigkeitsbescheinigung vom russischen Partner!" Da es diese in Russland nicht gibt, kann man dann als Ausweg schlicht die Meldebescheinigung mit Ledigkeitsvermerk als Alternative zum Ehefähigkeitszeugnis anbieten.
Tja, wenn das immer so einfach wäre. Mein Standesamt in Deutschland hat für die Ausstellung des EFZ verlangt, dass ich solch eine Ledigkeitsbescheinigung anbringe. Meine Frau hat also den Pass kopiert, mir das zugeschickt, ich habe ein zweisprachiges Dokument aufgesetzt, dessen Inhalt war, dass wenn kein Stempel auf der Seite "Familienstand" steht, es dann heißt, dass der Ausweisinhaber ledig ist, und damit bin ich aufs Konsulat gefahren und habe mir von einem Konsul die Richtigkeit dieser Aussage bestätigen lassen.
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Re: Heirat in Russland - ein Erlebnisbericht

Beitrag von Norbert »

So lief es bei mir auch. Aber auch da braucht man ein Konsulat, was mitspielt.
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Re: Heirat in Russland - ein Erlebnisbericht

Beitrag von Wladimir30 »

Das hat auch lange gedauert, bis ich den Konsul weich geklopft hatte. Per Telefon, Fax (damals noch), und eine Mischung aus Tränendrüse und netter Hartnäckigkeit hatte ich ihn dann soweit. Ich bin dann hingefahren zu ihm, habe nochmal deutlich gemacht, dass ich ja weiß, dass es wirklich blöd ist, aber das spätere Familienglück, und, ja, Sie verstehen schon...

Hat er dann wohl auch :)
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Re: Heirat in Russland - ein Erlebnisbericht

Beitrag von jackie_rs »

Anelya hat geschrieben:Jedes ZAGS sieht das anders - oft wird dann zehn Kilometer weiter die Meldebescheinigung akzeptiert. Prinzipiell darf man in jedem ZAGS in der RF heiraten.
Also soweit ich weiß gibt es in Moskau nur zwei ZAGS die dafür zuständig sind Ausländer zu verheiraten.

Man kann sich übrigens vom ZAGS-Archiv bescheinigen lassen dass es keinen Eheeintrag gibt, das kommt einer Ledigkeitsbescheinigung doch recht nahe. Zusätzlich mit Eidesstattlicher Versicherung + kein Ehestempel im Inlandspass war das dem Standesamt München ausreichend.
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Norbert
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Re: Heirat in Russland - ein Erlebnisbericht

Beitrag von Norbert »

jackie_rs hat geschrieben:Man kann sich übrigens vom ZAGS-Archiv bescheinigen lassen dass es keinen Eheeintrag gibt, ...
Echt, das wurde uns damals explizit als unmöglich dargestellt! Nach dem Motto: Wir haben nur unser Archiv, wissen ja aber nicht, ob sie vielleicht irgendwo anders geheiratet haben ...
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