manuchka hat geschrieben:Manche sagen: Kartoffeln reiben und ganz trocken pressen, andere sagen - nee, Saft aufheben, da ist die ganze Stärke drin...
Das ist missverständlich: Die rohen geriebenen Kartoffeln müssen schon extrem ausgepresst werden, bzw. wie Axel schrieb, wenn man hat, mit so einer Saftzentrifuge bearbeitet.
Beim Auffangen des Saftes geht es nur darum, die Stärke daraus zu gewinnen, in dem man die absetzen lässt und dann die Flüssigkeit vorsichtig abgießt. Nur diese Stärke wird dann dem Teig wieder zugefügt.
Ich habe Dir mal ein Rezept rausgesucht:
http://www.chefkoch.de/rezepte/15243106 ... oesse.html
Schau Dir am besten auch die Kommentare an, die darunter stehen. Denn z.B. wird der Anteil gekochter Kartoffeln nicht ganz bei püriert, sondern etwas grober zerstampft. Vllt. kennst Du ja noch so ein Küchenütensil, dass man Kartoffelspampfer nennt:
Ein begabter Bastler kann sowas auch selber anfertigen. Damit werden die gekochten Kartoffeln (etwas weicher kochen, als wenn man sie als Beilage verwendet) eher granuliert, als püriert.
Der Sinn dabei ist, dass zu feines Püree die Gefahr erhöht, dass die Klöße sich im Wasser auflösen, wie Dir ja schon passiert ist (mir übrigens auch schon paar mal).
Zu der Kartoffelsorte: Mach Dir da keinen Kopf. Man kann ja leicht ausprobieren, womit man es zu tun hat, indem man von der gleichen gekauften Menge erst mal ein paar als normale Salzkartoffeln zubereiten (gut abdämpfen)
Dann merkt man ja, ob die eher mehlig-sämig-trocken sind oder etwas fruchtig-knackiger bleiben.
Bei letzterem gibt man dann beim Zusammenkneten der beiden Kartoffelbestandteile (roher Brei und gekochtes Granulat) etwas mehr von der Mischung 60%Mehl+40%Stärke hinzu.
Vorsicht: Wenn man nur Stärke nimmt, um die Konsistenz zu festigen, neigen die Klöße dazu etwas 'gummiartig' zu werden. Auch ist der Teig dann so klebrig, dass man ihn beim Formen der Klöße kaum von den Händen bekommt.
Noch ein Tipp zum 'Kochen': Das Wasser darf nicht sprudelnd-wallend Sieden, sondern nur leise vor sich hin säuseln. Es ist gut wenn man einen Helfer dabei hat, der den Topfdeckel 'bedient'.
Man formt dann zügig die Klöße einzeln und gibt sie gleich in den Topf, wofür der Helfer nur kurz den Deckel abnimmt und ihn gleich wieder drauf legt. Denn würde man erst alle Klöße vorbereiten und sie dann alle gleichzeitig in Wasser geben, würde dies erst wieder zu stark abkühlen.
Nun denn: Gutes Gelingen.
"Wir brauchen Bürokratie, um unsere Probleme zu lösen. Aber wenn wir sie erst haben, hindert sie uns, das zu tun, wofür wir sie brauchen." (Ralf Dahrendorf)